Castel Gandolfo: Kurze Auszeit für Papst Franziskus

Castel GandolfoAm kommenden Sonntag wird er einen Teil des Tages in der päpstlichen Sommerresidenz von Castel Gandolfo verbringen. Wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde, wird der Papst gegen 9.30 Uhr den Vatikan verlassen und mit dem Auto ins nahe gelegene Castel Gandolfo fahren. Dort wird er durch die Angestellten der Residenz, aber auch durch dir kirchlichen und zivilen Autoritäten vor Ort empfangen werden. Um 12 Uhr mittags wird er – wie bereits angekündigt – das Mittagsgebet vom Hauptportal des Apostolischen Palastes aus sprechen. (rv)

Wenn Forschung und Glaube aufeinandertreffen: Astronomen in Castel Gandolfo

CastelgandolfoWer kennt es nicht? Castel Gandolfo, bekannt für die hier gelegene Residenz des Papstes, in die er sich alljährlich im Sommer zurück zieht. Aber es ist nicht nur der Papst, den es immer wieder in die Albaner Berge zieht. Denn zu seiner Anlage gehört auch die Vatikanische Sternwarte, in der ein ausgewähltes Team von Astronomen das Universum erforscht. Zuletzt kamen rund 25 Wissenschaftler aus der ganzen Welt in die Sternwarte des Papstes, um sich ausschließlich mit dem Sternbild Cygnus zu befassen. Eine solche Herangehensweise war für die teilnehmende Astrophysikerin Nikola Schneider neu:

„Um Sternentstehung zu verstehen, ist es eine neue Art, dass man sich nur auf eine Region konzentriert und diese versucht, ganz zu verstehen – und dadurch dann extrapoliert auf die gesamte Milchstraße und auf die gesamte Art und Weise, wie Sterne entstehen. Wir wissen, dass sich Sterne aus Molekülwolken bilden, die überall am Himmel verteilt sind und sich dadurch Sterne formen. Aber man weiß nicht genau, wie das funktioniert."

Für weitere Erkenntnisse in der Sternentstehung kam auch Hans Sennecker in die Vatikanische Sternwarte – und zwar aus Kalifornien, womit er unter den Teilnehmern den längsten Anfahrtsweg hatte.

„Wir wissen erst seit vielleicht 50 Jahren, dass Sterne überhaupt entstehen. Das heißt also, wir leben in einer besonderen Zeit, weil wir lange Zeit keine Ahnung hatten, was da eigentlich abläuft. Aber jetzt, mit den modernen Beobachtungstechniken können wir Dinge verstehen, an die wir nicht im Traum gedacht haben."

Die beiden Astronomen sind sich einig: Für sie ist es ein Glück, in einer Zeit forschen zu können, in der man technisch so vielseitige Möglichkeiten hat. Früher war der einzige Anhaltspunkt der Blick durch das Teleskop in den Himmel:

„Die Anfänge gehen natürlich auf die Optik zurück – der Bezug zur Vatikanischen Sternwarte: Die ersten Teleskope im 17. Jahrhundert, Galilei und so weiter. Inzwischen muss man aber das gesamte Wellenlängenspektrum studieren. Aber Astronomie wurde schon früher gemacht. Gerade hier im Vatikan. Das wusste ich gar nicht, dass es so viele Teleskope gibt, dass so viele interessante Studien gemacht worden sind. Wir haben gestern Bücher gesehen aus dem 17. Jahrhundert, von Galileo, von Newton – das war für mich ein erhebender Moment. Und faszinierend war auch, dass ich Jesuitenbrüder gesehen habe, die Wissenschaftler sind."

Bruder Guy Consolmagno ist einer der Jesuitenbrüder, die vom Vatikan mit der Forschung in der Sternwarte betraut sind.

