Der Osservatore Romano wird 150 Jahre alt

Für eine Zeitung sind 150 Jahre eine bemerkenswerte Zeit, eine langer Weg voller Freude, Schwierigkeiten, voller Aufgaben und voller Gnade. Das schreibt Papst Benedikt XVI. in einem Breif an den Direktor der Vatikanzeitung Osservatore Romano, Giovanni Maria Vian. Die Vatikanzeitung wird an diesem Freitag 150 Jahre alt. Am 1. Juli 1861 war das Blatt das erste mal erschienen, damals noch ausschließlich auf Italienisch, seitdem kamen andere Sprachen dazu. Astrid Haas leite die deutschsprachige Wochenausgabe des Osservatore.

„Die Idee war von Anfang an, ein unabhängiges Blatt zu gründen, das das Wort des Papstes in der ganzen Welt verbreitet. Das war die ursprüngliche Idee, die sich im Laufe der Zeit weiter entwickelt hat, mit allen Neuigkeiten, mit allenpolitischen Unruhen, die sich in 150 Jahren ergeben haben. Der Osservatore hat das sehr gut überlebt und ist heute noch, nach wie vor, ein unabhängiges und politisches Blatt."

Seit 1971 gibt es diese deutschsprachige Wochenausgabe, wie die italienischsprachige Mutterausgabe dokumentiert sie alles, was der Papst sagt, dazu alle wesentlichen Dokumente aus dem Vatikan. Man habe einen klaren Auftrag, so Haas, „und das ist, eine Brücke zu sein zwischen den Ortskirchen und dem Vatikan. Wir übernehmen natürlich in letzter Zeit auch einige Beiträge aus dem italienischen Osservatore, insofern sie für den deutschen Sprachraum, in dem wir Verbreitung finden, interessant sind."

In seinem Brief an Direktor Vian schreibt Benedikt XVI., der Osservatore sei ein einzigartiges Blatt. Dies vor allem, weil alles, was der Papst sage, im Wortlaut dokumentiert werde, erklärt Haas sich diese Einzigartigkeit „und es ist eine Zeitung der Mitte. Es ist nicht eine Zeitung, die irgendwelchen Strömungen nachgibt. Es ist und bleibt eine Zeitung der Mitte."

150 Jahre liegen hinter dem Osservatore, was wird der nächste Schritt in der Entwicklung sein?

„Ich glaube, dass der Osservatore – sowohl der italienischen als auch die anderen Sprachausgaben – komplett im Internet zu finden sein werden, also online gehen, so dass das Wort des Papstes weitmöglichst verbreitet wird." (rv)