Kardinal Burke nimmt am Marsch für das Leben in Italien teil

Kardinal BurkeUngefähr 40.000 Menschen haben am Sonntag im historischen Zentrum von Rom am „Marsch für das Leben“ teilgenommen. An der Kundgebung gegen Abtreibung und Euthanasie nahm auch der amerikanische Kardinal Raymond Burke teil. Es sei bereits das fünfte Mal, dass er zusammen mit Lebensschützern durch die römische Innenstadt marschiere, erzählte der ehemalige Kardinalpräfekt der Apostolischen Signatur und heutige Kardinalpatron des Souveränen Malteserordens gegenüber Radio Vatikan:

„Papst Johannes Paul II. hat uns in seiner wundervollen Enzyklika ,Evangelium vitae‘ daran erinnert, die unvergleichliche Schönheit und Unverletzlichkeit des schutzlosen und unschuldigen Lebens öffentlich zu bezeugen. Deswegen ist dieser Marsch in Italien sehr wichtig; er ist ein Zeichen der Menschen, die sich für den Respekt vor dem Leben vom Moment der Empfängnis an bis zum Moment des natürlichen Todes einsetzen. Ich habe jetzt jedes Jahr an dem Marsch teilgenommen; er wird jedes Jahr größer, immer mehr Menschen nehmen teil! Und es ist auch wunderbar, die internationale Beteiligung zu sehen: So viele Leute kommen aus anderen Ländern her, um sich den Italienern und ihrem Zeugnis für die Würde des menschlichen Lebens, das nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde, anzuschließen.“

Papst Franziskus hatte die Lebensschützer am Sonntag nach dem Regina Coeli-Gebet auf dem Petersplatz zu weiteren Initiativen ermuntert. Auch Vertreter anderer Religionen und Konfessionen sind bei der Kundgebung laut Angaben der Veranstalter regelmäßig mit dabei: Orthodoxe, Protestanten, Buddhisten, Muslime und auch Atheisten. Sie wenden sich gemeinsam gegen eine Kultur, in der das ungeborene Leben und der Mensch am Lebensende oftmals als „Abfallprodukte“ herabgewürdigt würden, so Virginia Coda Nunziante, die Sprecherin des „Marsch für das Leben“, im Interview mit Radio Vatikan:

„Diese Sicht rührt von einer Sicht des Relativismus her, der sich in unserer Gesellschaft breit macht. Individualismus wird ins Zentrum gestellt anstatt Menschen in schwierigen Momenten zu helfen: Frauen in der Schwangerschaft oder schwerkranken Menschen am Lebensende. Stattdessen schlägt man ein Euthanasie-Gesetz vor – ein Gesetz, das zur Selbstzerstörung einlädt – statt eine Kultur zu schaffen, die hilft und unterstützt.“

Coda Nunziante spricht hier das in Italien diskutiertes Sterbehilfe-Gesetz an, das Euthanasie an schwerkranken Menschen legalisieren würde. Zuletzt war für eine solche Legalisierung der Euthanasie erneut die italienische Spitzenpolitikerin Emma Bonino eingetreten, die selbst an einem Lungentumor erkrankt ist: „Ich fürchte nicht den Tod, ich empfinde ihn als weit weg von mir“, sagte die ehemalige italienische Außenministerin laut Medienberichten: „Ich habe vor dem Schmerz, dem Leid Angst. Ich bin der Ansicht, dass man mit Würde sterben sollte“, so Bonino. Franziskus hatte die Spitzenpolitikerin der „Radikalen Partei“ (Partito Radicale) vor wenigen Tagen angerufen und ihr Mut bei ihrem Kampf gegen die Krankheit gemacht. Die „Radikale Partei“ setzt sich u.a. für ein „Recht auf Abtreibung und Sterbehilfe“ ein. (rv)

Englischer Erzbischof wird neuer vatikanischer Außenminister

Erzbischof Dominique MambertiStühlerücken im Vatikan: Erzbischof Dominique Mamberti ist neuer Präfekt der Apostolischen Signatur. Er tritt in diesem Amt an die Stelle von US-Kardinal Leo Burke, der Patron des Souveränen Malteserordens wird. Damit folgt Burke dem italienischen Kardinal Paolo Sardi, der schon vor zwei Jahren seinen Rücktritt bekannt gegeben hatte. Mamberti war bisher „vatikanischer Außenminister“. Sein Nachfolger in diesem Amt im vatikanischen Staatssekretariat wird der bisherige Nuntius in Australien, Erzbischof Paul Richard Gallagher.

