Vatikansprecher Lombardi zieht positive Zwischenbilanz

Pater LombardiEin eindringlicher Aufruf zu Frieden – das war die zentrale Botschaft des Papstes in seiner Predigt bei der großen Messe mit Gläubigen im Stadion von Sarajevo. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi erinnert daran, dass Papst Franziskus damit an die Worte Papst Johannes Paul II. anknüpfte, die dieser dort 1997 bei einer Messe vorgebracht hatte. Als der polnische Papst damals das zerstörte Sarajewo besuchte, sei die Atmosphäre freilich eine andere gewesen, so Lombardi nach Franziskus‘ Messe im Interview mit Radio Vatikan. Der Krieg war gerade zu Ende gewesen, der Winter auch – die Kälte, die klimatische und die politische – sei damals noch konkret spürbar gewesen. Heute, knapp 20 Jahre danach, befinde sich Bosnien-Herzegowina im Aufbruch, im „Frühling“, so Lombardi:

„Die Situation heute Morgen im Stadion war komplett anders. Als Johannes Paul da war, vor vielen Jahren, gab es einen Schneesturm und es war ein enormes Unterfangen, die Messe im Stadion zu verfolgen, und für den Papst, sie zu halten. Heute dagegen war es ein Frühlingstag, warm, mit Sonne! Die Stimmung war sehr unbeschwert und ruhig, man konnte die Feier mit großer Intensität verfolgen und jedes Wort des Heiligen Vaters, das natürlich auf Kroatisch übersetzt wurde. Ich würde sagen, die Feststimmung war charakteristisch für diesen Morgen.“

Franziskus sei in Bosnien-Herzegowina „sehr gut“ empfangen worden, fährt der Jesuit fort. Am Flughafen habe ihn besonders das Empfangskomitee von Kindern der verschiedenen Volksgruppen berührt, die dem Papst in traditioneller Kleidung ihre Aufwartung machten. „Darauf ist der Papst in seiner Rede vor den Vertretern von Politik und Gesellschaft nochmals eingegangen. Er sagte: ,Die Hoffnung haben wir mit den Kindern gesehen, die ich am Flughafen begrüßte, sie waren so froh und aus verschiedenen Ethnien, verschiedenen Kulturen.‘“

Die politische Führung des Landes schätze den Papstbesuch nicht nur als Stärkung der katholischen Kirche im Land, so Lombardi weiter: Die Visite treffe als Geste des Friedens auf das Bedürfnis aller Bürger nach Harmonie und einem friedlichem Zusammenleben aller gesellschaftlicher Komponenten im Land. (rv)