Chile: Sonderbeauftragter Scicluna bietet der chilenischen Kirche Rechtsberatung an

Quelle: EB Santiago (Screenshot Video am 13. Juni)

Der Sonderbeauftragte des Papstes, Erzbischof Charles Scicluna gab gestern eine Presseerklärung im Erzbistum Santiago de Chile ab.

Vaticanhistory – Martin Marker

Scicluna befindet sich derzeit auf einer Pastoralmission vom 12. bis 19. Juni in den chilenischen Diözesen Osorno und Santiago de Chile mit Msgr. Jordi Bertomeu, einem Beamten des Lehramtes des Vatikans. Die beiden Männer, die in Chile den „Prozess der Heilung und Wiedergutmachung für Missbrauchsopfer“ voranbringen sollen, werden vom 14. bis 17. Juni in der Diözese Osorno und den Rest ihrer Zeit in der Erzdiözese Santiago de Chile verbringen.

Scicluna betonte in seiner Erklärung die besondere Verbundenheit des Papstes mit der Diözese Osorno und sagte, dass der Besuch in einem Geist des „Dienstes und der Gemeinschaft, im Kontext des Gebetes, der liturgischen Feier und des gegenseitigen Zuhörens und der Herzlichkeit“ stattfinden wird.

„In Bezug auf unsere pastorale Sendung möchten wir an erster Stelle ein Zeichen der Nähe des Papstes zu den Menschen und der chilenischen Kirche sein“,

sagte Erzbischof Scicluna.

„Ein weiteres Ziel des Besuchs ist es, der Diözesankurie in Chile konkrete technische und rechtliche Hilfe zu leisten, damit sie auf jeden Fall von sexuellem Missbrauch von Minderjährigen, der von Priestern oder Ordensleuten begangen wurde, angemessen reagieren zu können.“

Papst Franziskus hatte am Montag den Rücktritt von Bischof Barros, dem Episkopaten der Diözese Osorno und von zwei weiteren chilenischen Bischöfen angenommen. In Anlehnung an den jüngsten Brief des Papstes an die chilenischen Katholiken sagte Scicluna, der Appell des Papstes, Maßnahmen zu ergreifen, „ist keine funktionelle Ressource oder eine Geste des guten Willens, im Gegenteil, es ist die Salbung, die sie als Gottes Volk erlangen. „

Scicluna forderte alle chilenischen Katholiken auf,

„keine Angst zu haben, sich zu engagieren und vom Heiligen Geist getrieben zu werden auf der Suche nach einer Kirche, die alltäglich synodaler, prophetischer und hoffnungsvoller ist.“


(vh – mm)

Bischof Kohlgraf über Brief der Glaubenskongregation: „Es gibt rätselhafte Formulierungen“

Mainzer Bischof zeigt sich verwundert über Entscheidung des Papstes, die „Pastorale Handreichung“ abzulehnen.

MAINZ – In einem Interview mit der Mainzer Zeitung „Main-Spitze“ hat sich der neue Mainzer Bischof Peter Kohlgraf verwundert über das Schreiben der Glaubenskongregation gezeigt, welches die geplante Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) zurückweist.

„Es gibt in dem letzten Schreiben der Glaubenskongregation rätselhafte Formulierungen, da muss jetzt noch vieles geklärt werden“, so der Oberhirte, der gleichzeitig eine dadurch entstandene „Verärgerung und Verunsicherung“ beklagte.

Bereits am 12. Mai 2018 hatte Kohlgraf in einem Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ als Befürworter der DBK-Handreichung seine Betroffenheit darüber zum Ausdruck gebracht, dass die sieben Bischöfe, die sich als Gegenstimme in einem Brief an den Papst wandten, die Mehrheit des deutschen Bischofskollegiums unter den Verdacht stellten, sie würden die Substanz des Glaubens und die Einheit der Kirche gefährden: „Wenn ich den Papst richtig verstehe, dann sieht er diese Gefahr nicht.“

Im gestrigen Interview mit Mainz-Spitze wiederum zeigte sich Kohlgraf enttäuscht über die Entwicklung, die die Debatte nun nach dem Antwortschreiben der Glaubenskongregation genommen hätte und deutete an, der Papst sei umgestimmt worden: „Diese Wahrnehmung gibt es, ja“. Eine Niederlage für die Mehrheit der DBK sieht er indes nicht.

Auf die weitere Frage, was er als Bischof tun wolle, wenn ein evangelischer Ehepartner die Kommunion von ihm empfangen wolle, antwortete er:

„Dann werde ich diesem Wunsch nachkommen. Die Kommunionbank ist nicht der Ort von theologischen Debatten.“

Kohlgraf hatte sich bereits Mitte Mai im erwähnten Interview mit dem „Kölner Stadtanzeiger“ im Streit um die Zulassung von protestantischer Ehepartner zur heiligen Kommunion klar positioniert. Dort fragte er: „Denken wir eigentlich, wir müssten den lieben Gott beschützen, indem wir bestimmen, wer zur Kommunion gehen darf und wer nicht?“ (CNA Deutsch)