„Keine Königin mit Distanz“: Videobotschaft nach Tschenstochau

Die Polen nennen den Ort Jasna Góra, den Hellen Berg, Papst Franziskus nennt ihn die spirituelle Hauptstadt Polens: In einer Videobotschaft spricht Papst Franziskus an diesem Samstag zu Pilgern, die nach Częstochowa (Tschenstochau) gekommen sind, um den 300. Jahrestag der Anerkennung des Wallfahrtsortes durch die Päpste zu feiern. „Es ist eine große Ehre, als Mutter eine Königin zu haben, aber schenkt noch größere Freude, als Königin eine Mutter zu haben“, so der Papst. Polen habe ein „mütterliches Herz“, ihr, der Muttergottes, „vertraut ihr alles an: die Vergangenheit, die Gegenwart, die Zukunft, die Freuden und Ängste eures eigenen Lebens und die eures Landes. Das ist sehr gut.“

Der Papst erinnerte an seinen eigenen Besuch in Częstochowa vor einem Jahr, Anlass war die Feier des 1050 Jahrestages der Taufe Polens.

Eine den Sohn umarmende Mutter

„Das heilige Bild zeigt uns, dass Maria keine Königin mit Distanz ist, die auf einem Thron sitzt, sondern eine Mutter, die ihren Sohn umarmt und mit ihm uns, alle ihre Kinder. Sie ist eine echte Mutter, mit ihrem gezeichneten Gesicht, eine Mutter, die mit uns leidet weil sie sich die Probleme unseres Lebens zu Herzen nimmt. Sie ist eine Mutter, die uns nahe ist und die uns nie aus dem Blick verliert, eine zärtliche Mutter, die uns auf unserem täglichen Lebensweg an die Hand nimmt.“

Er wünsche allen aus Anlass dieses Jubiläums, dass sie spürten, dass sie keine Waisen seien: da sei immer diese Mutter für alle da. „Die Madonna schenke euch die Gnade, euch gemeinsam zu freuen“, wünsche der Papst abschließend, „wie eine um die Mutter versammelte Familie.“ (rv)

Eine eigene Heilige Pforte für den Weltjugendtag

WJT2016„Der Weltjugendtag in Krakau wird ein echtes ‚Jubeljahr der Jugend’, auch auf weltkirchlichem Niveau“. So beschreibt Kardinal Stanislaw Rylko, Präsident des Päpstlichen Laienrates und damit Vatikanverantwortlicher für den Weltjugendtag (WJT), das Ereignis, das in genau einem Jahr beginnen wird. Es wird der zweite Weltjugendtag in Polen nach 1991 in Częstochowa sein. An diesem Sonntag hatte sich bereits Papst Franziskus offiziell als Teilnehmer angemeldet.

Die Jugend würde eingeladen, über die Barmherzigkeit nachzudenken, die ein Ideal für das Leben sei und auch ein Kriterium für die Glaubwürdigkeit des Glaubens, schreibt der Kardinal in seiner Botschaft. Von Krakau müsse eine Botschaft in die gesamte Welt ausgehen, eine Botschaft der Hoffnung und der barmherzigen Liebe Gottes für jeden einzelnen Menschen auf der Welt. Das geistliche Zentrum dieses Heiligen Jahres der Jugend werde das Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit in der Stadt sein und die Kirche das Heiligen Faustina Kowalska, der Botschafterin dieser Barmherzigkeit. Johannes Paul II. hatte das Gotteshaus 2002 geweiht.

Am zentralen Versammlungsplatz für den WJT, den man „Campus Misericordiae“ genannt habe, werde es eine eigene heilige Pforte geben, kündigte der Kardinal weiter an. Papst Franziskus werde diese Pforte gemeinsam mit einigen Jugendlichen zur Vigilfeier vor dem Abschlussgottesdienst am 31. Juli öffnen. Zum Abschluss des WJT würden fünf Gruppen von Jugendlichen mit Kerzen symbolisch auf die fünf Kontinente der Welt geschickt, um das Licht der Barmherzigkeit Gottes zu verbreiten. (rv)