Vatikan: Neuer Erzbischof von Mailand

Kardinal Angelo Scola wird neuer Erzbischof von Mailand. Papst Benedikt XVI. hat Scola, der bisher Patriarch von Venedig war, an diesem Dienstag in das Amt berufen. Damit ist der Patriarchenstuhl für Venedig frei geworden. Zugleich nahm der Papst an diesem Dienstag den Rücktritt des bisherigen Erzbischofs von Mailand, Kardinal Dionigi Tettamanzi, an. Nach Rom gilt die lombardische Metropole als wichtigster Diözesansitz Italiens. Der ehemalige Erzbischof von Mailand, Kardinal Tettamanzi, würdigte seinen Nachfolger in einem Schreiben als „Mann von großer Kultur, vielfältigen Erfahrungen und einer starken kirchlichen Passion". Scola werde mit „großer Weisheit und Effizienz" die kommenden internationalen Ereignisse im Bistum angehen, so Tettamanzi . Er verwies in dem Zusammenhang auf das 7. Weltfamilientreffen im kommenden Jahr, das 1.700-jährige Jubiläum des Verdiktes von Mailand und die Expo im Jahr 2015.

Scola, geboren 1941, wurde 1970 zum Priester geweiht und 2003 Kardinal. 1995 wurde er zum Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität und zum Dekan des Institutes „Johannes Paul II" ernannt, das sich mit Studien zu Ehe und Familie befasst. Er dozierte auch an der Schweizer Universität Fribourg. Der Präsident der Bischofskonferenz der drei Venetien ist im Heiligen Stuhl Mitglied in der Kongregation für Gottesdienst und die Sakramentenordnung, der Kleruskongregation, dem Päpstlichen Kulturrat, dem Rat für Neuevangelisierung und dem Päpstlichen Familienrat. Papst Benedikt XVI. war im Rahmen eines Pastoralbesuches Anfang Mai in Venedig von Kardinal Scola empfangen worden. (rv)

Italien: Tettamanzi warnt vor Ausländerfeindlichkeit

Der Mailänder Erzbischof, Kardinal Dionigi Tettamanzi, hat angesichts wachsender Ausländerfeindlichkeit in Italien davor gewarnt, Zuwanderer mit Kriminellen gleichzusetzen. Zuletzt hatten Bewohner einer norditalienischen Kleinstadt nach dem Verschwinden einer 13-Jährigen die Ausweisung von Immigranten gefordert. Tettamanzi forderte bei seiner Predigt am Tag des Mailänder Schutzpatrons, des Heiligen Ambrosius, zur Überwindung von Vorurteilen gegen Fremde auf:

„Man sollte Einwanderer nicht allgemein in die Kategorie der Verbrecher stecken. Jeder einzelne, ob Italiener oder ausländischer Nationalität, muss immer für sich beurteilt werden. Dabei darf nicht übersehen werden, dass das eigentliche Urteil allein Gott zukommt. Auf allen Böden muss ausgesät werden, das heißt jedem Gesellschaftsbereich gebührt zunächst Vertrauen, das dazu anregt, die eigenen Möglichkeiten auszuschöpfen. Eine solche Haltung ist vor allem bei Persönlichkeiten in öffentlichen und kirchlichen Ämtern nötig, um jede Art Boden fruchtbar zu machen." (rv)

Italien: Die größte Diözese der Welt startet eine E-Mail-Initiative

Kardinal Dionigi Tettamanzi, Erzbischof von Mailand, hat die ihm unterstellten Seelsorger dazu aufgerufen, in allen 1.107 Pfarren des Bistums Mailadressen von Gläubigen und anderen Interessierter zu sammeln. Tettamanzi möchte in von Zeit zu Zeit verschickter elektronischer Post im Kontakt mit den Menschen bleiben, heißt es in einer – per Mail verschickten – Mitteilung aus dem Erzbistum. Es wird auch möglich sein, dem Kardinal auf diesem Weg Fragen zu stellen und sogar Antworten zu erhalten. Tettamanzi habe dazu einen Stab von Mitarbeitern und Fachleuten zusammengestellt. (rv)