Nach Vertuschungs-Urteil: Papst ernennt Apostolischen Administrator für Erzbistum Adelaide

ADELAIDE – Papst Franziskus hat den Bischof von Port Pirie (Südaustralien) zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese Adelaide ernannt. Deren Erzbischof, Philip Wilson, läßt nach seiner Verurteilung wegen der Vertuschung von Kindesmissbrauch das Amt ruhen.

Wie das Erzbistum Adelaide am 3. Juni mitteilte, werde Bischof Greg O’Kelly SJ nun die Geschäfte vorübergehend leiten.

Die Australische Bischofskonferenz (ACBC) teilte mit, dass sie die „pastorale Sorge des Heiligen Vaters für die Erzdiözese“ und Bishop O’Kellys Annahme der Ernennung würdige.

„Bischof O’Kelly wurde in Adelaide geboren und diente dort als Priester und Weihbischof vor seiner Ernennung nach Port Pirie. Er ist im Erzbistum Adelaide sehr bekannt und bestens qualifiziert für die ihm anvertraute Aufgabe.“

Das Bistum Port Pirie werde O’Kelly ebenfalls weiter leiten, so die ACBC. „Ich danke Papst Franziskus für seine pastorale Sorge für [die Erzdiözese Adelaide] und wird mein Bestes geben, diese wichtige Rolle zu erfüllen, während ich den Menschen der Diözese von Port Pirie weiter diene.

Der 1941 geborene Bischof O’Kelly wurde 1972 zum Priester geweiht und war unter anderem Schulleiter mehrerer jesuitischer Colleges. Als erster Jesuitenpater in der Geschichte Australiens wurde er 2006 zum Bischof geweiht. Seit 2009 ist er Bischof von Port Pirie: Ein seit 1887 bestehendes Bistum, das sich über 980.000 spärlich besiedelte Quadratkilometer erstreckt, und in dem im Jahr 2004 knapp 30.000 Katholiken gehörten, die in 23 Pfarreien leben.

Hintergrund: Vertuschungs-Urteil

Ein Gericht in Neusüdwales (NSW) hatte Erzbischof Philip Wilson am 22. Mai 2018 der Vertuschung sexuellen Missbrauchs in den 1970er Jahren für schuldig befunden. Auf dieses Vergehen drohen dem Würdenträger bis zu zwei Jahre Gefängnis; auch eine Bewährungsstrafe ist möglich.

Bekanntgegeben wird das Strafmaß Mitte Juni. Bis dahin ist Erzbischof Wilson, der sein Amt derzeit zwar ruhen läßt, aber bislang nicht zurückgetreten ist, auf Kaution frei.

Im Erzbistum Adelaide lebten im Jahr 2006 rund 275.000 Katholiken – ein gutes Fünftel der 1,3 Millionen Einwohner großen Hauptstadt des Bundestaates Südaustralien identifizierte sich somit als katholisch. (CNA Deutsch)

Vatikanbibliothek digitalisiert islamische Manuskripte

Erzbischof BruguèsDie 2010 begonnene Digitalisierung der rund 80.000 Manuskripte der Vatikan-Bibliothek soll künftig auch die hauseigenen Manuskripte aus der Golfregion und anderen islamischen Ländern einschließen. Das geht aus einem neuen Abkommen, dem sogenannten „Memorandum of Understanding“ hervor, das am Samstag von der Präsidentin der Qatar Foundation for Education, Science and Community Development, Sheikha Moza bint Nasser, und dem Präfekten der Apostolischen Bibliothek unterzeichnet wurde. Darin wird auch die Pflege, Restauration, und Zugänglichkeit der Dokumente der Geschichte und Kultur der Golfregion festgeschrieben. Man sei sich einig, dass es im Interesse beider Institutionen sei, die Manuskripte auch digital für die Forschung zugänglich zu machen.

Im Vorfeld wurde Moza bint Nasser, zweite Ehefrau des Emirs von Katar, von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Wie Vatikan-Sprecher Federico Lombardi in einer Note mitteilte, sprach Musa bint Nasser mit Franziskus über ihr Engagement im Bereich der sozialen Entwicklung und die Situation der Schulen in Konfliktgebieten. Das Treffen dauerte eine halbe Stunde. Als Geschenk erhielt Franziskus ein 123-seitiges Manuskript der Evangelien in aufwändiger arabischer Kalligraphie, das aus der Türkei des 18. Jahrhunderts stammt. Der Papst wiederum übergab ihr eine Medaille mit dem Olivenbaum des Friedens und die arabische Ausgabe seiner Umwelt-Enzyklika Laudato si‘. (rv)

Bischof Müller neuer Präfekt der Glaubenskongregation

Papst Benedikt XVI. hat an diesem Montag den Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller als neuen Präfekten der Glaubenskongregation ernannt. Müller wird gleichzeitig zum Erzbischof erhoben. Er folgt auf den US-amerikanischen Kardinal William Levada, der aus Altersgründen zurückgetreten ist. Erzbischof Müller wird künftig auch die Päpstliche Kommission „Ecclesia Dei" leiten, die sich um den Dialog mit den Piusbrüdern kümmert. Des Weiteren wird der neue Präfekt der Glaubenskongregation auch die Päpstliche Bibelkommission und die Internationale Theologische Kommission leiten.

Der 64-jährigen Müller wird somit den drittwichtigsten Posten in der Hierarchie der römischen Kurie besetzen. Bis zu seiner Wahl zum Papst 2005 stand Benedikt XVI. selbst mehr als zwei Jahrzehnte lang dieser Vatikan-Behörde vor, die sich um die katholische Lehre und den Glauben kümmert. Müller kam am 31. Dezember 1947 in der Nähe von Mainz auf die Welt. Am 11. Februar 1978 wurde er in Mainz-Finthen durch Kardinal Hermann Volk zum Priester geweiht. 1986 dozierte Müller an der Ludwig-Maximilians-Universität in München auf dem Lehrstuhl für Dogmatik und Dogmengeschichte. In der deutschen Bischofskonferenz ist Müller derzeit stellvertretender Vorsitzender der Glaubenskommission, Vorsitzender der Ökumenekommission und Mitglied der Kommission „Weltkirche". (rv)

Zur Biografie > > >  Erzbischof Gerhard Ludwig Müller

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