Erzbischof Sample: Danken wir Papst emeritus Benedikt für das Geschenk Summorum Pontificum

WASHINGTON, -Erzbischof Alexander Sample hat Papst emeritus Benedikt XVI. für das „große Geschenk“ des Apostolischen Schreibens Summorum Pontificum gedankt. Das im Juli 2007 erlassene Motu Proprio machte die Feier der traditionellen lateinischen Messe weiter zugänglich.

Die „Ehrfurcht und Heiligkeit“ der überlieferten Messe würde auch den Novus Ordo bereichern, so der Erzbischof in einer Predigt im Nationalheiligtum von Washington. Die Feier wurde von der englischen Ausgabe des katholischen Fernsehsenders EWTN live ausgestrahlt.

Die Liturgische Reform des Zweiten Vatikanischen Konzils sei in keiner Weise in Frage zu stellen, betonte Erzbischof Sample. Warum aber fühlen sich junge Katholiken vom Usus Antiquior des Römischen Ritus angezogen? Das sei die Frage, die viele ältere Christen verwundert stellten, und müsse auch gestellt werden, so der Würdenträger.

Jugendliche fühlen sich von der „Schönheit“, dem „Sinn für das Mysterium“ und die „Transzendenz“ der traditionellen lateinischen Messe angezogen, so der Erzbischof am Heiligtum der Unbefleckten Empfängnis.

In Anspielung auf die vielen jungen Gläubigen, die zur Messe in der überlieferten Form gekommen waren, sagte der Erzbischof von Portland:

„Ihr seid ein Zeichen – ein großes Zeichen der Ermutigung und Hoffnung für die Kirche, die in diesen Tagen in den Trümmern des Säkularismus und Relativismus herumgeworfen wird. Wie heißt es doch: Ihr habt’s kapiert.“

Erzbischof Sample fügte hinzu:

„Vielleicht war es die Erfahrung dieser jungen Menschen, die mit der gewöhnlichen Form aufwuchsen, dass diese nicht die Schönheit, die Ehrfurcht, das Gebet, den Sinn für Geheimnis und Transzendenz oder Wunder und Ehrfurcht vermittelte, den die traditionelle lateinische Messe bereithält. Vielleicht ist das die Antwort auf die Frage … warum so viele junge Leute von der Messe angezogen werden, die nach dem Missale von 1962 gefeiert wird.“

(CNA Deutsch)

Bischof Voderholzer: „Kirchenpolitische Katholikentagsforderungen falsches Signal“

Regensburger Bischof warnt vor einseitiger Ausrichtung des Katholikentages in Münster.

REGENSBURG ,- Bischof Rudolf Voderholzer von Regensburg hat davor gewarnt, den diesjährigen Katholikentag in Münster dahingehend zu instrumentalisieren, vor allem „die altbekannten kirchenpolitischen Forderungen“ in die Öffentlichkeit zu tragen.

Wie er in seiner Predigt anlässlich der Regensburger Bittprozession am Vorabend von Christi Himmelfahrt im Regensburger Dom hervorhob, erwartet Voderholzer vom Katholikentag in Münster klare politische Signale „etwa beim Lebensschutz, in der Familienpolitik, beim Verständnis von Ehe als Verbindung von Mann und Frau, beim Einsatz für soziale Gerechtigkeit und vieles mehr.“

Gleichzeitig weist er jeden Versuch zurück, den Katholikentag zu nutzen, um Druck aufzubauen in der aktuellen Debatte um den Kommunionempfang für evangelische Ehepartner in konfessionsverschiedenen Ehen. Laute Forderungen zu erheben in Fragen der Sakramentenlehre: Das zähle nicht zu den Aufgaben des Katholikentages.

Papst Franziskus hatte die deutschen Bischöfe am 3. Mai informiert, dass die umstrittene Handreichung der Deutschen Bischofskonferenz zur Zulassung protestantischer Ehepartner zur Kommunion überarbeitet werden solle. Er beauftragte sie, „im Geist kirchlicher Gemeinschaft eine möglichst einmütige Regelung zu finden“ (CNA Deutsch hat berichtet).

Bischof Voderholzer: „Diese Aufgabe wird nicht leicht zu erfüllen sein, weil die kirchliche Gemeinschaft die Grenzen der Kirche Deutschlands überschreitet. Es kann die möglichst einmütige Regelung nur geben in Gemeinschaft mit dem gesamten Weltepiskopat, mit der gesamten Weltkirche, mit der Bischofskonferenz von Kanada genauso wie mit der von Indonesien.“

Bei dieser Aufgabe sei öffentlicher Druck, der den Tiefgang der Debatte gar nicht wahrnehme, wenig hilfreich.

In seiner Predigt bekräftigte der Regensburger Bischof erneut den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und den Erlass der Bayerischen Staatsregierung, in staatlichen Behördeneingängen ein Kreuz anzubringe. Der Bischof wörtlich:

„Der Ministerpräsident hat sich in einem guten Sinne weltchristlich verhalten (…). Da ist es nicht gut, wenn ihm ausgerechnet von kirchlicher Seite auch noch Kritik widerfährt. Dass ein Politiker immer auch auf die nächsten Wahlen schielen muss, darf man ihm nicht ankreiden. Aufgabe der Kirche muss in diesem Fall sein, eine Argumentation gegebenenfalls noch zu vertiefen. Das haben wir versucht.“

Bereits am 2. Mai hatte Bischof Voderholzer zusammen mit dem evangelisch-lutherischen Regensburger Regionalbischof, Hans-Martin Weiss, eine ökumenische Erklärung zur Kreuzdebatte in Bayern veröffentlicht.

Über 20 aus Bayern stammende oder in Bayern lehrende christliche Theologen haben sich in einer weiteren Erklärung zum Kreuz bekannt.

Der Regensburger Bischof wird am morgigen Freitag auf dem Katholikentag in Münster unter anderem an dem Forum teilnehmen, das dem im KZ Dachau geweihten Münsteraner Priester Karl Leisner gewidmet ist.

Die Predigt wurde vom Bistum Regensburg zur Verfügung gestellt. (CNA Deutsch)