Europa: Christen vermehrt Opfer von Intoleranz und Diskriminierung

Christen in Europa sind vermehrt Opfer von Intoleranz und Diskriminierung. Das geht aus dem Bericht 2011 der „Beobachterstelle zu Intoleranz und Diskriminierung gegen Christen in Europa" hervor. Der Bericht wurde an diesem Montag veröffentlicht. Es scheine aber, dass das Medieninteresse an derartigen Vorfällen zunimmt, so dass diese vermehrt in die Öffentlichkeit getragen werden, so die Bilanz des Berichts. „Die europäischen Bischöfe verfolgen mit großer Aufmerksamkeit diese Vorfälle von religiöser Intoleranz und Diskriminierung", sagte der ungarische Bischof András Veres, Bischof von Szombathely. Er ist beim Rat der europäischen Bischofskonferenzen für die Arbeit der Beobachterstelle zuständig. Die Beobachterstelle sammelt Fälle von Diskriminierung gegen Christen in Europa, die von den Medien oder von Einzelpersonen gemeldet werden, und informiert internationale Regierungsorganisationen wie die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) über ihre Untersuchungen. (rv)

Annuario Pontificio: Zahl der Katholiken steigt

Auch 2010 geht der Trend der letzten Jahre weiter: Die Zahl der Katholiken weltweit steigt. Gab es 2009 rund 1 Milliarde 181 Millionen Katholiken auf der Welt, so gehörten 2010 über 1 Milliarde 196 Millionen Menschen der katholischen Kirche an. Das teilte der Vatikan an diesem Samstag anlässlich der Übergabe des neuen „Päpstlichen Jahrbuchs" an Benedikt XVI. mit. Das mehr als tausendseitige Werk umfasst die Namen der wichtigsten Kirchenmitarbeiter weltweit.

Der Papst habe sich bei den Verantwortlichen des vatikanischen Statistikbüros für die Arbeit bedankt, so eine Note des Pressesaals von diesem Samstag. Neben dem „Annuario Pontificio" erhielt der Papst auch das jährliche Statistikbuch „Annuarium Statisticum Ecclesiae" von den Mitarbeitern des entsprechenden Büros. Bei der Übergabe war auch Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone zugegen. Aus dem neuen Jahrbuch ist ersichtlich, dass 2011 acht neue Bischofssitze errichtet wurden sowie eine Personalprälatur und eine Militärprälatur.

Aus dem Statistikbuch hingegen ist ersichtlich, dass der Anteil der Katholiken an der Weltbevölkerung rund 17,5 Prozent beträgt. Weiterhin leben die meisten Katholiken in Lateinamerika. Das sind etwa 28 Prozent der Gläubigen. In Europa hingegen ist der Anteil leicht auf 24 Prozent gestiegen. In Afrika sind 15 Prozent der Bevölkerung Katholiken und in Südostasien beträgt der Anteil etwas mehr als zehn Prozent.

Mehr Priester
Eine erfreuliche Tendenz ist auch bei der Anzahl der Priester festzustellen: 2010 gab es weltweit 412.236 Geistliche – mit einer Zunahme zum Vorjahr von 1.643 Priestern. Auf allen Kontinenten ist die Zahl leicht steigend, nur in Europa zeigt die Statistikkurve nach unten. (rv)

Urbi et Orbi: „Gott hat unseren Schrei erhört“

Wie jedes Jahr richteten sich die Augen der Katholiken in aller Welt wieder auf Papst Benedikt XVI., als er vom Petersdom am 1. Weihnachtsfeiertag den weltberühmten Segen „Urbi et Orbi" – also „Der Stadt und dem Erdkreis" – spendete. Neben dem Segen „Urbi et Orbi" richtete Benedikt XVI. von der Mittelloggia der Vatikan-Basilika aus seine Weihnachtsbotschaft an die Welt. Jesus Christus sei der Beweis, dass Gott den Schrei der Menschen erhört habe, sagte der Papst in seiner Weihnachtsbotschaft.

„Und nicht nur das! Gott hegt eine so starke Liebe zu uns, dass er nicht in sich selbst bleiben kann, sondern aus sich selbst herausgeht und zu uns hereintritt, unsere Lage bis zum Äußersten teilt. Die Antwort, die Gott in Jesus auf den Schrei des Menschen gegeben hat, übertrifft unendlich unsere Erwartung, indem sie zu einer solchen Solidarität gelangt, dass sie nicht nur menschlich sein kann, sondern göttlich. Allein der Gott, der die Liebe ist, und die Liebe, die Gott ist, konnte die Wahl treffen, uns auf diesem Weg zu retten, der sicher der längste ist, aber auch der, welcher seine und unsere Wahrheit berücksichtigt: der Weg der Versöhnung, des Dialogs, der Zusammenarbeit."

Benedikt XVI. erinnerte an die schlimme Situation am Horn von Afrika, wo die Menschen unter Hunger und Not leiden.

„Manchmal wird dort die Situation noch verschlimmert durch einen anhaltenden Zustand der Unsicherheit. Die Internationale Gemeinschaft lasse es nicht an ihrer Hilfe für die zahlreichen Flüchtlinge aus jener Region fehlen, die in ihrer Würde hart auf die Probe gestellt sind."

