Grundlagentext der Synode auf Deutsch veröffentlicht

Bischofssynode 2015Jetzt auch auf Deutsch: Das Grundlagenpapier für die kommende vatikanische Bischofssynode zur Ehe- und Familienpastoral gibt es jetzt auch in einer offiziellen deutschen Übersetzung. Sie wurde auf der Webseite des Generalsekretariats der Bischofssynode veröffentlicht. Das sogenannte „Instrumentum laboris“, das am 23. Juni bereits in anderen Sprachen publiziert wurde, bildet die Grundlage für die Debatten der Ordentlichen Bischofssynode vom 4. bis 25. Oktober. Der Titel lautet „Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute“.

In weiten Teilen deckt sich das Papier mit dem Abschlussdokument der vorigen Synode vom Oktober 2014 (das der Papst zugleich zum vorbereitenden Dokument der Synode von 2015 erklärte). Dabei wurden auch Abschnitte wieder aufgenommen, die im Oktober 2014 bei Abstimmungen keine absolute Mehrheit der Synodenväter auf sich vereinigen konnten. Außerdem flossen in das nun vorliegende Grundlagenpapier die Antworten auf den vatikanischen Fragebogen aus der gesamten Weltkirche ein. (rv)

„Instrumentum laboris kommt wohl im Juli“

Kardinal SchererDas Arbeitspapier für die kommende Bischofssynode über Ehe und Familie wird voraussichtlich im Juli veröffentlicht. Das sogenannte „Instrumentum laboris“ sei „auf einem guten Weg“, sagte der Erzbischof von Sao Paolo, Kardinal Odilo Pedro Scherer, nach zwei Tagen der Beratungen des Synodensekretariats. „Ich würde sagen: Neuigkeiten gibt es nicht (in dem Text). Die Themen sind die, die schon die außerordentliche Versammlung der Bischofssynode im letzten Jahr behandelt hat. Nur dass sie jetzt angereichert sind durch Beiträge aus den Bischofskonferenzen, Bistümern, Pfarreien und auch vieler Einzelner. Die eigentliche Neuigkeit wird der Blick auf diese Themen: Es geht nicht mehr darum, den Ist-Stand festzustellen, sondern es geht jetzt darum, zu Bewertungen zu kommen und Aktionspläne aufzustellen. Wir sind also in der zweiten oder dritten Phase unseres Nachdenkens über die Familie, ihre Berufung und ihre Mission in der Kirche und der heutigen Welt.“

Die nächste Bischofssynode zu diesem Thema tritt im kommenden Oktober zusammen. Scherer sagt, er sei sehr zufrieden damit, dass am Montag und Dienstag auch der Papst an den Beratungen der Synoden-Vorbereiter teilgenommen habe. Das gebe den Planern ein Gefühl der Sicherheit. Der brasilianische Kurienkardinal ist in Rom geblieben, um ab diesem Mittwoch auch an der Vollversammlung des Päpstlichen Rates für Neuevangelisierung teilzunehmen. „Diese Versammlung will vor allem ein kurzes Dokument zum Thema Katechese und Neuevangelisierung entwerfen. Es soll so schnell wie möglich fertig werden. Natürlich wird auch über das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit gesprochen, seine Vorbereitung liegt ja in Händen des Rates für Neuevangelisierung.“ (rv)

Berater für die Bischofssynode ernannt

Bischofssynode 2015Die Vorbereitungen auf die kommende Synode der Bischöfe gehen voran: An diesem Samstag gab der Vatikan die Namen der Berater für die im Oktober tagende ordentliche Vollversammlung bekannt. Es handelt sich um Theologen vor allem der päpstlichen Universitäten in Rom, so etwa den Rektor der Gregoriana, Pater Francois-Xavier Dumortier SJ und Professoren der Urbaniana, der Orientale und der Lateranuniversität. Anders als im Vorjahr ist auch ein Vertreter des Päpstlichen Instituts Johannes Paul II. für die Studien zu Ehe und Familie dabei.

Unter den ernannten sind fünf Priester und sieben Laien. Die ernannten Konsultoren nehmen an den Beratungen der Versammlung teil, haben selber aber kein Stimmrecht. (rv)

Papst billigt Bischofsliste für kommende Synode

Bischofssynode 2015Papst Franziskus hat die bisher gewählten Vertreter nationaler Bischofskonferenzen zur nächsten Familien-Synode bestätigt. Der vatikanische Pressesaal hat die entsprechende Liste der Bischöfe und ihrer Vertreter an diesem Samstag veröffentlicht. Von den Konferenzen in den Ländern deutscher Sprache ist lediglich Österreich dabei. Zur Synode reist demnach, wie der Papst nun bestätigte, der Feldkircher Bischof Benno Elbs. Sollte er verhindert sein, vertritt ihn der St. Pöltner Bischof Klaus Küng, der in der Österreichischen Bischofskonferenz für die Familienseelsorge zuständig ist. Kardinal Christoph Schönborn von Wien könnte als Mitglied des Synodenrates voraussichtlich an den Beratungen im Vatikan teilnehmen, wenn Papst Franziskus das so entscheidet.