„Die Vatikanische Sternwarte geht auf die Kalenderreform von 1582 zurück. Sie ist eine der letzten traditionellen, nationalen Sternwarten, in der wir die Freiheit haben, Forschung zu betreiben, wo immer wir interessante Themen finden. Zum anderen arbeiten wir immer zusammen mit externen Forschern, als Teil der Wissenschaftsgemeinschaft – aber immer als Priester."

Die jüngste Tagung anlässlich des Sternbildes Cygnus ist das beste Beispiel dafür, wie offen und fortschrittlich die Jesuiten an der Vatikanischen Sternwarte heute arbeiten.

„Optisch sieht man das Sternbild Schwan, im Sommer oder im Herbst wunderbar am Himmel zu sehen – wie ein Kreuz. Insofern ist das gar nicht so dumm, das hier im Vatikan zu machen."

Dieser Gedanke kommt Hans Sennecker halb scherzhaft über die Lippen. Später greift er ihn aber noch einmal auf – in ernsthafterer Weise und in Erinnerung an ein Bild, dem er in der Vatikanischen Sternwarte begegnet ist.

„Ein Bild von Benedikt XVI., der einen Meteoriten in der Hand hält und sich anschaut. Er war ja sehr wissenschaftszugeneigt – und es gibt sicherlich keinen Widerspruch zwischen Wissenschaft und Glaube. Aber ich glaube, das muss jeder für sich selber entscheiden. Ich kenne viele Wissenschaftler, die sind tiefreligiös."

Auch Nikola Schneider ist die Frage nach dem Verhältnis von Glauben und Wissenschaft nicht unbekannt.

„Das ist eine Frage, der ich sehr oft begegne. Da ich Wissenschaftlerin bin, versuche ich immer Beweise zu finden, bevor ich etwas glaube. Jetzt habe ich aber im Gespräch mit vielen, vielen Leuten gemerkt, dass man das nicht so scharf trennen kann. Ich kann weder eine Existenz noch eine Nicht-Existenz Gottes beweisen. Deshalb denke ich, man muss mehr kommunizieren, man muss mehr wissen: Von der rationalen Seite her mehr Wissen vermitteln – und ich kann von den Menschen lernen, die glauben, und versuchen, mal einfach nur was zu glauben und zu akzeptieren."

Der Jesuitenbruder Guy Consolmagno hat diese Frage für sich längst beantwortet. Heute weiß er:

„Gute Katholiken und Christen sollten keine Angst haben vor Wissenschaft, sondern sie lieben – als einen Weg, Gott besser kennenzulernen." (rv)

Vatikan: Franziskus zum WJT 2013/Umzug Benedikt XVI. nach „Mater Ecclesiae

Mater_EcclesiaePapst Franziskus plant für kommenden Juli eine Reise zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Zudem sei in diesem Jahr ein Besuch in Assisi „sehr wahrscheinlich", sagte Vatikansprecher Federico Lombardi am Donnerstag gegenüber Journalisten. Weitere Informationen über Papstreisen für 2013 lägen ihm nicht vor, betonte der Sprecher. Weiter teilte Lombardi mit, dass Benedikt XVI. für Ende April/Anfang Mai seinen Umzug von Castel Gandolfo in das in den vatikanischen Gärten liegende Kloster „Mater Ecclesiae" vorbereite. Unterdessen wolle sein Nachfolger Franziskus zunächst weiterhin im Gästehaus Santa Marta wohnen, auch wenn dies keine endgültige Lösung bleiben dürfte. (rv)

Vatikan: Papst Benedikt XVI. nach Castel Gandolfo

Mater_EcclesiaeWie aus dem Vatikan am Samstag verlautet, wird Papst Benedikt XVI. am letzten Tag seines Pontifikats, Donnerstag den 28. Februar 2013, gegen 17.00 Uhr mit einem Hubschrauber in die Sommerresidenz Castel Gandolfo fliegen. Hier wird er für etwa zwei Monate bleiben. In dieser Zeitspanne soll seine künftige Wohnung in den Mauern der Vatikanstadt fertiggestellt sein und der ehemalige Bischof von Rom, Joseph Ratzinger, wird hier in das Kloster „Mater Ecclesiae“ (Bild) einziehen. (vh)

