Abtprimas Notker Wolf: Ich glaube nicht an Papst und nicht an Mixa

Der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, warnt vor einem schiefen Kirchenbild. Im römischen Benediktiner-Zentrum St. Anselmo meinte er am Dienstag zu einer Gruppe von Messdienern aus seiner bayerischen Heimat:
 „Was mich die ganze Zeit schon stört: Immer hängt alles am Papst und an Mixa – ich glaube aber weder an den Papst noch an Mixa, sondern an Jesus Christus, und das ist das Entscheidende! Dass die Kirche menschlich ist, davon lassen wir uns nicht irremachen – das war immer schon so. Und wir sind ja auch Menschen. Aber ich glaube, es ist ganz wichtig, dass wir sehen: Wir glauben an die Kirche, und wir glauben an Jesus Christus! Und in der Kirche ist halt jetzt der Papst – aber damit auch ein Mensch an der Spitze. Der kann auch nicht alles bringen…"
Die Katholiken sollten nicht ein zu illusorisches, abgehobenes Kirchenbild pflegen, rät Notker Wolf, der auch als Rockmusiker und Bestseller-Autor bekannt ist: „Wir wollen immer eine Kirche jenseits der Wolken, quasi ohne Leib und Seele."
Auch heute noch sei die Kirche imstande, den suchenden Menschen Halt zu geben, so Abt Notker. Er verwies auf das Titelbild einer Zeitung, das die Trauerfeier für die Opfer der Duisburger Love-Parade zeigt: „Da steht also dann die (Bundeskanzlerin) Merkel, der Bundespräsident (Wulff), der (Parlamentspräsident) Lammert – und wo stehen sie? In der Kirche! Wer hat eigentlich in dieser Zeit noch die Kraft, bei dieser wahnsinnigen Not überhaupt noch ein Zeichen der Hoffnung zu setzen? Das ist unser Glaube, das ist unsere Kirche! Ich glaube nicht, dass man im Bürgermeisteramt von Duisburg viel Trost bekommen hätte… sondern den Trost haben die Leute bei Gott gefunden. Und nicht irgendwo bei Gott, sondern ganz konkret in der Kirche!" (rv)

1 Kommentar “Abtprimas Notker Wolf: Ich glaube nicht an Papst und nicht an Mixa”

  1. So ist es und wenn die innere Kirche Gottes erkannt haben, ist das neue Jerusalem als Mutter Erde geheilt. Oder wie es in Die Herkunft der Sexualität,  von Joachim Illies ausgedrückt wird ein Auszug aus : Joachim Illies, Theologie der Sexualität, in 2.Auflage 1983 erschienen bei Edition Interfrom Zürich
    Sich in die Augen sehen können, das gilt als letzter Vertrauensbeweis auch sonst im menschlichen Leben; sich in die Augen des anderen liebend "versenken" ist Symbol tiefster Einheit mit ihm. Die Frau erfährt ihre Überwältigung und die Hereinnahme des Mannes  in ihren Leib, wobei Schmerz und Lust zunächst als  ungetrennte Einheit walten. Der Mann erlebt sich am Ende aller Ziele des Strebens seines Leibes, er verliert sich, seine Freiheit, seine Selbstheit und sogar sein Bewusstsein in einem seligen Eintauchen und Angenommen-sein, das ihn – den für alle Zeit von der Mutter und dem Muttersein Abgetrennten – zugleich als "zweiter Durchgang durch die Mutter" wieder hereinnimmt in das Mysterium des Fleisches. Dieses Ein-Fleisch- Werden ist eine Unio mystica,   in der sich der zu einem Fleisch gewordene, dadurch gottähnlich gewordene Mensch mit mehr vereint als mit dem Geliebten, nämlich mit der Liebe selbst, mit Gott.
    [http://www.nbc-pfalz.de/pdf/ethik/kamlah_illies-theologie-der-sexualitaet.pdf]