„Die kleinste Armee der Welt“ privat gesehen: Das Leben der Schweizergarde

CNA_SchweizergardeGENF – „Die Kleinste Armee der Welt“ ist ein neuer Dokumentarfilm über die päpstliche Schweizergarde. Er handelt vom Eintritt, der Ausbildung und dem Einsatz eines jungen schweizer Theologiestudenten, der mehr über seinen Glauben erfahren wollte.

Der aus Bern in der Schweiz stammende René Ochsenbein beschloss mitten ins Zentrum der Kirche zu gehen, um sie besser kennenzulernen: „Als Papst Franziskus gewählt wurde, war ich fasziniert von ihm – das half mir, die Entscheidung zu treffen, ihm durch einen Eintritt in die Schweizergarde zu dienen.“

Der Dokumentarfilm wurde kürzlich bei den Vereinten Nationen in Genf gezeigt. Er gewährt einen Einblick in das, was bei offiziellen Anlässen nicht gesehen wird, nämlich den Alltag der Schweizergarde.

Über 500 Jahre im Dienst des Papstes

Monsignore Richard Gyhra ist der Interims-Beauftragte der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen in Genf. Nach der Vorführung des Films sagte er: “ Wir haben heute Abend einen Dokumentarfilm über die Schweizergarde gesehen, der auch die Verbindungen zeigt, die zwischen der Schweiz und dem Heiligen Stuhl aufgrund dieser Verknüpfung durch die Schweizergarde bestehen. Über 500 Jahre Dienst für die Päpste zeigen dieses sehr enge Band. Der Film zeigt dass die Schweizergardisten nicht einfach nur in Uniform an einem Tor oder in den Korridoren des Vatikan stehen, sondern ihr großes Engagement, ihren Dienst, ihre – wenn man so will – Berufung, dem Heiligen Vater zu dienen, in den päpstlichen Appartements oder bei offiziellen Anlässen. Wir haben aber auch ihre menschliche Seite kennengelernt. Sie sind junge Männer, die einige Jahre ihres Lebens in den Dienst für den Heiligen Vater stellen. Das erfordert eine ganze Menge Disziplin, viel Training und viel Geduld. All das zeichnet diese jungen Männer aus. Aber als normale Menschen relaxen sie auch, gehen aus, essen Pizza und pflegen ihre Freundschaften untereinander. Weil sie wie eine Familie zusammen leben und arbeiten, sind sie kameradschaftlich stark verbunden. Und sie sind stolz auf die Arbeit, die sie leisten.

Ich denke, der Film war auch eine gute Gelegenheit, besonders hier bei den Vereinten Nationen, den vielen Diplomaten, dieser multikulturellen Gemeinschaft die Tür einen Spalt zu öffnen, um den Alltag der päpstlichen Schweizergarde kennenzulernen, wie sie lebt und wie sie dem Heiligen Vater dient.“

Dienst lässt persönlichen Glauben reifen

Hauptmann Cyril Duruz der Schweizergarde betont, dass sein Dienst in der päpstlichen Truppe auch einen Einfluss auf seine Religiosität hat: „Ja, es hat meinen Glauben reifen lassen. Es beeindruckt mich auch sehr, die vielen Pilger aus aller Welt zu sehen, die enorme Opfer bringen, um nach Rom zu kommen. Auch die Tatsache, dass wir bei der Kapelle der Heiligen Sebastian und Martin der Schweizer leben, inspiriert uns und vertieft unseren Glauben.“

Enges Verhältnis zwischen Papst und Schweizergarde

René Ochsenbein berührt das enge Verhältnis von Papst Franziskus zu seiner Schweizergarde: „Er kennt unsere Gesichter, er geht direkt auf uns zu und spricht mit uns: ‚Ja, ich habe dich vor einer Weile hier oder da gesehen‘. Papst Franziskus zu treffen ist immer faszinierend, seine Verbundenheit mit der Schweizergarde. Er schätzt die jungen Männer, die ihn umgeben, sehr.“

Gianfranco Pannone, der Regisseur der Dokumentation, erhielt dieses Jahr den italienischen „Silberband“-Filmpreis. Er wolle Gläubigen und Ungläubigen eine humanitäre Botschaft vermitteln, sagte er, die Botschaft, dass das Leben in der Kunst der Begegnung bestehe. (CNA Deutsch)