Mit dem Papst Ostern feiern: Liturgien und Übertragungen

VatikanplatzDas Osterfest, der Höhepunkt des Kirchenjahres, ist auch liturgisch im Vatikan eine der erfülltesten Zeiten. Papst Franziskus wird in den kommenden Tagen nicht weniger als sieben Liturgien feiern. Am Gründonnerstag, dem 17. April, zelebriert der Papst die Chrisam-Messe im Petersdom, die Radio Vatikan ab 9.30 Uhr überträgt. Abends begibt sich der Papst in ein Therapiezentrum für Menschen mit Behinderung, dort feiert er die Abendmahls-Messe mit Fußwaschung. Im vergangenen Jahr war er in einem Jugendgefängnis, dort hatte es keine Übertragung gegeben, in diesem Jahr können Sie dem Gottesdienst ab 17.30 Uhr bei Radio Vatikan folgen.

Die Feier vom Leiden und Sterben Jesu sendet Radio Vatikan am Karfreitag, dem 18. April, ab 17.00 Uhr live aus dem Petersdom. Ab 21.15 Uhr betet Franziskus am Kolosseum traditionell den Kreuzweg, auch das live bei uns. Die Texte für diese Feier stammen von einem italienischen Bischof, der vor allem als Gegner der Mafia bekannt geworden ist. In den Texten geht es um die Wirtschaftskrise, um Finanzspekulation, Rassismus und Arbeitslosigkeit.

Am Samstag, dem 19. April, sendet Radio Vatikan ab 20.30 Uhr die Osternacht mit Papst Franziskus. Am Ostersonntag, dem 20. April, wird ab 10.15 Uhr das Pontifikalamt mit dem Papst vom Petersplatz übertragen, um 12.00 Uhr folgt der Segen „Urbi et Orbi“ („der Stadt und dem Erdkreis“) von der Mittelloggia des Petersdoms.

Am Ostermontag findet das Angelusgebet mittags auf dem Petersplatz statt, zu dem 100.000 Menschen erwartet werden. Sie können es über unseren Player verfolgen, allerdings ohne Kommentar und Übersetzung.

Nach Ostern steht schon das nächste Großereignis an: Die Heiligsprechungen der Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II., die am Sonntag, dem 27. April, auf dem Petersplatz in Rom stattfindet. Radio Vatikan überträgt dieses Großereignis ab 10.00 Uhr live.

Die Sende-Termine noch einmal in der Übersicht:

Donnerstag, 17. April 2014 / Gründonnerstag
9.20 – 11.30 Uhr – live
Chrisam-Messe mit Papst Franziskus im Petersdom, Vatikan
ab 17.30 Messe Coena Domini,
Centro Santa Maria della Provvidenza, Rom

Freitag, 18. April 2014 / Karfreitag
17.00 – 19.00 Uhr – live
Karfreitagsliturgie vom Leiden und Sterben Christi mit Papst Franziskus im Petersdom, Vatikan
21.15 – 23.00 Uhr – live Kreuzweg mit Papst Franziskus am Kolosseum in Rom

Samstag, 19. April 2014
20.30 – 22.30 Uhr – live
Feier der Osternacht am Hochfest der Auferstehung des Herrn mit Papst Franziskus im Petersdom, Vatikan

Sonntag, 20. April 2014 / Ostersonntag
10.15 – 12.00 Uhr – live
Heilige Messe am Hochfest der Auferstehung des Herrn mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz, Vatikan
12.00 – 12.30 Uhr – live
Segen „Urbi et Orbi“ (der Stadt und dem Erdkreis) von Papst Franziskus von der Mittelloggia des Petersdoms, Vatikan

Sonntag, 27. April 2014

10.00 – 12.30 Uhr – live
Heilige Messe am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit und Heiligsprechung der Seligen
Papst Johannes XXIII. und Papst Johannes Paul II. auf dem Petersplatz, Vatikan (rv)

Karfreitag in Jerusalem: Großer Andrang auf der Via Dolorosa

In der Jerusalemer Altstadt herrscht an diesem Karfreitag Ausnahmezustand: Zehntausende sind seit den frühen Morgenstunden in den engen Gassen der Via Dolorosa unterwegs, um am Ort des Geschehens den Kreuzweg zu meditieren. Sehr meditativ geht es dabei allerdings nicht zu – vor allem da dieses Jahr ja Orthodoxe und Westkirchen gleichzeitig feiern. Gabi Fröhlich berichtet für Sie aus der Heiligen Stadt:
Menschen mit Kreuzen und Ikonen überall, griechisch-Orthodoxe, Katholiken, Protestanten, Äthiopier – auf der Via Dolorosa drängen sich die Gläubigen. Genau hier stammt die alte Tradition des Kreuzwegs her, auf vierzehn Stationen den Leidensweges Jesu nachzugehen – von seiner Verurteilung bis zur Kreuzigung und Grablegung.
Die israelische Polizei hat ihre Einheiten in der Altstadt auf 2.500 Mann aufgestockt, um die Menschenmassen zu kanalisieren – aber heute bleibt es ruhig. Der Weg zur Grabeskirche führt bergauf – vor allem ältere Menschen kommen da ins Schwitzen. In der Grabeskirche selbst ist die katholische Liturgie zur Passion Jesu übrigens bereits in den frühen Morgenstunden gefeiert worden, auf dem Golgotha-Hügel.
Eingestimmt auf den Karfreitag hatten sich die Katholiken bereits am Vorabend bei der Gebetswache in der Getsemani-Kirche. Man musste sich allerdings entschlossen durch entnervte Autofahrer und plappernde Gruppen vor der Kirche drängen, um dort in die wirklich gesammelte Atmosphäre einzutauchen. Vor allem junge Menschen hatten sich in der gestopft vollen Kirche versammelt. Sie wollten der Aufforderung des angstvollen Jesus an diesem Ort nachkommen: Bleibt hier, um mit mir zu wachen.
In der Kirche Sankt Peter vom Hahnenschrei herrschte zu dieser Zeit noch besinnliches Schweigen. Stille Beter hatten sich in dem tiefen Verließ eingefunden, wo der Hohepriester Kajaphas Jesus gefangen gehalten haben könnte. Die antike Steintreppe draußen war von Kerzen erleuchtet. Munter wurde es dann jedoch, als die Kerzenprozession der arabischen Pfarrei Jerusalems vom Getsemani herauf gezogen kam.
Singend und betend waren die Teilnehmer auf ihrem Weg zum Zionsberg auch auf tausende ultra-orthodoxer Juden gestoßen, die wegen des Pessachfestes zur Klagemauer strömten. Auch wenn die Begegnung auf beiden Seiten etwas Unsicherheit auslöste – alles blieb entspannt.
An diesem Karfreitagabend findet in der Grabeskirche übrigens noch die traditionelle Grablegungsfeier der Franziskaner statt: Ein Christus-Corpus wird unter feierlichen Gesängen vom Kreuz abgenommen, gesalbt und in die Kapelle mit dem Grab Jesu getragen. Davon hören Sie dann mehr in unserer morgigen Nachrichtensendung. (rv)