Vatikan: Wohnung und Konklave nach dem Amtsverzicht

Sixtinische Kapelle

Wohnung:

Nach seinem Amtsverzicht will Papst Benedikt XVI. in das Karmelkloster innerhalb des Vatikans ziehen. Dort wolle er ein Leben im Gebet und Meditation führen. Da hier noch Umbauarbeiten notwendig sind, wird er vorerst in der Sommerresidenz Castel Gandolfo wohnen.

 Konklave:

Die Wahl seines Nachfolgers wird vermutlich im März stattfinden. Es bleibt abzuwarten, wann das Konklave beginnen wird. Gemäß der Apostolischen Konstitution „UNIVERSI DOMINICI GREGIS“ aus dem Jahr 1996, dem Wahldokument von Papst Johannes Paul II., darf an dem Ablauf der Wahl, auch durch einen Amtsverzicht, nichts verändert werden. Das würde bedeuten, dass der Konklavebeginn zwischen dem 15. und 20. März liegen muss. (vh)

Vatikan: Papst ab Dienstag in Castel Gandolfo

Benedikt XVI. verlässt am kommenden Dienstagnachmittag den Vatikan und begibt sich an seinen Sommersitz Castel Gandolfo in den Albaner Bergen. Während der Sommerzeit sind alle offiziellen Termine und Audienzen abgesagt, bis Ende Juli auch die Generalaudienzen am Mittwoch, wie die Präfektur des Päpstlichen Hauses am Samstag erklärte. Ab 1. August begrüßt der Papst wieder Pilger zur Mittwochsaudienz im Innenhof seines Sommersitzes. An den Sonn- und Feiertagen betet er dort mit Gläubigen um die Mittagszeit das Angelus-Gebet. Einen Termin für die Rückkehr des Papstes nach Rom gab der Vatikan nicht bekannt. (rv)

Benedikt XVI.: „Betet für mich zum Pontifikatsjubiläum“

Um Gebet für das Jubiläum zum siebenjährigen Pontifikat, das Benedikt XVI. am kommenden Donnerstag begeht, bat der Papst die Gläubigen in seinen französischen Grußworten:

„Ich bitte euch, für mich anlässlich der siebten Jahrestages meiner Wahl auf den Stuhl Petri am kommenden Donnerstag zu beten, damit Gott mir die Kraft gibt, die mir anvertraute Mission zu erfüllen!"

Die Barmherzigkeit des Herrn ist Quelle der Freude – das gab der Papst den deutschsprachigen Pilgern mit auf den Weg:

„Nach seiner Auferstehung gibt Christus den Aposteln die Vollmacht zur Sündenvergebung. Und den heiligen Thomas lässt er nicht im Dunkel des Unglaubens allein, sondern heilt ihn durch die Kraft seiner verklärten Wunden. So wird die Barmherzigkeit des Herrn für die Apostel zur unerschöpflichen Quelle österlicher Freude. Euch allen wünsche ich eine gnadenreiche Osterzeit!"

Der Papst war am späten Freitagnachmittag von seinem Sommersitz Castel Gandolfo in den Vatikan zurückgekehrt. Nach den umfangreichen Kar- und Osterliturgien hatte sich Benedikt XVI., der am Montag seinen 85. Geburtstag begeht, am vergangenen Sonntag zu einem kurzen Erholungsaufenthalt an seinen Amtssitz oberhalb des Albaner Sees begeben. Seinen Geburtstag begeht der Papst am Montag als normalen Arbeitstag. Am Morgen feiert er gemeinsam mit den bayerischen Bischöfen sowie dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, in der Capella Paolina des Apostolischen Palastes einen Gottesdienst. Am Mittag empfängt er Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) zusammen mit einer hochrangigen Politikerdelegation in Audienz. (rv)

