PRO POPE FRANCIS: Unterstützer gegen kirchliche Papstkritiker

Unterstützer um Papst Franziskus haben jetzt eine Gegeninitiative ins Leben gerufen. Sie nennt sich „PRO POPE FRANCIS“ (PPF) und hat einen internationalen Hintergrund. Das von den Unterstützern unterzeichnete öffentliche Dokument hat folgenden Originaltext auf ihrer Website (PPF):

Hochgeschätzter Papst Franziskus!

Ihre Pastoralen Initiativen und deren theologische Begründung werden derzeit von einer Gruppe in der Kirche scharf attackiert. Mit diesem öffentlichen Brief bringen wir zum Ausdruck, dass wir für ihre mutige und theologisch wohl begründete Amtsführung dankbar sind.

Es ist Ihnen in kurzer Zeit gelungen, die Pastoralkultur der katholischen Kirche von ihrem jesuanischen Ursprung her zu reformieren. Die verwundeten Menschen, die verwundete Natur gehen Ihnen zu Herzen. Sie sehen die Kirche an den Rändern des Lebens, als Feldlazarett. Ihr Anliegen ist jeder einzelne von Gott geliebte Mensch. Das letzte Wort im Umgang mit den Menschen soll nicht ein legalistisch, sondern ein barmherzig interpretiertes Gesetz haben. Gott und seine Barmherzigkeit prägen die Pastoralkultur, die Sie der Kirche zumuten. Sie träumen von einer „Kirche als Mutter und Hirtin“. Diesen Ihren Traum teilen wir.

Wir bitten Sie, von diesem eingeschlagenen Weg nicht abzuweichen und sichern Ihnen unsere volle Unterstützung und unser stetes Gebet zu.

Die Unterzeichner“

Das kurze und leider wenig aussagekräftige Dokument zielt gegen die Papstkritiker der „Correctio filialis“. Scheinbar haben die Befürworter nicht so recht begriffen, das die Kritik gegen den Papst nicht nur aus den kirchlichen Kreisen kommt, sondern derzeit schon weit verbreitet unter den Gläubigen der ganzen Welt anzutreffen ist. Zudem sprechen die Unterzeichner von einer „in kurzer Zeit gelungenen Pastoralkultur in der katholischen Kirche“, Argumente liefern sie dafür jedoch keine. Das Dokument ist hastig schnell mit der heißen Nadel gestrickt und liefert kein einziges überzeugendes Argument gegen die Kritikinhalte der „Correctio filialis“.

Quelle: Radio Vatikan (Screenshot am 17. Oktober)

Das Radio Vatikan unter der Schlagzeile „Pro Pope Francis: Initiative zur Unterstützung des Papstes“ rasch diese Gegeninitiave verbreitet ist verständlich. Unverständlich ist aber, dass man es hier unterlassen hat vorher die aktuellen Fakten zu recherchieren. So liest man in dem Artikel:

„Initiatoren von „Pro Pope Francis“ sind die Theologen Paul Zulehner aus Wien und Thomas Halik aus Prag. Mit der Initiative stellen sich die Unterzeichner und Unterstützer gegen 62 Papstkritiker, die Franziskus in einer „Zurechtweisung“ Ende September aufgefordert haben, sich von „Irrlehren“ zu distanzieren.“

Mit Stand 17. Oktober hat „Correctio filialis“ nicht 62, sondern 245 Signatoris und bei den angeführten Initiatoren weiß vielleicht Radio Vatikan mehr als die offizielle Website, denn hier wird nur der emerit. UnivProf. Dr. Dr. Paul M. Zulehner im Impressum genannt.

Festzustellen bleibt, PPF ist eine bedauernswerte Initiative für „Amoris laetitia“ und den Papst. Die Kritiker wird PPF eher lächeln lassen und zum überfälligen Dialog zu „Amoris laetitia“ trägt sie nichts bei. (vh)

Amoris laetitia: Unvermögen von Vatikan und Papst?

Die Rechtfertigungen zu „Amoris laetitia“ der Vatikanverantwortlichen werden zunehmend fragwürdiger. Papst Franziskus wird weltweit durch die Medien massiv Angegriffen und verliert mehr und mehr an Glaubwürdigkeit. Das Nachsynodale apostolische Schreiben über Liebe und Familie gerät zunehmend, nicht nur in Kirchenkreisen, sondern auch unter den Gläubigen, zum Ärgernis.

Quelle: Radio Vatikan (Screenshot am 12. Oktober)

Am heutigen Tag startete Radio Vatikan einen neuerlichen Versuch die Kritiker von „Amoris laetitia“ zu treffen. Mit der Überschrift „Tradition lebendig erhalten als große Herausforderung“ berichtete man über die Aussagen von Papst Franziskus zum Thema Todesstrafe. Erzbischof Rino Fisichella, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Neuevangelisierung sagte in dem Gespräch mit Radio Vatikan unter anderem:

„Traditionsorientierte Kreise der katholischen Kirche verteidigen das Glaubensgut als unveränderlich im reinen Sinn. Aus diesem Grund halten sie etwa die Todesstrafe als letztes Mittel in schwerwiegenden Fällen für hinnehmbar oder lehnen das päpstliche Lehrschreiben „Amoris Laetitia“ ab, das im Umgang mit verletzten Familien Barmherzigkeit über Gerechtigkeit stellt und so – nach Ansicht der Kritiker – die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe unterwandert“.

