Tschechien: Kardinal Miloslav Vlk am Samstag verstorben

Der tschechische Kardinal Vlk ist am Samstag nach einem langen Krebsleiden verstorben. Papst Johannes Paul II. hatte ihn im November 1994 in den Kardinalsstand erhoben und ihm die Titelkirche S. Croce in Gerusalemme, nahe dem Lateran, übertragen. Vlk war von 1991 bis 2010 Erzbischof von Prag. Bis 2012 war er auch Mitglied der Kongregation für die Orientalischen Kirchen und des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel.

Mit seinem Tot zählt das Kardinalskollegium insgesamt 224 Kardinäle und von diesen sind 117 wahlberechtigt in einem nächsten Konklave. (vh)

Kardinal Vlk vertritt den Papst bei den Gedenkfeiern zu Jan Hus

Kardinal VlkPapst Franziskus hat einen Gesandten für die Feiern zum 600. Todestag des tschechischen Reformators Jan Hus ernannt. Der emeritierte Erzbischof von Prag Kardinal Miloslav Vlk wird den Papst bei den Zeremonien am 5. und 6. Juli in Prag vertreten, wie der Vatikan am Samstag mitteilte. Kardinal Vlk hatte seinerzeit die ökumenische Kommission „Husovská” gegründet, die sich mit der Rolle von Jan Hus in der Reformation beschäftigen sollte. Der Theologe und Prediger war beim Konzil von Konstanz als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden. Schon Papst Johannes Paul II. hatte 1999 sein Bedauern für die grausame Hinrichtung des Reformators und die dadurch entstandene Kirchenspaltung geäußert sowie eine historische Aufarbeitung des Konflikts angeregt. (rv)

Papst Benedikt XVI. hat das Rücktrittsgesuch von Kardinal Miloslav Vlk angenommen

In das Amt als Erzbischof von Prag folgt dem 77-Jährigen der Dominikanerpater und bisherige Bischof von Königgrätz, Dominik Duka, wie an diesem Samstag im Vatikan bekannt wurde. Vlk hatte das tschechische Hauptstadtbistum seit 1991 geleitet. Duka, der 1998 von Johannes Paul II. zum Bischof ernannt worden war, dürfte in seiner neuen Funktion wohl auch zeitnah die Kardinalswürde erhalten. (rv)