Papstmesse in Castel Gandolfo

Tausende von Menschen haben am Sonntag Morgen in Castel Gandolfo mit dem Papst das Fest Mariä Himmelfahrt gefeiert. Wegen der Hitze zelebrierte Benedikt schon in den frühen Morgenstunden die Messe in der Pfarrkirche, die nur wenige Schritte von seiner Sommerresidenz entfernt liegt. In seiner Predigt erinnerte er daran, dass Pius XII. das Dogma von der Aufnahme Mariens in den Himmel im November vor genau sechzig Jahren verkündet hat; der Papst las – „auch wenn er ein bißchen kompliziert ist" – den genauen Wortlaut des Dogmas vor.
 „Das ist also der Kern unseres Glaubens an die Aufnahme Mariens: Wir glauben, dass Maria – wie ihr Sohn Christus – schon den Tod besiegt hat und schon in der himmlischen Glorie triumphiert, und zwar in der Ganzheit ihres Wesens, in Seele und Leib."
Die Mutter Jesu sei „zutiefst eingeschrieben ins Geheimnis Christi", und zwar wegen ihres gehorsamen Glaubens. Wenn das Dogma von ihrer Aufnahme „in den Himmel" spricht, sei damit „nicht irgendein Ort im Universum, ein Stern oder sowas" gemeint:
„Wir verstehen unter dem Himmel etwas viel Größeres und mit unseren begrenzten menschlichen Begriffen schwieriger zu Definierendes. Mit dem Wort „Himmel" wollen wir sagen, dass Gott uns auch im Tod oder jenseits des Todes nicht alleinläßt, sondern einen Platz für uns hat – dass in Gott ein Platz für uns ist. Um das zu verstehen, schauen wir mal auf unser eigenes Leben: Wir alle erleben ja, dass eine tote Person in gewisser Weise weiterlebt – im Gedächtnis und Herzen derer, die sie gekannt und geliebt haben. Ein Teil dieser Person lebt gewissermassen noch eine Weile in anderen weiter…"
Aber dieses Weiterleben sei „wie ein Schatten" und gehe einmal zu Ende. „Gott hingegen", so der Papst, „vergeht nicht, und wir alle existieren kraft seiner Liebe."
„Wir existieren in den Gedanken und der Liebe Gottes. Wir existieren dort in unserer ganzen Realität, nicht nur als Schatten. In Gott, seinen Gedanken und seiner Liebe, überlebt nicht nur ein Schatten von uns, sondern wir sind in seiner schöpferischen Liebe aufgehoben und geborgen mit unserem ganzen Leben und unserem ganzen Sein. Es ist seine Liebe, die den Tod besiegt und die uns die Ewigkeit schenkt; und es ist seine Liebe, die wir Himmel nennen!" (rv)

Vatikan: 2010 keine Bergferien

Papst Benedikt XVI. wird in diesem Jahr seine gesamten Sommerferien in Castelgandolfo am Stadtrand von Rom verbringen. Der Papst verzichte diesmal auf den mehrwöchigen Aufenthalt in den norditalienischen Alpen, heißt es in einer Vatikan-Mitteilung vom Freitagnachmittag. In den vergangenen Jahren hatte Benedikt XVI. wie auch sein Vorgänger Johannes Paul II. jeweils zwei bis drei Wochen in kirchlichen Gästehäusern im Aosta-Tal, in Südtirol oder in den Dolomiten verbracht. Der Papst bedanke sich bei den Bischöfen, die ihn auch für dieses Jahr eingeladen hatten. Traditionell verlassen die Päpste den Vatikan während der heißesten Wochen des Jahres – ab Anfang Juli bis Mitte September. Während dieser Zeit ist die Zahl der offiziellen Termine und Audienzen stark reduziert. Benedikt XVI. nutzt diese Phase zur Erholung, aber auch zur Vorbereitung von Auslandsreisen und zur Arbeit an privaten Büchern. (rv)