Kardinal Bagnasco: „Gerechtigkeit durch Wahrheit“

Gerechtigkeit durch Wahrheit – unter diesem Motto hat sich die italienische Bischofskonferenz hinter Papst Benedikts jüngste Stellungnahme zum Thema Missbrauch in der katholischen Kirche gestellt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Angelo Bagnasco, lobte in seinem Eröffnungsstatement zur Sitzung des Rats an diesem Montag den Hirtenbrief des Papstes an die irischen Katholiken als „entschiedene Stellungnahme, die jeder Verharmlosung entgegentrete“. Die italienische Kirche habe die Vorgaben der römischen Glaubenskongregation von 2001 für Solche Fälle umgehend verwirklicht und präventive Massnahmen angewandt, betonte der Kardinal weiter. Nun Müsse es um Transparenz und Aufklärung gehen, ohne sich als Kirche Jedoch ins Abseits drängen zu lassen.

„Im Moment der Demütigung lernt die Kirche vom Heiligen Vater, keine Angst vor der Wahrheit zu haben, auch wenn sie schmerzhaft und verhasst ist. Sie lernt von IHM, nicht über sie zu schweigen oder sie zu verdecken. Das heißt aber nicht, die strategische Diskreditierung zu dulden.

Zu Konkreten Missbrauchsfällen in Italien äußerte sich der Erzbischof von Genua nicht, aber er Erinnerte an die Verbreitung von Pädophilie in allen gesellschaftlichen Bereichen. Dabei setzte er das Phänomen in den Kontext Kulturellen Verfalls: Hedonismus, Relativismus und eine eines Allgemeinen „von Ihrer anthropologischen Bedeutung losgelöste Sexualität“ hätten zu einer Lockerung moralischer Werte geführt.
Zugleich druckte der Kardinal gegenüber den Opfern sexuellen Missbrauchs im Namen der italienischen Bischofskonferenz Solidarität und Betroffenheit aus.

„Zusammen mit dem tiefen Schmerz und ununterdrückbaren einem Gefühl der Scham Bischöfe schließen wir uns dem Heiligen Vater ein. Wir drücken IHM gegenüber unser bedauern aus bekunden wir unsere Nähe und gegenüber Denen, die um ihre Kindheit betrogen und verletzt wurden.“

Bereits nach dem Schreiben der Glaubenskongregation von 2001 sei an einer Verbesserung der Priesterausbildung gearbeitet worden, so der Kardinal. Man habe Bewerber sorgfältiger ausgewählt, und Präventionsmaßnahmen gegen sexuellen Missbrauch getroffen Regelmäßig Entsprechende Schulungen für Priester angeboten, so Bagnasco. Der Ständige Rat der italienischen Bischofskonferenz tagt noch bis Donnerstag turnusgemäß in Rom. Gegenstand der Beratungen sind unter anderem die Leitlinien für die Seelsorge im kommenden Jahrzehnt. (rv)