Lombardi: „Bertones Aussagen sind innerkirchlich bezogen“

Die Äußerung Bertones über einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und Pädophilie war laut Vatikansprecher Federico Lombardi nur auf den innerkirchlichen Bereich bezogen. Die Kirchenleitung erhebe nicht den Anspruch, generelle Behauptungen über psychologische oder medizinische Sachverhalte aufzustellen, erklärte der Jesuit am Mittwoch. (rv)

Lesen Sie hier die Erklärung Lombardis im Wortlaut
Die kirchlichen Behörden erachten es als nicht zu ihrer Kompetenz gehörend, allgemeine Aussagen über spezifisch psychologische oder medizinische Bereiche zu machen. Darüber verweisen sie natürlich auf Studien von Spezialisten und derzeit laufenden Untersuchungen in diesem Bereich hin.

Was die Kirchenbehörden im Bereich der Missbrauchsfälle durch Priester sagen können, die in den vergangenen Jahren von der Glaubenskongregation behandelt wurden, sind am Besten die statistischen Daten zu nennen, die Monsignore Scicluna in einem Interview bereits dargestellt hat. Er sprach von etwa zehn Prozent Pädophiliefällen und etwa 90 Prozent von Fällen, die vielmehr als Ephebophilie (also die Neigung zu pubertären Jungendlichen) zu bezeichnen sind, von denen dann rund 60 Prozent auf eine Neigung zum gleichen Geschlecht und 30 Prozent heterosexueller Art sind. Man bezieht sich hiermit auf das Problem sexueller Übergriffe durch Priester und bezieht sich nicht über die Bevölkerung im Allgemeinen.

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