Kard. Koch: „Situation in Libyen äußerst tragisch“

 In Libyen haben die westlichen Truppen in der Nacht auf Montag eine zweite Angriffswelle gestartet. Das meldet Reuters. Die deutsche Regierung lehnt weiterhin eine Beteiligung an dem Einsatz ab. Eine offizielle Stellungnahme des Vatikans für oder gegen einen Einsatz gibt es bisher nicht. Der Papst rief am Sonntag beim Angelusgebet zum Schutz der Zivilbevölkerung auf. Der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch befürwortet einen internationalen Einsatz in Libyen, solange das Ziel eines solchen Vorhabens der Schutz der lokalen Bevölkerung sei. Das sagt er gegenüber Radio Vatikan an diesem Montag:
„Ich finde die Situation in Libyen äußerst tragisch. Vor allem bewegt mich die Hilflosigkeit der internationalen Staatengemeinschaft, diesem Phänomen entgegenzuwirken. Jetzt hat man versucht, zumindest ein Flugverbot durchzusetzen. Das kommt aber zu spät. Es ist ein großes Ärgernis, wie die ganze Welt zuschaut, wie ein Diktator sein eigenes Volk umbringt. Das zeigt aber einmal mehr, dass wir glauben, klug zu sein, indem wir die Vergangenheit beurteilen, doch unklug sind, die Zeichen der Gegenwart zu erkennen." (rv)