Jugendsynode: Kardinal Rocha wird Generalrelator

Papst Franziskus hat den Vorsitzenden der brasilianischen Bischofskonferenz, Kardinal Sérgio Rocha, zum Generalrelator („Berichterstatter“) der kommenden Synode ernannt. Das teilte der Sekretariatsrat der Bischofssynode mit, wie der Vatikan an diesem Samstag bekannt gab. Das Sekretariat der Bischofssynode tagte am Donnerstag und Freitag im Vatikan. Der Papst ernannte auch zwei Sondersekretäre für die Synode 2018, die sich mit dem Thema „Jugend und Berufungen“ beschäftigen wird. Es handelt sich um den Jesuitenpater Giacomo Costa und dem Salesianerpater Rossano Sala. Die Jugendsynode findet vom 3. bis 28. Oktober 2018 statt.

Die Sondersekretäre wurden gemäß dem Statut der Bischofssynode ernannt, teilte das Sekretariat der Bischofssynode mit. Das Besondere daran ist, dass auch Geistliche, die nicht Bischöfe sind, ernannt werden dürfen, wie es bei beiden Ernennungen der Fall ist. Auch in früheren Synoden wurden Nicht-Bischöfe als Sondersekretäre ernannt. (rv)

Ehe, Familie – was für ein (sprachliches) Durcheinander

Kardinal ErdöEiner der Herren, die an diesem Dienstag das Vorbereitungsdokument für die Synode vorstellten, war der ungarische Kardinal Peter Erdö, Generalrelator der zurückliegenden Bischofssynode. Er nahm vor den Journalisten das sprachliche Durcheinander aufs Korn, das in westlichen Gesellschaften gemeinhin beim Thema Ehe und Familie herrscht. Erstes Beispiel: Trennung und Scheidung. „Von Trennung spricht man eher in Ländern, wo die Scheidung erst vor relativ kurzer Zeit in das bürgerliche Gesetzbuch aufgenommen wurde. Woanders denkt man gar nicht mehr an Trennung, sondern schreitet bei einer Ehekrise sofort zur Scheidung. Man redet ja viel über die Würde der einzelnen Menschen, aber die Übersetzung dieser Wahrheit in eine Behördensprache führt manchmal zu widersprüchlichen Situationen.“

Zweites Beispiel: die wachsende Unklarheit des Ehebegriffs in Zeiten des Kampfrufes „Ehe für alle“. „Da zeigen sich Tendenzen, die den Begriff von Ehe, Familie und Elternschaft erweitern möchten. Dabei entleeren sie diese Begriffe aber ihres Sinns. Diese Verwirrung ist nicht hilfreich, um den spezifischen Charakter solcher sozialer Beziehungen zu definieren… Wie Papst Franziskus einmal gesagt hat: ‚Das Entfernen der Unterscheidung ist das Problem, nicht die Lösung!’“

Kardinal Erdö ging auch auf die komplizierten Fragen der kirchlichen Annullierung von Ehen ein. Es gebe einen wachsenden Konsens, dass Annullierungen schneller zu erreichen sein müssten. „Oft hat man von der Bedeutung des persönlichen Glaubens der zwei Ehepartner für die Gültigkeit ihrer kirchlichen Ehe gesprochen. In den Antworten (aus den Bistümern) zu diesem Punkt zeigt sich aber eine große Bandbreite von Ansätzen. Lehramt und kirchliche Gesetzgebung betonen, dass es unter Getauften keine gültige Ehe geben kann, die nicht gleichzeitig Sakrament ist: Trennt man eine gültige Ehe zweier Christen also vom sakramentalen Charakter der Ehe, dann wirft das große Schwierigkeiten in der Theorie auf. Denn dass eine Ehe ein Sakrament ist, ist ja nicht die Konsequenz aus dem ausdrücklich erklärten Willen der beiden Partner, sondern ergibt sich schon daraus, dass die beiden im Moment der Eheschließung nach dem Willen des Schöpfers Christus und die Kirche repräsentieren.“ (rv)

Kardinal Erdö Generalrelator der Außerordenlichen Bischofssynode 2014

Papst Franziskus hat den ungarischen Primas, Kardinal Peter Erdö, zum Generalrelator der Außerordentlichen Bischofssynode 2014 ernannt. Das Treffen der Bischöfe wird vom 5. bis 19. Oktober des kommenden Jahres zum Thema „Herausforderungen der Familie im Kontext der Evangelisierung" stattfinden. Als Sondersekretär jener Synode hat Papst Franziskus an diesem Montag den italienischen Erzbischof von Chieti-Vasto, Bruno Forte, ernannt. Kardinal Erdö ist auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen CCEE. (rv)