Kolumbien: Kardinal Castrillón Hoyos verstorben

Der kolumbianische Kardinal Dario Castrillón Hoyos ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren verstorben. Er war von 1996 bis 2006 Präfekt der Kongregation für den Klerus und von 2000 bis 2009 Präsident der Päpstlichen Kommission “Ecclesia Dei”. Papst Johannes Paul II. hatte ihn 1998 in den Kardinalsstand erhoben und ihm die Diakonie „Ss. Nome di Maria al Foro Traiano“ als Kardinaldiakon zugewiesen. 2008 erhob ihn Papst Benedikt XVI. zum Kardinalpriester (pro hac vice).

Mit seinem Tod hat das Kardinalskollegium insgesamt 213 Kardinäle und von diesen sind 115 wahlberechtigt bei einem künftigen Konklave. (vh – mm)

Vatikan: Behandlung von Missbrauchsfällen bündeln

Der Vatikan hat Stellung bezogen zu einem auf Medienresonanz gestoßenen Brief von Kardinal Dario Castrillon Hoyos. Das Dokument bestätige, wie sehr es notwenig sei, die Behandlung von Missbrauchsfällen zu bündeln. Das betonte Vatikan-Sprecher, Federico Lombardi, am Donnerstagabend. Kindesmisshandlungen innerhalb der Kirche sollten unter die Kompetenz der Glaubenskongregation fallen. Das sei eine rigorose und folgerichtige Maßnahme, so Lombardi weiter. Zudem habe Papst Johannes Paul II. mit seinen 2001 vorgelegten Dokumenten die entsprechenden Voraussetzungen dafür geschaffen. – Die kirchenkritische Zeitung „Golias“ hatte auf ihrer Internetseite das Faksimile eines Briefs des früheren Kurienkardinals Castrillon Hoyos an den damaligen Bischof von Bayeux, Pierre Pican, wiedergegeben. In dem Schreiben vom 8. September 2001 heißt es demnach wörtlich: „Ich beglückwünsche Sie dazu, einen Priester nicht bei der zivilen Verwaltung denunziert zu haben“ Pican hatte Fälle von Kindesmisshandlung durch einen Priester seiner Diözese nicht der Polizei gemeldet und wurde deswegen von einem Gericht in Caen zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. (rv)