Forderung aus Kanada: Aktive Sterbehilfe für Kinder, selbst wenn Eltern dagegen sind

Kanadische Kinderärzte bezeichnen Euthanasie als „medizinische Behandlung wie jede andere auch“.

OTTAWA / WIEN – Eine Gruppe kanadischer Bioethiker und Kinderärzte fordert: Auch Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten in Kanada aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen dürfen – selbst wenn die Eltern damit nicht einverstanden sind.

Das berichtet das Wiener Institut für Medizinische Anthropologie und Bioethik (IMABE) in der neuen „Bioethik Aktuell„.

Bei der aktiven Sterbehilfe, so die Euthanasie-Befürworter, handle es sich um eine „medizinische Behandlung“, über die der Arzt informieren sollte wie über jede andere Möglichkeit der Behandlung auch.

Die Autoren veröffentlichten dazu eine Beitrag im „Journal of Medical Ethics“, demzufolge die Tötung auf Verlangen im Falle eines „selbstbestimmten Wunsches“ der Minderjährigen auch ohne Wissen oder Zustimmung der Eltern möglich sein sollte Voraussetzung dafür: Die Kinder sollten zurechnungsfähig sein und keine Beratung mit den Eltern wünschen.

Auch sollte das „soziale Stigma“, mit dem Kinder-Euthanasie noch behaftet ist, beseitigt werden, so die Ethiker laut „IMABE“.

Die Autoren des Beitrags behaupten, dass Beihilfe zum Suizid und aktive Sterbehilfe („Medical Assistance in Dying“, MAID) Teil eines „Kontinuums“ der Palliativpflege sei. Man dürfe eine Person nicht „dazu zwingen, trotz unerträglichen und unheilbaren Leidens zu leben“.

Im Juni 2016 wurde in Kanada das sog. MAID-Gesetz verabschiedet, mit dem sowohl aktive Sterbehilfe als auch assistierter Suizid landesweit erlaubt wurden. Das Gesetz ist umstritten und die Kontroverse hält an. Manchen ging das Gesetz nicht weit genug, sie forderten analog zur Sterbehilfe-Regelung in Belgien auch die Möglichkeit der Tötung auf Verlangen für „reife Minderjährige“ und Menschen mit psychischen Erkrankungen.

Die Regierung hat den Rat der kanadischen Akademien gebeten, diesbezüglich bis Ende 2018 Stellung zu beziehen.

Widerspruch und Kritik

Heftige Kritik kommt von der kanadischen Ärztevereinigung Physicians‘ Alliance against Euthanasia, der mehr als 1.100 kanadische Ärzte angehören. Es sei „keine Aufgabe von Ärzten zu töten“, so die Allianz in einer Pressemitteilung.

Der internationale Dachverband der Ärztekammern solle offiziell eine „neutrale Position“ gegenüber Euthanasie und ärztlicher Beihilfe zum Suizid einnehmen, so die Forderung der beiden Ärztekammern laut „IMABE“.

„Als kanadische Ärzte möchten wir betonen, dass die Position der CMA weder unsere Ansichten noch unsere Erfahrung widerspiegelt und wir eine neutrale Haltung als unlogisch und nicht vertretbar erachten“, betont Catherine Ferrier, Präsidentin der Physicians‘ Alliance against Euthanasia.

Weltweit ist es Ärzten in nur sechs von 200 Ländern (3 Prozent) gestattet, den Tod ihrer Patienten direkt herbeizuführen, die große Mehrheit nationaler Ärzteverbände spricht sich klar dagegen aus. (CNA Deutsch)

Nordkoreas Kim Jong-un lädt Papst Franziskus ein (UPDATE)

SEOUL – Auf Vorschlag des südkoreanischen Präsidenten lädt der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un Papst Franziskus zu einem Besuch ein.

Das berichtet die „Korea Times„, eine englischsprachige Schwesterzeitung der großen südkoreanischen Tageszeitung „Hankook Ilbo“.

In einem Briefing sagte ein Sprecher, dass die Einladung an den Papst übermittelt werde, wenn der südkoreanische Präsident Moon Jae-in – der selber katholisch ist – am 18. Oktober den Vatikan besucht, und dort auch Papst Franziskus trifft.

Das Treffen des Ponitfex mit dem Präsidenten Südkoreas hat der Vatikan am heutigen 9. Oktober bestätigt.

Die „Korea Times“ zitiert den Sprecher aus Seoul weiter: „Präsident Moon schlug vor, dass der Vorsitzende Kim den Papst trifft und wies darauf hin, dass er sehr am Frieden auf der koreanischen Halbinsel interessiert ist.“

Kim Jon-un habe versprochen, „den Papst herzlich willkommen zu heißen, wenn er Pjöngjang besucht.“

Es steht noch nicht fest, ob der Papst die Einladung von Kim annehmen wird. Der Papst, der Südkorea 2014 besuchte, betete vor dem Gipfel zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump am 12. Juni für den Frieden.

Hintergrund: Kirche in Korea

Während der Katholizismus in Südkorea seit Jahrzehnten wächst, und Ende 2017 rund sechs Millionen Gläubige (11 Prozent der Bevölkerung) zählte, um die sich 5.360 Priester in 1.734 Pfarreien kümmern, ist die Lage im Norden der Halbinsel eine andere.

Die kommunistische Diktatur Nordkoreas steht seit Jahren auf Platz 1 des Weltverfolgungsindex (WVI) des christlichen Hilfswerks „Open Doors“. In der „Demokratischen Volksrepublik“ leben etwa 300.000 Christen. Die Gesamtbevölkerung liegt bei 25,4 Millionen Menschen.

Der totalitäre Polizeistaat überwacht die Christen des Landes auf Schritt und Tritt und zwingt sie, die Herrscherfamilie anzubeten, so Beobachter. Beten ist nur im Privatbereich möglich. Zwischen 50.000 und 75.000 Christen werden unter zum Teil unmenschlichen Bedingungen in Straflagern festgehalten.

Dennoch breitet sich auch dort Nordkoreanern zufolge das Christentum aus, wie CNA Deutsch berichtete.

Letzte Aktualisierung am 9. Oktober, 11:47 Uhr (CNA Deutsch)