Die Heiligen und Seligen sind das Flaggschiff der Kirche: Kardinal Amato

VATIKANSTADT – Der Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse, Kardinal Angelo Amato, hat erklärt, dass die Männer und Frauen, die „aufgrund ihres außerordentlichen Zeugnisses für das Evangelium den Himmel erreicht haben, in unseren Zeiten das Flaggschiff der Kirche und der Gesellschaft sind.“

Das berichtet die vatikanische Tageszeitung L’Osservatore Romano über die am Montag, den 8. Januar, an der Päpstlichen Universität Urbaniana gehaltene Rede.

Kardinal Amato betonte, dass „die Gewissenhaftigkeit, die der Entwicklung von Qualitätsprodukten vorbehalten ist“ dieselbe sei, die „auch im kanonischen Prozess angewendet wird, um zur Seligsprechung der Diener Gottes und zur Heiligsprechung der Seligen zu gelangen.“

Der Präfekt hob hervor, dass „der Dienst der Kongregation für die Heiligsprechungsprozesse an der Kirche und der Gesellschaft darin besteht, die kleinen und großen Männer und Frauen jeder Sprache und Nation zu feiern, die auf heldenhafte Weise die christlichen Tugenden gelebt haben oder die ihr Leben durch das Martyrium verloren und so stolz ihre eigene christliche Identität vor den Feinden Gottes und der Kirche ausgedrückt haben.“

Die Heiligsprechungen und Seligsprechungen, so weiter der Kardinal, „stehen am Ende eines gründlichen und komplexen Prozesses, an dem neben den Sachbearbeitern der Kongregation und den zahlreichen Postulatoren auch viele externe Fachleute aus Geschichte, Theologie, Kirchenrecht, Medizin und Humanwissenschaften mitarbeiten.“

Der Kardinal erklärte auch, dass „der kanonische Prozess, obwohl er auf einer qualifizierten und soliden Erfahrung von Jahrhunderten basiert, nie endgültig abgeschlossen ist, sondern immer offen bleibt für größere Genauigkeit und für Fortschritte.“

Ein Beweis dafür sei das Motu Proprio, das von Papst Franziskus am 11. Juli 2017 veröffentlicht worden war und in dem ein dritter Weg für die Seligsprechung eröffnet wurde, nämlich jener der Hingabe des Lebens.

Die zwei üblichen Wege zur Seligsprechung waren bislang und sind immer noch das heroische Leben der christlichen Tugenden und das Martyrium.

Ein weiterer Text, der das aufzeigt, was der Kardinal gesagt hat, ist die am 17. Dezember veröffentlichte Instruktion der Kongregation zum Umgang mit den Reliquien der Kirche.

Selig- und Heiligsprechungen im Jahr 2017

In seiner Ansprache an der Päpstlichen Universität Urbaniana erinnerte der Kardinal daran, dass es im vergangenen Jahr neunzehn Seligsprechungen und zwei Heiligsprechungen gegeben hatte.

Die Seligsprechungen fanden in Argentinien, Brasilien, Kolumbien, Japan, Indien, Irland, Italien, Litauen, der Slowakei, Spanien und den Vereinigten Staaten statt; die Heiligsprechungen hingegen wurden in Fatima (Portugal) und im Vatikan zelebriert.

Im vergangenen Jahr stand Papst Franziskus in Portugal der Heiligsprechungen der Hirtenkinder von Fatima und im Vatikan jener der Märtyrerkinder von Tlaxcala vor. (CNA Deutsch)

Vatikan: Papst ernennt zwei Untersekretäre für Großbehörde

Papst Franziskus hat zwei Untersekretäre für das neue „Dikasterium für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen“ ernannt, die ihm im Bereich Migration direkt zuarbeiten werden. Es handelt sich um zwei Ordenspriester, einer ist der kanadische Jesuit Michael Czerny, der schon bisher als Berater im päpstlichen Friedensrat wirkte, der andere ist der italienische Scalabrini-Missionar Fabio Baggio, Präsident eines Forschungsinstituts seines Ordens an der Päpstlichen Universität Urbaniana in Rom.

Beide Geistliche werden ab 1. Januar 2017 als Untersekretäre der neuen Kurieneinrichtung arbeiten. Im neuen Dikasterium gehen vier päpstliche Räte auf: das „Entwicklungshilfeministerium“ des Vatikans, Cor Unum, sowie die Räte für Gerechtigkeit und Frieden, für Migranten und für Krankenpastoral. Die Statuten der neuen Großbehörde sind für eine Zeit des Übergangs gültig. Die Abteilung für Flüchtlinge und Migranten steht bis auf weiteres unter der direkten Leitung des Papstes, was als ungewöhnlich gelten kann. Die Frage der Migration ist ein Hauptthema in Franziskus‘ Pontifikat. (rv)

Vatikan: Konferenz sucht christliche Antwort auf Verfolgung

ChristenverfolgungWorin bestehen fünfzig Jahre nach der Konzilserklärung „Dignitatis Humanae“ heute die größten Bedrohungen für die Religionsfreiheit? Dieser Frage will vom 10. bis 12. Dezember eine hochkarätige internationale Konferenz in Rom nachgehen. Sie findet an der Päpstlichen Universität Urbaniana statt und wurde u.a. von der Georgetown-Universität von Washington organisiert. Gesucht wird laut Presse-Ankündigung nach einer „christlichen Antwort auf die Verfolgung“ von Christen in vielen Teilen der Welt. Unter den Teilnehmern sind der vatikanische „Außenminister“ Erzbischof Paul Richard Gallagher, der UNO-Sonderberichterstatter für Religionsfreiheit Heiner Bielefeldt und der chaldäische Patriarch Louis Raphael Sako aus dem Irak. (rv)