Der aus dem englischen Liverpool stammende Gallagher wurde 1954 geboren; zu seinen bisherigen diplomatischen Stationen zählen die Philippinen, Guatemala, Burundi und der Europarat. Er spricht Italienisch, Französisch und Spanisch. Der Zeitung London Times galt er einmal als ein möglicher Kandidat für das Amt des katholischen Erzbischofs von Westminster. Jetzt wird Erzbischof Gallagher Vatikan-Verantwortlicher für Außenbeziehungen. (rv)

Burke: Keine Ethik ohne Gewissen!

Zu einer Rückbesinnung auf das menschliche Gewissen hat Kardinal Raymond Leo Burke aufgerufen. Am Rande einer Konferenz zum Thema Bioethik in Rom in der vergangenen Woche wies der Präfekt des Obersten Kirchengerichts auf die Vielzahl ethischer Schwierigkeiten hin, in die die Menschen heute geraten, weil sie sich selber für die Herren Welt hielten.

„Das Gewissen ist der Schlüssel. Wenn wir über das Geheimnis des menschlichen Leidens sprechen, dann muss uns klar sein, dass Gott uns das Gewissen in das innerste unseres Seins geschrieben hat. Deswegen ist das menschliche Leben unantastbar. Leiden ist nicht eine Negierung des menschlichen Lebens, sondern der Durchgang zu einer größeren Liebe. Wenn man das sich Herzen nimmt, dann weiß man, was in einer bestimmten Situation gut und was böse ist. Wenn ich also einem leidenden oder gar sterbenden Menschen begegne, dann ist das Richtige, dieser Person beizustehen, sie zu lieben und ihr zu helfen und nicht zu sagen: ‚Bringen wir ihn um, denn er liegt ja schon im Sterben. Helfen wir ihr, schneller tot zu sein!’"

Die Christen müssten das Bewusstsein für die übernatürliche Berufung des Menschen wach halten.

„Der größte Angriff auf das Leben ist heutzutage der Verlust des Gottesglaubens und der Verlust des Sinns für die Würde des von Gott geschenkten menschlichen Lebens. Außerdem glaube ich, dass eine ganze Reihe der großen Schwierigkeiten, mit denen wir in unserer Welt heute zu kämpfen haben, der irrigen Annahme geschuldet ist, dass ich mich selber geschaffen habe und nur ich den Sinn meines Lebens festlege, als sei ich sozusagen der Herr der Welt. Das führt letztlich zu Feindschaft unter den Menschen, zu Gewalt und zum Tod." (rv)

Papst: „Seid sorgsam bei Ehe-Annullierungen“

Das Verfahren zur Feststellung einer Ehe-Nichtigkeit soll geordnet und sorgsam durchgeführt werden. Daran erinnerte Papst Benedikt XVI. an diesem Freitag. Er empfing im Vatikan die Richter von einem der drei großen vatikanischen Gerichtshöfe; es ist der so genannte „Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur". Geleitet wird dieses Tribunal vom US-amerikanischen Kardinal Raymond Leo Burke. Bei der Begegnung rief der Papst einige Zeilen ins Gedächtnis, die er vor ein paar Jahren in einer Verfügung schrieb:
 „Überall, wo berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer sakramental eingegangenen Ehe bestehen, muss das Nötige getan werden, um zu verifizieren, ob sie begründet sind. Außerdem muss im Einklang mit dem Kirchenrecht dafür gesorgt werden, dass es überall kirchliche Gerichtshöfe gibt, dass sie pastoralen Charakter haben und dass sie ihre Arbeit korrekt und zügig leisten. In jedem Bistum muss es hinreichend viele Personen geben, die für das ordentliche Funktionieren der kirchlichen Gerichte sorgen können. Ich erinnere daran, dass es eine ernste Verpflichtung ist, das institutionelle Wirken der Kirche in den Gerichten den Gläubigen immer näher zu bringen."
Die Apostolische Signatur rief der Papst dazu auf, sich regelmäßig von den Kirchengerichten in den einzelnen Ländern Berichte schicken zu lassen und die Daten sorgsam auszuwerten. Die Gläubigen hätten einen Anspruch auf eine „ordentliche, zügige und effiziente Justizverwaltung" der Kirche.
Hintergrund
Die Apostolische Signatur ist der höchste Gerichtshof der römischen Kurie. Sie ist für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche zuständig. Entsprechend ihrer Aufgaben und Kompetenzen hat sie drei Sektionen: gerichtliche Angelegenheiten (Rekurse, Nichtigkeitsklagen, Entscheidung in Kompetenzkonflikten etc.), Verwaltungsgerichtsbarkeit (z.B. Berufungen, die binnen dreizehn Tagen gegen einzelne Maßnahmen von Dikasterien der Römischen Kurie eingereicht werden) und administrative Angelegenheiten (z.B. Überwachung einer geordneten Amtsführung im Gerichtsbereich). Das Dikasterium besteht aus 12 Kardinälen, die richterliche Funktionen ausüben. Geleitet wird es von einem Kardinalpräfekten, im Augenblick von Kardinal Leo Burke. Ihm steht ein Sekretär zur Seite. (rv)

