Kardinal Filoni: Kirchliche Universitäten als „Labore“ missionarischen Aufbruchs

 

VATIKANSTADT – Katholische Hochschulen spielen eine wichtige Rolle für die Verkündung des Glaubens in einer von der Globalisierung betroffenen Welt: Daran hat der Kardinal Fernando Filoni erinnert. Der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker und Großkanzler der Päpstlichen Universität Urbaniana sprach anlässlich des Patroziniums der Universität am 10. April in Rom.

Wie die „Agenzia Fides“ berichtet, sprach Kardinal Filoni in seinem Vortrag zum Thema „Evangelisierung und Hochschulbildung. Aktualität der Gründungsintuition der Kongregation für die Evangelisierung der Völker“, über den gegenwärtigen Zustand der Kirche und der Welt an.

„Trotz der angekündigten Programme und der auf den Weg gebrachten Initiativen wächst in der Kirche das Bewusstsein für die großen Risiken von Pessimismus, Resignation und sogar Verzicht auf die Weitergabe des Evangeliums an die Völker, deren Kulturen und Traditionen wiederum unter der Last eines expansiven und allgegenwärtigen Wandels zu leiden scheinen, der sowohl durch neue Technologien als auch durch neue und komplexe wirtschaftliche und finanzielle Prozesse hervorgerufen wird.“

In der Welt herrsche heute eine Globalisierung der „menschlichen Dinge“. Die Widersprüche, die die heutige Welt kennzeichnen, erforderten deshalb eine sorgfältige Unterscheidung und die Konzentration auf praktikable Lösungen.

„Es gehört zu dieser Aufgabe“, so der Kardinal weiter „dass wir versuchen zu verstehen wie und warum Evangelisierung und Hochschulstudium sich gegenseitig befruchten können“.

Kardinal Filoni erinnert in diesem Zusammenhang an das Schreiben Ratio fundamentalis istitutionis sacerdotalis vom 8. Dezember 2016 von Papst Franziskus:

„Papst Franziskus ist entschlossen, das etablierte System der Priesterausbildung in den missionarischen Wandel einer Kirche im Aufbruch einzubeziehen … Konkret werden die kirchlichen Universitäten dazu aufgefordert, sich als ‚Labore‘ für den missionarischen Aufbruch der Kirche zu organisieren“.

Angesichts einer zerrissenen und verwirrten Welt sei es dringend notwendig, „angemessene Wege zu finden, um die missionarische Dynamik unter den Christusgläubigen neu zu beleben“.

Wie „Fides“ weiter berichtet, betonte Kardinal Filoni, dass die Zahl der Jugendlichen weltweit nie so hoch gewesen sei wie heute. Ihnen komme eine besondere Rolle in der Verbreitung des Glaubens zu.

Kardinal Filoni erinnert in diesem Zusammenhang auch daran, dass „die Verbindung zwischen Evangelisierung und Hochschulausbildung ausschlaggebend für die Entstehung der Kongregation de Propaganda Fide war“, die heute als Kongregation für die Evangelisierung der Völker bezeichnet wird. (CNA Deutsch)