Jesuitentreffen: Papst Franziskus besucht seine Ordensbrüder in Peru

LIMA – Auf praktisch allen seinen internationalen Apostolischen Reisen hat Papst Franziskus die Jesuiten des Landes getroffen, das ihn bewirtete. So auch bei dieser Gelegenheit: Der Papst – wie zuvor in Chile – wollte vergangene Nacht privat mit seinen peruanischen Ordensbrüdern sprechen.

Papst Franziskus ist bekanntlich selber Mitglied der Societas Jesu: Er trat 1958 in das Noviziat „Villa Devoto“ ein und legte 1973 seine ewigen Gelübde ab. Sechs Jahre lang war er Provinzoberer in Argentinien.

Gestern Abend traf der Papst in der Kirche San Pedro in Lima eine Gruppe peruanischer Jesuiten. Der Papst gab ihnen ein Silberkreuz, das 1981 vom italienischen Goldschmied Antonio Vedele angefertigt wurde und die verschiedenen Stationen der Via Crucis darstellt, des Kreuzwegs. Der Goldschmied entwarf auch das Brustkreuz, das Papst Franziskus seit 1998 trägt.

Vor kurzem hatte der Papst informelle Gespräche mit seinen Mitbrüdern in Bangladesch und Burma anlässlich seines Apostolischen Besuchs im vergangenen November. Ein privates Treffen mit den Jesuiten fehlte auch während der Reise nach Kolumbien im September 2017 nicht.

Die Gespräche des Papstes werden pünktlich am Ende des Apostolischen Besuchs vom Jesuitenpater und engen Vertrauten von Franziskus, Pater Antonio Spadaro SJ berichtet, der als Redaktionsleiter des Jesuiten-Magazins „La Civiltà Cattolica“ fungiert.

In seinen Gesprächen mit den Mitbrüdern spricht der Papst auf sehr direkte, persönliche Art und Weise. So sagte er in Burma seinen Ordensbrüdern: „Das Volk Gottes lehrt uns heroische Tugenden: Ich schämte mich, Hirte eines Volkes zu sein, das mich kraft seines Durstes nach Gott an Tugend überwältigt, aus einem Zugehörigkeitsgefühl zur Kirche heraus, weil sie zu Petrus kamen. Ich habe es gewagt, und ich danke Gott, dass ich es ausprobieren darf.“ (CNA Deutsch)

Der Papst ist in Peru eingetroffen

Franziskus ist in Peru: Am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) landete das Flugzeug mit dem Papst an Bord auf dem Flughafen von Lima.

Stefan von Kempis – Santiago de Chile.

Franziskus kam aus Chile, der ersten Etappe auf seiner sechsten Lateinamerika-Reise. Im nordchilenischen Iquique hatte der Papst am Morgen eine Messe gefeiert und dabei zu mehr Aufmerksamkeit für Arme und Entrechtete aufgerufen. Außerdem traf er auch ein Opfer der Pinochet-Diktatur (1973-89).

Auf dem Flugfeld in Lima wurde der Papst von Staatspräsident Pedro Pablo Kuczynski begrüßt; Kinder überreichten Blumen. Der Präsident steht im Moment im Mittelpunkt einer heftigen innenpolitischen Kontroverse; dementsprechend bemerkte er vor dem Eintreffen des Papstes, er hoffe, dass Franziskus „uns auf den Weg des Friedens und des Dialogs zurückführt“. Reden wurden beim Eintreffen des Papstes nicht gehalten; die offizielle Begrüßung findet erst am Freitagabend statt. Stattdessen wurden die peruanische und die vatikanische Hymne intoniert, dazu auch Händels „Halleluja“.

