Fisichella: „Evangelisierungssynode soll Kirche stärken“

Nach der Synode ist vor der nächsten: Papst Benedikt XVI. hat am Ende der Sonderbischofssynode zum Nahen Osten eine nächste Bischofssynode für das Jahr 2012 angekündigt, und zwar zum Thema Evangelisierung. Das passt dazu, dass der Papst vor wenigen Wochen einen neuen Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung gegründet hat. Die Ankündigung einer ganzen Synode zum Thema kam dennoch überraschend. Das sagte der Präsident des neuen Gremiums, Erzbischof Rino Fisichella, unseren italienischen Kollegen:
 „Die Entscheidung ruft großes Erstaunen und große Freude hervor – darüber, dass der Papst dem Thema der Evangelisierung, das sich immer wichtiger auch als Merkmal seines Pontifikats darstellt, so viel Platz einräumen will. Papst Benedikt XVI. hat ja vor wenigen Wochen einen neuen Päpstlichen Rat dazu ins Leben gerufen, und jetzt plant er, das Episkopat der gesamten Welt für die entsprechende Synode im Jahr 2012 dazu einzuspannen."
Zwei Jahre intensive Arbeit stehen dem Vatikan, insbesondere dem neuen zuständigen Rat, jetzt bevor. Worum aber soll es auf der Synode konkret gehen?
„Die Linie hat Papst Benedikt XVI. bereits in seinem Apostolischen Brief „Ubicumque et semper" und bei anderen Gelegenheiten umrissen: An erster Stelle soll es um die Erneuerung der kirchlichen Verkündigungsfähigkeit gehen, nämlich den Menschen heute das Evangelium zu verkünden. In vieler Hinsicht kann man da ja von einer „Wüste der Gegenwart" sprechen. Die Menschen der Gegenwart haben nicht gefunden, wonach sie suchten, als sie sich von Gott entfernten. Der Mensch braucht Gott; der Papst hat einmal mehr diese Dimension unterstrichen, die doch das Zentrum seines Lebens ist."
Eine große Herausforderung sei die Säkularisierung, so Fisichella. Auch die Kirche sei davon nicht ausgenommen.
„Papst Benedikt XVI. hat ja darauf hingewiesen, dass es in einer immer säkularisierteren Gesellschaft ein richtiges und ausgewogenes Verhältnis zwischen Glauben und Vernunft braucht. Wie kann eine in sich kohärente Vernunft das Ziel seiner Suche erreichen, nämlich die Wahrheit? Aus dieser Wahrheit kann man die Anwesenheit Gottes nicht ausschließen. Das Phänomen der Säkularisierung muss genau untersucht und beobachtet werden, doch jetzt ist auch der Moment gekommen, darauf eine positive Antwort zu geben." (rv)

