Neue Schweizergardisten legen Amtseid ab

33 Rekruten der päpstlichen Schweizergarde haben am Sonntagnachmittag im Damasushof im Vatikan ihren Amtseid abgelegt. Die jungen Männer stellen sich für mindestens zwei Jahre in den Dienst in der kleinsten Armee der Welt und damit des Papstes.

Renardo Schlegelmilch – Vatican News

Es sind zwei Jahre voller Entbehrung, gesteht auch der Kommandant der Garde Christoph Graf ein. Zwei Jahre allerdings, die so einen jungen Schweizer wirklich etwas fürs Leben lehren können. In einer Welt, die mehr und mehr in die falsche Richtung lenkt, in der die Wirtschaft Macht über den Menschen hat, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, und der Unmut der Menschen wächst, sollen die Gardisten ein Gegenpol sein, sagt der Kommandant. Ein Zeichen der Nächstenliebe, der Demut und des Verzichts.

„Die Nächstenliebe öffnet uns die Tür, mit Menschen aller Gesellschaftsschichten in Kontakt zu kommen. Sie hilft mit, die Vorurteile abzubauen, und lässt uns das Gute in einem jeden Menschen erkennen. Die Demut gibt uns die Kraft, das eigene Ich in den Hintergrund zu stellen. Probleme haben viele nur mit dem Verzicht.“

Neuer Gardekaplan erhält Ziegelstein der Heiligen Pforte

SchweizergardeDer neue Kaplan der Schweizer Garde, Thomas Widmer, hat vom Kommandanten der Garde einen Ziegelstein erhalten, den bei der Heiligen Pforte im Petersdom stand. Mit diesem „besonderen Geschenk“ wolle Kommandant Christoph Graf dem neuen Seelsorger der Gardisten willkommen heißen. Die Übergabe fand am Sonntag im Ehrenhof der Kaserne der Päpstlichen Garde im Vatikan statt. Bei der Feier überreichte der bisherige Kaplan Markus Heinz seinem Nachfolger Widmer offiziell das Amt. Heinz hatte die Aufgabe interimistisch übernommen. Es sei eine „gütige Zeit“ für all jene, die die Möglichkeit hätten, die Heiligen Pforten zu durschreiten, erinnerte Kommandant Graf bei der Geschenkübergabe und bat dem neuen Kaplan der Garde, die Mitglieder des Korps daran zu erinnern „wie man als Christ im Alltag leben sollte“. (rv)

Schweizergarde beschützt den Papst auch auf Inlandsreisen

SchweizergardeSeit kurzem ist die Schweizergarde auch bei Italien-Reisen des Papstes mit dabei. Das bestätigte die Pressestelle der Päpstlichen Garde auf Anfrage von Radio Vatikan an diesem Dienstag. Bisher war es so, dass einzig die Sicherheitsmänner der vatikanischen Gendarmerie für die Sicherheit des Papstes auf Inlandreisen zuständig waren. Papst Franziskus hat nun beschlossen, dass bei Bedarf auch Schweizergardisten mit ihm mitreisen. Weiterhin für die Sicherheit des Papstes bei Italienreisen bleibt der Generalinspektor der vatikanischen Gendarmerie, derzeit unter der Leitung von Domenico Giani. Bei Auslandsreisen waren Schweizergardisten bereits davor als Sicherheitspersonal des Papstes dabei.

Seit mehr als 500 Jahren steht die Schweizergarde im Dienste der Päpste und wacht über den Vatikan. Als Gründungsdatum gilt der 22. Januar 1506, als die ersten Schweizer auf Anfrage des damaligen Papstes Julius II. eintrafen. Berühmt ist vor allem die traditionelle Uniform der Gardisten, die in den Farben des Hauses Medici Blau-Rot-Gelb ins Auge sticht. Christoph Graf ist seit Februar 2015 der 35. Kommandant der 110 Mann starken Leibgarde. Er folgte auf den bisherigen Kommandanten Daniel Anrig. (rv)