„Franziskus-Effekt kann viel für den Frieden tun“

Bischof Mario TosoDer Päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden rechnet damit, dass 2015 Konflikte mit der Mithilfe des Heiligen Stuhls angegangen werden können. Das sagt im Gespräch mit Radio Vatikan der Sekretär des „Friedensrates“, Bischof Mario Toso. Der Franziskus-Effekt könne wie im jüngsten Falle beim Friedensdialog zwischen den USA und Kuba auch weitere ähnliche Resultate hervorrufen. Toso denke vor allem an Friedensgespräche im Nahen Osten. Doch der Franziskus-Effekt – also das Eingehen auf die Worte des Papstes – könne auch in anderen Bereichen Früchte tragen.

„Die neue Enzyklika, die demnächst erscheinen wird, wird ja vor allem auf die Umwelt-Frage eingehen. Damit verbunden sind alle sozialen Fragen. Um Frieden und Versöhnung zu schaffen, müssen wir also zuerst die ethischen und anthropologischen Grundlagen kennen und deshalb wird der Papst mit seiner Schrift viel für den Dialog beitragen“, ist Toso überzeugt.

„Um Frieden oder auch den Respekt der Schöpfung zu schaffen, ist es notwendig, dass wir eine Gesellschaft haben, die eine transzendente Beziehung pflegt. Nur eine Kultur, die Gott gegenüber offen ist, kann dies schaffen.“ Der Umweltschutz und der Frieden unter den Völkern seien eng verbunden mit dem Lebensschutz, so Toso weiter. „Das ist ein wichtiger Aspekt, denn die Achtung des menschlichen Lebens geht uns alle an. Man kann nicht den Planeten retten wollen und gleichzeitig sich nicht um den Respekt des menschlichen Lebens und der Menschwürde kümmern. Ich denke zum Beispiel an das Recht auf Abtreibung, dass jetzt in Frankreich sogar als Grundrecht anerkannt wurde.“ (rv)

Vatikan fordert härtere Strafverfolgung gegen Kirchen-Vandalismus

VatikanfahneVandalismus gegen Kirchen und Friedhöfe soll härter verfolgt werden. Das fordert der vatikanische Rat „Justitia et Pax" in einer Stellungnahme vom Dienstag. Beleidigende Schmierereien und beschädigte oder umgestürzte Grabsteine seien nicht „harmlose Handlungen von verantwortungslosen Teenagern oder geistig verwirrten Personen", sondern müssten als „Hassbotschaft und Hassverbrechen gegen Christen" eingestuft werden, hieß es in der Stellungnahme des Sekretärs des päpstlichen Menschenrechtsrates, Bischof Mario Toso. Die Erklärung gab den Redebeitrag Tosos bei der OSZE-Konferenz vom 21. Mai in Tirana wieder. Zugleich beklagte der Menschenrechtsbeauftragte eine wachsende „Intoleranz im Namen von Toleranz". Öffentliche religiöse Beiträge zu moralischen Fragen zu verweigern, sei „intolerant und antidemokratisch". (rv)