Vatikan: Motu Proprio zur Neuevangelisierung veröffentlicht

Die Errichtung des Rates für die Neuevangelisation geht voran: Zum Fest Peter und Paul hatte Papst Benedikt XVI. die Gründung angekündigt, im Juni gab der Vatikan den ersten Leiter dieser neuen Vatikanbehörde, Erzbischof Rino Fisichella, bekannt. An diesem Dienstag veröffentlichte der Heilige Stuhl nun das Motu Proprio des Papstes, also das Schreiben, das diesen Rat offiziell errichtet. Es heißt „Ubicumque et semper", also „Immer und überall". Die wichtigste Aufgabe steht gleich im ersten Satz: „Die Kirche hat die Pflicht, immer und überall das Evangelium Jesu Christi zu verkünden." Dazu der Leiter der Vatikanbehörde, Erzbischof Rino Fisichella:
„In diesem Sinn ist die Aufgabe nicht verschieden von der, die die Kirche immer schon hatte: das Antlitz Jesu Christi sichtbar zu machen, des einzigen Erlösers, des Verkünders der erbarmenden Liebe des Vaters, der jedem begegnen will, ohne irgend jemanden auszuschließen."
Benedikt XVI. betont in dem apostolischen Schreiben zur Gründung des Rates, dass die Kirche die geeigneten Mittel suchen müsse, diese Verkündigung zu leisten. Die wissenschaftlichen Entwicklungen und die Neuerungen in Technik und Lebensstilen hätten die religiöse Dimension des Lebens der Menschen verändert.
„Wie Ubicumque et Semper es sagt: Die Neuevangelisierung ist keine Formel, die für alle gleichermaßen anwendbar wäre. Wir müssen auch vermeiden, dass die Neuevangelisierung wie eine abstrakte Formel klingt. Iim Gegenteil sollten wir all die konkreten Initiativen in den Blick nehmen, die es in den letzten Jahren mit den Bischöfen und in den Ortskirchen, den Bischofskonferenzen, Verbänden und Bewegungen gegeben hat. Ein Kennenlernen und eine Koordinierung dieser wertvollen Initiativen soll die Hauptaufgabe des päpstlichen Rates sein."
Die konkrete Aufgabe beschreibt der Papst im apostolischen Schreiben damit, dass dieser Rat zur Reflexion der Themen der erneuerten Evangelisierung ermuntern soll und geeignete Mittel erkennen und fördern soll. Damit soll er im Dienst der Ortskirchen stehen. Artikel 3 hebt die besondere Bedeutung des Katechismus der katholischen Kirche hervor, dessen Gebrauch der Rat fördern soll. (rv)

Vollständiger Text des Motu proprio in VH:  >>Ubicumque et semper (Dt. Übersetzung von kath.net)

Vatikan: Grundsatzpapier für Neuevangelisierungsrat

Papst Benedikt XVI. hat das Gründungsdokument für das neue Vatikan-Ministerium zur Neuevangelisierung fertig gestellt. Das „Motu proprio" mit dem Titel „Ubicumque et semper" (Überall und immer) wird am Dienstag im Vatikan vom designierten Präsidenten dieses Päpstlichen Rates, Erzbischof Rino Fisichella, vorgestellt.
Das Grundsatzpapier soll die Aufgaben und Kompetenzen der neuen Behörden beschreiben und sie gegenüber den Zuständigkeiten anderer Vatikan-Ministerien wie dem Kulturrat oder der Missions-Kongregation abgrenzen. Das neue Ministerium, die erste vatikanische Behördenneugründung seit 22 Jahren, soll die Neuevangelisierung in den Industrieländern voranbringen. Es soll die Länder in den Blick nehmen, die eine lange christliche Tradition haben, heute jedoch von einer fortschreitenden Säkularisierung und durch einen Hang zur Gleichgültigkeit in weltanschaulichen und ethischen Fragen geprägt sind. Benedikt XVI. hatte den Rat zur Förderung der Neuevangelisierung bei einem ökumenischen Gottesdienst Ende Januar in Rom angekündigt. Rats-Präsident Fisichella leitete bislang die Päpstliche Akademie für das Leben. (rv)
 

Vatikan: Fisichella leitet Neuevangelisierung

Die Errichtung des Rates für die Neuevangelisation geht voran: Zum Fest Peter und Paul hatte Papst Benedikt XVI. die Gründung angekündigt, an diesem Mittwoch gab der Vatikan den ersten Leiter dieser neuen Vatikanbehörde bekannt. Es ist Erzbischof Salvatore Fisichella, bisher Leiter der Päpstlichen Akademie für das Leben. In dieser Aufgabe folgt ihm der bisherige Kanzler der Akademie, Ignacio Carrasco de Paula, nach. Erzbischof Fisichella war ebenfalls Rektor der Päpstlichen Lateran-Universität, in diesem Amt folgt ihm der Professor für christlich-griechische Literatur, Salesianerpater Enrico dal Covolo, nach. (rv)