Papst empfängt Vatikan-Richter

Papst Benedikt erinnert daran, dass Verfahren zur Feststellung einer Ehe-Nichtigkeit geordnet und sorgsam durchgeführt werden müssen. Im Vatikan empfing er an diesem Freitag die Richter von einem der drei großen vatikanischen Gerichtshöfe; es ist der so genannte „Oberste Gerichtshof der Apostolischen Signatur" unter der Leitung des Kardinals Raymond Leo Burke. Bei der Begegnung rief Benedikt einige Zeilen ins Gedächtnis, die er vor ein paar Jahren in einer Verfügung schrieb:
 „Überall, wo berechtigte Zweifel an der Gültigkeit einer sakramental eingegangenen Ehe bestehen, muss das Nötige getan werden, um zu verifizieren, ob sie begründet sind. Außerdem muss im Einklang mit dem Kirchenrecht dafür gesorgt werden, dass es überall kirchliche Gerichtshöfe gibt, dass sie pastoralen Charakter haben und dass sie ihre Arbeit korrekt und zügig leisten. In jedem Bistum muss es hinreichend viele Personen geben, die für das ordentliche Funktionieren der kirchlichen Gerichte sorgen können. Ich erinnere daran, dass es eine ernste Verpflichtung ist, das institutionelle Wirken der Kirche in den Gerichten den Gläubigen immer näher zu bringen."
Die Apostolische Signatur rief der Papst dazu auf, sich regelmäßig von den Kirchengerichten in den einzelnen Ländern Berichte schicken zu lassen und die Daten sorgsam auszuwerten. Die Gläubigen hätten einen Anspruch auf eine „ordentliche, zügige und effiziente Justizverwaltung" der Kirche.
Hintergrund
Die Apostolische Signatur ist der höchste Gerichtshof der römischen Kurie. Sie ist für die Gerichtsbarkeit in der ganzen Kirche zuständig. Entsprechend ihrer Aufgaben und Kompetenzen hat sie drei Sektionen: gerichtliche Angelegenheiten (Rekurse, Nichtigkeitsklagen, Entscheidung in Kompetenzkonflikten etc.), Verwaltungsgerichtsbarkeit (z.B. Berufungen, die binnen dreizehn Tagen gegen einzelne Maßnahmen von Dikasterien der Römischen Kurie eingereicht werden) und administrative Angelegenheiten (z.B. Überwachung einer geordneten Amtsführung im Gerichtsbereich).
Das Dikasterium besteht aus 12 Kardinälen, die richterliche Funktionen ausüben. Geleitet wird es von einem Kardinalpräfekten, im Augenblick von Kardinal Leo Burke. Ihm steht ein Sekretär zur Seite. (rv)

Vatikan: Kardinäle als neue Mitglieder in die Dikasterien der Kurie berufen

Papst Benedikt XVI. hat neue Mitglieder in den Rat seines „Außenministeriums" berufen: Darunter ist Kardinal Peter Erdö, Erzbischof von Esztergom-Budapest. Der ungarische Primas und Vorsitzende des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ist seit 2009 auch Mitglied im Päpstlichen Kulturrat. Neben Erdö wurde weiter der Präfekt der Apostolischen Signatur, Kardinal Raymond Leo Burke, in den Rat berufen. Weitere Mitglieder sind fortan der Präfekt der Bischofskongregation und kanadische Kardinal Marc Ouellet sowie den Großpönitentiar Kardinal Fortunato Baldelli. Der Rat des vatikanischen „Außenministeriums" ist im Staatssekretariat für die Beziehung zu den Staaten zuständig. Weiter hat der Papst an diesem Samstag neue Mitglieder in den Päpstlichen Migrantenrat, als den Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs, berufen. Darunter ist unter anderen Kardinal Ennio Antonelli, der Präsident des Päpstlichen Familienrates. Einer der neuen Berater des Migrantenrates ist der Direktor des Italienischen Flüchtlingsdienstes (CIR), Christopher Hein. (rv)