Die Woche: Kurienleiter, Welttag der Armen und Ratzinger-Preis

Papst Franziskus beginnt die Woche mit einem Treffen aller Kurienleiter. Am Mittwoch hält er wie gewohnt die Generalaudienz, am Sonntag aber findet eine Premiere statt: der erste Welttag der Armen. Franziskus feiert dazu eine Messe im Petersdom. Er hatte diesen Gedenktag letztes Jahr ausgerufen und auf den Sonntag vor Christkönig gelegt.

Am Samstag davor empfängt der Papst die Teilnehmer der Vollversammlung des Päpstlichen Kulturrates, die in den Tagen zuvor über neue Modelle der Anthropologie gesprochen haben, unter anderem mit Blick auf „denkende Maschinen“. Ebenfalls am Samstag findet, wenngleich ohne Anwesenheit eines Papstes, die Prämierung der diesjährigen Ratzinger-Preisträger statt. Die Geehrten sind der katholische Theologe und Priester Karl-Heinz Menke, der evangelische Ökumene-Fachmann Theodor Dieter sowie der estnische Komponist Arvo Pärt. (rv)

Vatikan: Ratzinger-Schüler Adoukonou geht zurück nach Benin

Der Sekretär des Päpstlichen Kulturrates, Bischof Barthélemy Adoukonou, hat seinen Dienst im Vatikan vollendet und ist in sein Heimatland Benin zurückgekehrt. Darüber informiert der monatliche Nachrichtenbrief des Rates an diesem Dienstag. Adoukonou war im August 75 Jahre alt geworden. Er ist ein theologischer Schüler Joseph Ratzingers, bei dem er in Regensburg promovierte. Der Kardinal berief den afrikanischen Priester später in die Internationale Theologische Kommission in den Vatikan, als Papst ernannte er ihn 2009 zum Sekretär des Kulturrates. In Benin wird Bischof Adoukonou Leiter einer Forschungsstelle für Anthropologie, so die Informationen aus dem Vatikan.

An der Spitze des Päpstlichen Kulturrats steht Kardinal Gianfranco Ravasi. Der Sekretär ist die „Nummer zwei“ einer päpstlichen Behörde. (rv)

Vatikan: Mehr Beraterinnen am päpstlichen Kulturrat

Kardinal RavasiDie weibliche Beratergruppe des Päpstlichen Kulturrates hat sich vergrößert und umfasst aktuell 36 Frauen. Das geht aus dem an diesem Dienstag verschickten Newsletter des Kulturrates hervor. Vor der Sommerpause sei die Beraterinnengruppe im Juni zu zwei Sitzungen im Vatikan zusammengetreten. Das Gremium entwickle sich „als Präsenz und Stimme der zahlreichen Felder im Leben von Frauen sowie als positive und kritische Unterstützung für die Initiativen“ der Kurienbehörde, heißt es in der kurzen Mitteilung. Vertreten seien Angehörige verschiedener Religionen und auch Nichtglaubende.

Kardinal Gianfranco Ravasi, der Präsident des Päpstlichen Kulturrates, hatte die weibliche Beratungsgruppe im Juni 2015 ins Leben gerufen. An der ersten Sitzung nahmen 22 Frauen teil. Aufgabe der Beraterinnen ist es, die Arbeit des Rates kritisch zu begleiten. „In einigen Umständen und auf ausdrückliche Einladung“ von Kardinal Ravasi werden die Frauen darüber hinaus auch selbst aktiv, heißt es in den Informationen des Kulturrates.

Unter den Frauen, die der vatikanischen Beratungsgruppe derzeit angehören, sind die Google-Managerin Giorgia Abeltino, die Mode-Unternehmerin Lavinia Biagiotti, die Aufsichtsratspräsidentin des Kinderkrankenhauses Bambino Gesù Mariella Enoc, die Botschafterin Irlands beim Heiligen Stuhl Emma Madigan, die Ordensfrau Mary Melone, die erste Rektorin einer Päpstlichen Universität in Rom, die Leiterin des römischen Frauengefängnisses in Rebibbia Ida del Grosso sowie mehrere italienische Journalistinnen. (rv)

Einmalig im Vatikan: Frauenrat gegründet

Kardinal RavasiEine permanente Frauen-Beratungsgruppe des Päpstlichen Kulturrates ist an diesem Dienstag zum ersten Mal zusammengetreten. Darüber informierte der Rat via Facebook. Das im Vatikan einzigartige weibliche Beratungsgremium war auf Anregung des Präsidenten des Kulturrates Kardinal Gianfranco Ravasi entstanden und umfasst rund 20 Frauen, darunter Universitätprofessorinnen, Mütter, Diplomatinnen, Journalistinnen, Forscherinnen und politische Aktivistinnen. Eine von ihnen ist die Ordensfrau Mary Melone, die erste Rektorin einer Päpstlichen Universität in Rom. In seiner Begrüßungsansprache sagte Kardinal Ravasi laut der Mitteilung, er freue sich darauf, den Rat der Frauen anzuhören und sich von ihren Einsichten herausfordern zu lassen. Welche Zielvorgaben genau das Gremium hat, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Ravasi hatte die letzte Vollversammlung des Päpstlichen Kulturrates dem Thema „Weibliche Kulturen“ gewidmet und gilt als einer jener Kurienkardinäle, die gerne mehr Frauen in gehobener Position im Vatikan sähen. (rv)