Australischer Erzbischof für Vertuschung von Kindesmissbrauch verurteilt

NEWCASTLE (NSW) – Ein australisches Gericht hat Erzbischof Philip Wilson von Adelaide der Vertuschung sexuellen Missbrauchs in den 1970er Jahren für schuldig befunden. Auf dieses Vergehen drohen dem Würdenträger bis zu zwei Jahre Gefängnis; auch eine Bewährungsstrafe ist möglich.

Bekanntgegeben wird das Strafmaß Mitte Juni. Bis dahin ist Erzbischof Wilson auf Kaution frei.

Ein pädophiler Priester hatte sich im Bundesstaat Neusüdwales in den 1970er Jahren an mindestens vier männlichen Jugendlichen vergangen.

Der heute 67 Jahre alte Erzbischof wusste davon, so Richter Robert Stone in seinem Urteil. Angaben der Verteidigung, dass der an Alzheimer leidende Erzbischof sich nicht erinnern könne, dass ein Opfer sich 1976 an ihn gewandt habe, ließ das Gericht in Newcastle nicht gelten.

Wenn Wilson damals die Polizei verständigt hätte, dann wäre der Täter schneller zur Rechenschaft gezogen worden, so Richter Stone.

Opfer und deren Angehörige begrüßten das Urteil. Im australischen Rundfunk betonte ein Sprecher, er hoffe, dass es nun zu weiteren Verfahren und Urteilen kommen werde.

In einer Stellungnahme teilte die Australische Bischofskonferenz mit:

„Erzbischof Philip Wilson wurde heute für schuldig befunden, die Polizei nicht über Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern informiert zu haben. Erzbischof Wilson beteuerte während dieses langen Prozesses seine Unschuld. Es ist noch nicht klar, ob er gegen das Urteil Berufung einlegen wird.“


(CNA Deutsch)