Auch wies Benedikt XVI. auf die jüngsten Überflutungen in Süd-Ost-Asien hin.
„Der Herr schenke den Bevölkerungen von Süd-Ost-Asien Trost, besonders denen aus Thailand und den Philippinen, die sich aufgrund der jüngsten Überflutungen noch in schweren Situationen der Entbehrung und Mühsal befinden. Der Herr eile der Menschheit zu Hilfe, die durch so viele Konflikte verwundet ist, die noch heute die Erde mit Blut beflecken. Er, der der Friedensfürst ist, schenke dem Land, das er erwählt hat, um zur Welt zu kommen, Frieden und Stabilität, indem er zur Wiederaufnahme des Dialogs zwischen Israelis und Palästinensern ermutige."
Der Papst hoffe auch auf Versöhnung im Irak und Afghanistan und weiter sagte er:

„Möge Gott die Gewalttätigkeiten in Syrien aufhören lassen, wo schon so viel Blut vergossen worden ist. Er schenke allen Teilen der Gesellschaft in den Ländern Nordafrikas und des Vorderen Orients neue Kraft beim Aufbau des Allgemeinwohls."

Die Geburt des Retters unterstütze die Aussichten auf Dialog und Zusammenarbeit in Burma, auf der Suche nach gemeinsam angenommenen Lösungen, sagte der Papst weiter.
„Das Geburtsfest des Erlösers möge auch den Ländern der Region der Großen Afrikanischen Seen politische Stabilität garantieren und unterstütze den Einsatz der Bewohner Süd-Sudans für die Wahrung der Rechte aller Bürger."
Dann bat Benedikt XVI. den Blick auf die Grotte von Bethlehem zu richten.

„Das Kind, das wir betrachten, ist unser Heil! Er hat der Welt eine allumfassende Botschaft der Versöhnung und des Friedens gebracht. Öffnen wir ihm unser Herz, nehmen wir ihn in unser Leben auf. Wiederholen wir ihm voll Vertrauen und Hoffnung: „Veni ad salvandum nos!"

Der Papst richtete die Weihnachtsgrüsse in 65 Sprachen, unter anderem auch auf Deutsch:

„Die Geburt Jesu Christi, des Erlösers der Menschen, erfülle Euer Leben mit tiefer Freude und reicher Gnade; sein Friede möge in Euren Herzen wohnen. Gesegnete und frohe Weihnachten!"
(rv)

Vatikan: Programm für Papstbesuch in Kroatien steht

An diesem Montag hat der Vatikan Einzelheiten zur Papstreise nach Kroatien bekannt gegeben. Der Heilige Vater wird am 4. Juni in Zagreb erwartet, wo er sich mit dem kroatischen Präsidenten sowie dem Regierungschef treffen wird. Nach einem Besuch mit Diplomaten, Intellektuellen und Unternehmern im kroatischen Nationaltheater wird der Papst im Anschluss eine Andacht mit Jugendlichen leiten. Am nächsten Tag stehen im Hinblick auf den nationalen Tag der katholischen kroatischen Familien eine große Messe auf der Pferderennbahn und danach das Mittagessen mit den kroatischen Bischöfen am Programm. Nach einem Besuch der Residenz des Erzbischofs in Zagreb fliegt der Papst am Abend zurück nach Rom.

Hier das Programm der Papstreise nach Kroatien vom 4. bis 5. Juni (Quelle: kna)

Samstag, 4. Juni 2011

09.30 Uhr Abflug von Rom-Fiumicino nach Zagreb

11.00 Uhr Ankunft auf dem Internationalen Flughafen von
Zagreb-Pleso. Begrüßungszeremonie

12.15 Uhr Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten der Republik im
Präsidentenpalast von Zagreb

13.50 Uhr Audienz für die Ministerpräsidentin in der Apostolischen
Nuntiatur von Zagreb

14.00 Uhr Mittagessen mit dem Päpstlichen Gefolge in der Nuntiatur

18.15 Uhr Treffen mit Vertretern der Zivilgesellschaft aus Politik,
Wissenschaft, Kultur und Wirtschaft, mit dem Diplomatischen Corps
und mit Religionsführern im Nationaltheater

19.30 Uhr Abendgebet mit Jugendlichen auf dem Ban-Jelacic-Platz von
Zagreb

Sonntag, 5. Juni 2011

10.00 Uhr Messe anlässlich des nationalen Familientags der
kroatischen Katholiken und Regina-Coeli-Gebet im Hippodrom von Zagreb

14.00 Uhr Mittagessen mit kroatischen und angereisten Bischöfen
sowie dem Päpstlichen Gefolge am neuen Sitz des Sekretariats der
Kroatischen Bischofskonferenz

16.30 Uhr Abschied von der Apostolischen Nuntiatur in Zagreb

17.00 Uhr Vespergottesdienst mit Bischöfen, Priestern, Ordensleuten
und Seminaristen und Gebet am Grab des seligen Alojzije Viktor
Stepinac in der Mariä-Himmelfahrts- und Stephanus-Kathedrale von
Zagreb

18.15 Uhr Besuch in der Residenz des Kardinal-Erzbischofs von Zagreb

19.15 Uhr Abschiedszeremonie auf dem Internationalen Flughafen von
Zagreb-Pleso

19.45 Uhr Abflug von Zagreb nach Rom

21.15 Uhr Ankunft auf dem Flughafen Rom-Ciampino

(rv)