Fisichella wird hier als beschlagener Theologe bezeichnet. Es ist schon anmaßend, die Kritiker von "Amoris laetitia" alle in den von Fisichella konstruierten Topf zu werfen und kräftig umzurühren. Mit einem Punkt hat er allerdings vollkommen recht. Das Glaubensgut wird gottseidank durch einige wenige Bischöfe und viele Priester noch verteidigt, diese alle als Traditionalisten zu bezeichnen ist fehl am Platz. An dieser Stelle sei der glaubensfeste Bischof von Regensburg, Dr. Rudolf Voderholzer, wohl der Einzige im deutschen Episkopat mit Rückgrat, genannt. Im Regensburger Bistum gibt es keine pastorale Außerkraftsetzung des Heiligen Sakraments der Ehe durch „die Hintertür“ wie sie Kardinal Kasper und Marx gerne hätten.

Die Gesamtsituation um „Amoris laetitia“ wird für Papst Franziskus immer kritischer. Er ist offenkundig nicht in der Lage sein eigenes Dokument gegenüber renommierten Theologen zu rechtfertigen bzw. zu verteidigen. Hier genügt es auch nicht, Kardinal Schönborn als den Allwissenden zu AL, vor die päpstliche Sedia zu spannen.

Vielleicht ist es wirklich so, wie immer wieder zu lesen ist, dass Franziskus schlechte jesuitische Berater sein eigenes Dokument hat anfertigen lassen und er selbst der überfälligen Diskussion um „Amoris laetitia“ nicht gewachsen ist. Was wird wohl der emer. Papst Benedikt XVI. über dieses Dokument denken? Ihm wäre ein derart kritisiertes Lehrschreiben niemals passiert. Der Vorstoß von Kardinalstaatssekretär Parolin Ende September „einen Dialog zur Klärung offener Fragen um „Amoris laetitia“zu führen“ ist überfällig. Ob diese Äußerung der persönliche Wunschgedanke von Parolin oder vom Papst initiiert war, bleibt bislang offen.

Die Diskussion um „Amoris laetitia“, öffentlich ausgelöst durch die „Dubia“ der vier Kardinäle und seit September in aller Munde durch die „Correctio filialis de haeresibus propagatis“, die dem Papst sogar Häresie vorwirft, muss endlich geführt werden. Hier muss es zu einem klärenden Dialog zwischen dem Vatikan und den Kritikern von AL kommen. Das allein wird aber nicht genügen. Anschließend steht der Papst in der Verantwortung als oberster Kirchenführer SEIN „Amoris laetitia“ zu rechtfertigen oder neu zu bewerten oder gegebenenfalls zu revidieren. Schweigen ist eines Papstes unwürdig. (vh)

Neuer Brief an Franziskus bezeichnet sich als „Zurechtweisung“

VATIKANSTADT – Papst Franziskus hat ein Schreiben erhalten, dass sich als „Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien“ bezeichnet. Auf der Liste der Erstunterzeichner befinden sich auch Intellektuelle aus dem deutschsprachigen Raum. Das Schreiben fordert den Papst „mit tiefem Schmerz“ auf, eine falsche Lehre „zu Ehe, Moral und Eucharistie“ zu verurteilen, die er – behaupten die Autoren – „direkt oder indirekt vertreten“ habe.

Zu den Erst-Unterzeichnern des unter dem lateinischen Titel Correctio Filialis De Haeresibus Propagatis am heutigen Sonntag veröffentlichten Schreibens gehören unter anderem der deutsche Autor Martin Mosebach und der österreichische Philosophie-Professor Thomas Stark. Nach Übergabe des Schreibens an den Papst habe auch der General-Obere der Priesterbruderschaft Pius X. (SSPX), Bischof Bernard Fellay, davon erfahren und dieses unterschrieben, hieß es.

Neben Bischof Fellay habe ein weiterer Geistlicher der FSSPX, Pater Robert Brucciani, das Schreiben unterzeichnet.

Die Correctio wurde Franziskus nach Angaben der Unterzeichner mit damals 40 Unterschriften am 11. August 2017 zugestellt. Nachdem sie seitdem keine Antwort erhalten hätten, würden sie es nun veröffentlichen, heißt es auf der im Internet in mehreren Sprachen publizierten Darstellung.

Die Unterzeichner betonen ihre „Loyalität zur Heiligen Römischen Kirche, versichern den Papst ihres Gebetes und bitten ihn um seinen apostolischen Segen“.

„In der Hoffnung, einer weiteren Ausbreitung von Lehren vorzubeugen, die in sich dazu neigen, alle Sakramente zu profanieren und das Gesetz Gottes umzustürzen“, betonen die Erst-Unterzeichner auf der Website, dass sie als Untergebene „sich kein Urteil über den Grad der Schuldhaftigkeit an[maßen], mit dem Papst Franziskus die sieben angeführten Häresien verbreitet hat. Sie bestehen aber respektvoll darauf, dass Papst Franziskus diese Häresien verurteilt, die er direkt oder indirekt vertreten hat.“

Die „Zurechtweisung“, deren vollständiger Text in deutscher Sprache veröffentlicht wurde, besteht aus drei Teilen. Neben der eigentlichen Correctio in lateinischer Sprache gibt es eine erklärende Begründung der Unterzeichner, mit der sie aus Ihrer Sicht darstellen, „warum sie als gläubige und praktizierende Katholiken das Recht und sogar die Pflicht haben, eine solche Zurechtweisung an den Papst zu richten“. Ein dritter Teil beschreibt den Modernismus sowie den Einfluss Martin Luthers als „Quellen des Irrtums“.

Im zweiten Teil – der eigentlichen Correctio – werden sieben Thesen angeführt, die der Pontifex verbreitet und „dadurch eine große und unmittelbare Gefahr für die Seelen verursacht“ haben soll, behaupten die Autoren. (CNA Deutsch)