Die Schweiz hat zwar ebenfalls bereits gewählt, und zwar den Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, diese Wahl ist aber noch nicht bei der ersten Gruppe der Bestätigungen. Die Deutsche Bischofskonferenz wählt ihre drei Delegierten bei der kommenden Frühjahrsvollversammlung. Auf der nun veröffentlichten Liste sind die gewählten Delegierten von 28 nationalen Bischofskonferenzen angegeben.

Die 14. Ordentliche Generalversammlung der Bischofssynode tritt von 4. bis 25. Oktober 2015 unter dem Thema „Die Berufung und Sendung der Familie in Kirche und Welt von heute" in Rom zusammen. Im Unterschied zur Außerordentlichen Generalsversammlung, an der ausschließlich die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen teilnehmen, werden bei der Ordentlichen Generalversammlung die Bischofskonferenzen je nach Größe durch einen bis vier gewählte Vertreter repräsentiert. Um einen gemeinsamen, länger anhaltenden Nachdenkprozess anzuregen, hatte Papst Franziskus zwei Bischofssynoden zum selben Thema in zwei aufeinanderfolgenden Jahren verfügt; die Versammlung von 2014 war eine Außerordentliche Generalsversammlung.

(rv 31.01.2015 gs)

Neue Synode, neuer Fragebogen

Kardinal BaldisseriAuch für die kommende Bischofssynode zu Ehe und Familie im Herbst 2015 gibt es einen Fragebogen. Das Sekretariat der Bischofssynode unter Kardinal Lorenzo Baldisseri hat ihn an diesem Dienstag im Vatikan veröffentlicht. Eine analoge Aktion hatte das Synodensekretariat auf Wunsch von Papst Franziskus bereits zur Vorbereitung der Außerordentlichen Vollversammlung der Synode im Herbst 2014 gestartet, um herauszufinden, wie es um die Befindlichkeit und die Realität der katholischen Familien in aller Welt bestellt ist.
So wie damals geht der neue Fragebogen an alle Bischofskonferenzen der Weltkirche, außerdem an die Union der Ordensoberen und die Kurienbehörden. In den Ortskirchen können die Bischöfe entscheiden, unter Einbeziehung welcher Gruppen und Institutionen sie das Papier ausfüllen wollen. Ziel ist es, „eine breite Beratung über die Familie im Einklang mit der Orientierung und dem Geist des synodalen Prozesses“ zu fördern, erklärte das Synoden-Sekretariat.
46 Fragen zu Ehe, Familie und Sexualität
Die neuerliche Fragebogenaktion versteht sich als zweiter Teil der sogenannten Lineamenta, also des Planungspapiers der Synode von 2015, das zugleich das Schlussdokument der Synode von 2014 ist. Die 46 Fragen zu Ehe, Familie und Sexualität zielen erklärtermaßen darauf, eventuelle Lücken in den Lineamenta aufzudecken. Bis 15. April 2015 sollen die ausgefüllten Fragebögen in den Vatikan zurückgeschickt werden. Die Antworten werden in das Grundlagendokument der kommenden Synode einfließen, das „Instrumentum Laboris“. Die nächste Synode, eine Ordentliche Generalversammlung, findet vom 4. bis 25. Oktober 2015 im Vatikan statt und trägt den Titel „Die Berufung und die Sendung der Familie in der Kirche und in der Welt von heute“.
Die 46 Fragen – eher Fragenblöcke – greifen weit aus. Sie reichen von den Wegen, die die Kirche wählt, um Familien „in extremen Situationen“ nahe zu sein, über die Ehevorbereitung und die Frage, wie am besten mit arrangierten Ehen umzugehen sei, bis hin zur Frage nach der seelsorgerlichen Aufmerksamkeit für Homosexuelle.
Menschliche Werte, irreguläre Situationen…
Ein kurzer Abschnitt betrifft die Unauflöslichkeit der Ehe, wobei vor allem nach Wegen gefragt wird, wie die Ehe als Weg der Selbstverwirklichung, nicht der Selbstbeschränkung begreiflich gemacht werden kann. Drei Fragen gelten Familien in irregulären Situationen; auch in diesen könne man „menschliche Werte“ antreffen, heißt es nebenbei in einer der Fragen. Wie können die Gläubigen gegenüber Menschen in solcher Lebenslage „eine Haltung der Aufnahme und der vertrauensvollen Begleitung zeigen, ohne jemals auf die Verkündigung der Anforderungen des Evangeliums zu verzichten?“ Und wie können Ehenichtigkeitsverfahren breiter zugänglich, vielleicht sogar kostenfrei gemacht werden? Zur Lage von wiederverheirateten Geschiedenen und eventuell „mildernden Umständen“: Welche Schritte sind möglich? Zum Anliegen homosexueller Menschen will der Fragebogen aus dem Vatikan wissen, wie man „bei Vermeidung jeder ungerechten Diskriminierung“ sich solcher Menschen im Licht des Evangeliums annehmen und ihnen „die Anforderungen des Willens Gottes zu ihrer Lage“ verdeutlichen kann.  (rv)