Am Freitag will Franziskus zunächst nach Puerto Maldonado ins Amazonasgebiet reisen. Die Etappe ist von Bedeutung, weil der Papst für den Herbst 2019 eine Bischofssynode zum Thema Amazonien einberufen hat. Am Samstag besucht Franziskus Trujillo, eine Stadt, die im letzten April von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden ist. Nach einer großen Messe in Lima reist er dann am Sonntag wieder zurück nach Rom. (vatican news)

Papst Franziskus reist 2018 nach Chile und Peru

Papst Franziskus wird 2018 nach Chile und Peru reisen. Wie der Vatikan an diesem Montag bekannt gab, komme der lateinamerikanische Papst auf Einladung der jeweiligen Staatsoberhäupter und Bischofskonferenzen. Den Angaben nach wird er vom 15. bis zum 18. Januar Chile bereisen, auf dem Programm steht ein Besuch der Städte Santiago de Chile, Temuco und Iquique. Direkt im Anschluss geht es nach Peru, wo er bis zum 21. Januar Lima, Puerto Maldonado und Trujillo besuchen wird. Ein detailliertes Reiseprogramm ist noch in Arbeit.

Es handelt sich um die sechste Lateinamerikareise des Papstes. Im Jahr 2013 war er zum Weltjugendtag in Brasilien, 2015 bereiste er Ecuador, Bolivien und Paraguay sowie in einer zweiten Reise Kuba. Im Jahr 2016 war er in Mexiko, während für September 2017 eine Kolumbienreise geplant ist. Sein Heimatland Argentinien wartet nach wie vor auf einen Besuch von Papst Franziskus. (rv)

Vatikan/Peru: Universität verliert päpstlichen Titel

Der Heilige Stuhl hat der Katholischen Universität von Peru das Recht auf die Betitelung als „päpstliche" und „katholische" Lehreinrichtung entzogen. Das geht aus einer Stellungnahme der Universitätsleitung von diesem Freitag hervor. Die 1917 gegründete und 1942 durch ein Dekret des Heiligen Stuhles als päpstliche Universität anerkannte Hochschule habe seit dem Jahr 1967 „mehrere Male unilateral und mit schwerer Benachteiligung des Kircheninteresses die Statuten geändert", heißt es in einer Vatikanmitteilung von diesem Samstag, in der die Gründe für die Entziehung deutlich gemacht werden.

Der Aufforderung des Vatikans, die Universitätsstatuten an die Apostolische Konstitution „Ex Corde Ecclesiae" vom 15. August 1990 anzupassen, sei die Universität nicht nachgekommen. Auch die jüngsten Vermittlungsversuche des Heiligen Stuhles vom Dezember 2011 und Februar 2012 seien erfolglos geblieben. Der Universitätsrektor hatte in zwei Briefen an Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone deutlich gemacht, die Forderungen des Vatikans nicht erfüllen zu können, sofern die Erzdiözese Lima nicht von ihrem Einfluss auf die Amtsführung der Universität Abstand nehme, heißt es in der Vatikanmitteilung weiter.

Hintergrund sind Spannungen zwischen dem Rektorat der Universität und Limas Kardinal Juan Luis Cipriani, der auch Großkanzler der Hochschule ist. Dabei geht es um das Recht, den Rektor zu ernennen, Aufsicht über die Lehrinhalte zu führen und das beträchtliche Immobilienvermögen der Universität zu kontrollieren. Aufgrund der Vorgänge habe sich der Heilige Stuhl nun zum Handeln gezwungen gesehen, so das Kommuniqué abschließend. Die Universität habe die Pflicht, dem kanonischen Recht zu folgen. Man hoffe zugleich darauf, dass die Universitätsleitung „in näherer Zukunft" die eigene Position modifiziere. In dem Fall könne die Maßnahme des Heiligen Stuhles neu überdacht werden.

Die Elite-Universität „La Catolica" war die erste private Universität in Peru und gilt heute als die größte in Südamerika. Zu den zahlreichen Ehrendoktoren der Universität zählen auch Papst Benedikt XVI., dem 1986 als Kardinal Joseph Ratzinger die Ehrendoktorwürde verliehen wurde, und der neue Präfekt der Glaubenskongregation Erzbischof Gerhard Ludwig Müller. (rv)