Muslimische Religionsführer treffen Papst: Botschaft angekommen

Der Großmufti der libanesischen Sunniten, Mohammed Rashid Kabbani, hat sich für einen Verbleib der Christen im Libanon ausgesprochen. Das berichtete Vatikansprecher Pater Federico Lombardi nach der Begegnung des Papstes mit Repräsentanten der Muslime im Präsidentenpalast von Baabda. Das Treffen habe in einer „sehr herzlichen Atmosphäre" stattgefunden, so Lombardi. Kabbani habe dem Papst bei der Gelegenheit für die Stellungnahme des Vatikan zum antiislamischen Film „Die Unschuld der Muslime" gedankt. Der Vatikan hatte auf die polemische Filmsatire des Propheten Mohammed umgehend mit einem Aufruf zu Respekt und Dialog der Völker und Religionen reagiert. Der Appell vom 12. September war auch in arabischer Sprache verfasst; in der Stellungnahme formulierte Vatikansprecher Lombardi eine Kritik an „ungerechtfertigten Angriffen und Provokationen gegenüber der Sensibilität der muslimischen Gläubigen". Kabbani war während des rund 15-minütigen Treffens mit dem Papst der Hauptredner auf muslimischer Seite. Mit ihm nahmen führende Vertreter der Schiiten, Alawiten und der Religionsgemeinschaft der Drusen teil. Rund 60 Prozent der gut vier Millionen Einwohner des Libanon sind nach Schätzungen Muslime, knapp 40 Prozent Christen. (rv)