Papst an Schweizergardisten: „Ein Soldat Christi teilt das Leben Christi“

Oberst Christoph GrafEin guter Schweizergardist hat ein reiches Glaubensleben, betet bei der Ehrenwache, ist ein freundliches Aushängeschild für den Heiligen Stuhl und dient in der Freizeit den Ärmsten. Das hat Papst Franziskus am Montag den Angehörigen seiner persönlichen Leibgarde gesagt. Er traf sie und ihre Familien vor der Vereidigung von 32 neuen Gardisten, die wie jedes Jahr am 6. Mai stattfindet. Mit dem Wechsel an der Spitze der Garde – Vizekommandant Christoph Graf löste vergangenen Dezember überraschend seinen Vorgesetzten Daniel Anrig ab – will Franziskus Beobachtern zufolge die Schweizergarde auf ein neues Profil vorbereiten.

Die Freundschaft zwischen Papst und Gardisten sei besonders, weil sie „in der Liebe Christi“ gründe, sagte Franziskus. Ausgiebig zitiert er den Gründer des Jesuitenordens Ignatius von Loyola, der als junger Mann selbst Soldat war. In den „geistlichen Übungen“ des Ignatius heißt es, Christus brauche „tatkräftige und tapfere Menschen. So verlangt bei Ignatius Christus, der König, dass jeder, der mit ihm ziehen will, mit derselben Speise, mit demselben Trank und mit derselben Kleidung zufrieden sein muss wie der Herr selbst. Er möchte, dass er bereit sei, sich am Tag zu mühen und in der Nacht zu wachen, damit er so auch am Sieg Anteil habe“, so Franziskus an die Schweizergardisten. Ein Soldat Christi teile das Leben Christi, und dieser Ruf ergehe auch an die Angehörigen der Garde. „Ein Schweizergardist ist ein Mann, der Christus wirklich nachfolgen will, der die Kirche besonders liebt, ein Christ, der sich durch einen lebendigen Glauben auszeichnet.“

Franziskus lud die Gardisten zum häufigen Messbesuch und zur Beichte ein. Er riet ihnen, immer ein kleines Evangelium zur Hand zu haben, um in stillen Augenblicken darin zu lesen. „Euch hilft auch euer persönliches Gebet, besonders das Rosenkranzgebet, während der Ehrenwachen.“ Auch der „Dienst an den Ärmsten, den Kranken und an allen, die ein gutes Wort brauchen“ werde sie reifen lassen, so der Papst zu den jungen Schweizern. Da sie ein „Aushängeschild“ für den Heiligen Stuhl seien, bat Franziskus die Gardisten um Freundlichkeit und Kompetenz im Umgang mit den Pilgern im Vatikan. Und er bedankte sich für ihre Verfügbarkeit: „Ich weiß, euer Dienst ist anspruchsvoll. Wann immer Zusatzaufgaben zu leisten sind, können wir immer auf die Schweizergarde zählen.“ (rv)