Turkson bei COP-21: „Wir dürfen nicht blind bleiben“

Kardinal TurksonDie ethische Orientierung für das Gemeinwohl und Solidarität müsse die Menschheit vereinen: „Wir dürfen nicht blind bleiben.“ Kurienkardinal Peter Turkson pochte in seinem Vortrag auf die Verantwortung aller Menschen. Der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden wies mehrmals auf die Bedeutung der Umweltenzyklika des Papstes hin und appellierte an alle Menschen: „Wir haben nur ein zu Hause, ein gemeinsames zu Hause, und wir müssen alle dafür sorgen.“ Der Klimawandel könne nicht von einzelnen Staaten limitiert werden. Die Herausforderungen, denen sich die Welt stellen müsse, seien „komplex“ und „erschreckend“, da neben vielen anderen Bereichen die Sektoren Finanzen, Technologie und Umweltwissenschaften zu berücksichtigen seien, so Turkson. Dialog könne Veränderungen und Vertrauen bei den Verhandlungen schaffen.

Der Vatikan hatte im Vorfeld der Klimakonferenz COP-21 in Paris mehrmals betont, dass die Erwartungen an den Gipfel hoch seien. Ein Scheitern der Konferenz wäre eine Katastrophe für die Menschheit, so Papst Franziskus. Eine Delegation des Heiligen Stuhls nimmt an COP-21 teil und bringt vor allem die Perspektiven aus Laudato si in die Diskussion ein. Die Umweltenzyklika wurde vom Papst dezidiert mit Blick auf den Klimagipfel geschrieben. Franziskus fordert, „die Auswirkungen des Klimawandels zu lindern, die Armut zu bekämpfen und die Menschenwürde zum Blühen zu bringen“. (rv)

Vatikan: Klimaabkommen braucht ethische Orientierung

Kardinal Pietro ParolinKardinalstaatssekretär Pietro Parolin fordert ein Klimaabkommen, das eine klare ethische Orientierung für die Verteidigung der Menschenwürde bringt. Das sagte er bei der Klimakonferenz in Paris, COP-21, als Vertreter des Heiligen Stuhls. Er überbrachte eine Grußbotschaft von Papst Franziskus, der sich von einem „globalen“ Abkommen erhofft, „die Auswirkungen des Klimawandels zu lindern, die Armut zu bekämpfen und die Menschenwürde zum Blühen zu bringen“. Der Vatikan-Außenminister Paul Richard Gallagher betonte bereits im Vorfeld von COP-21, dass die Umweltenzyklika des Papstes, Laudato si, „unzählige Bezugspunkte“ für die Diskussionen am Klimagipfel biete.

Die Weltklimakonferenz, die von 30. November bis 11. Dezember in Paris stattfindet, sieht Papst Franzikus als letzte Chance der Menschheit, eine globale Umweltkatastrophe zu verhindern. Die Welt befinde sich an der Schwelle zum Selbstmord, sagte der 78-Jährige nach Abschluss seiner Afrika-Reise während des Rückflugs nach Rom. (rv)