Neue Schweizergardisten legen Amtseid ab

33 Rekruten der päpstlichen Schweizergarde haben am Sonntagnachmittag im Damasushof im Vatikan ihren Amtseid abgelegt. Die jungen Männer stellen sich für mindestens zwei Jahre in den Dienst in der kleinsten Armee der Welt und damit des Papstes.

Renardo Schlegelmilch – Vatican News

Es sind zwei Jahre voller Entbehrung, gesteht auch der Kommandant der Garde Christoph Graf ein. Zwei Jahre allerdings, die so einen jungen Schweizer wirklich etwas fürs Leben lehren können. In einer Welt, die mehr und mehr in die falsche Richtung lenkt, in der die Wirtschaft Macht über den Menschen hat, die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, und der Unmut der Menschen wächst, sollen die Gardisten ein Gegenpol sein, sagt der Kommandant. Ein Zeichen der Nächstenliebe, der Demut und des Verzichts.

„Die Nächstenliebe öffnet uns die Tür, mit Menschen aller Gesellschaftsschichten in Kontakt zu kommen. Sie hilft mit, die Vorurteile abzubauen, und lässt uns das Gute in einem jeden Menschen erkennen. Die Demut gibt uns die Kraft, das eigene Ich in den Hintergrund zu stellen. Probleme haben viele nur mit dem Verzicht.“

Dialog mit China: „Der Wert der großen kleinen Schritte

Warum ein Dialog mit den chinesischen Behördenvertretern? Die Katholiken in China sind dem Glauben treu geblieben – trotz des großen Leids, das sie durch ein religionsfeindliches Regime erdulden mussten. Was kann ein solcher Dialog bewirken?

Sergio Centofanti und P. Bernd Hagenkord, SJ – Vatikanstadt

Der Dialog ist wesentlicher Bestandteil des Lebens der Kirche. Er nimmt einen wichtigen Stellenwert in ihrem Handeln ein, sowohl intern als auch, was ihre Beziehungen zur Außenwelt betrifft. Einen Dialog führen bedeutet, mit der Gesellschaft, den Religionen, den Kulturen in Kontakt zu treten.

Nicht umsonst hat schon das Zweite Vatikanische Konzil den Dialog als Stil pastoralen Wirkens empfohlen, und das nicht nur unter Mitgliedern der Kirche, sondern auch mit Nicht-Christen, zivilen Behördenvertretern und Menschen guten Willens. So heißt es in der Pastoralkonstitution Gaudium et Spes ja auch: „[…] Alle Menschen, Glaubende und Nichtglaubende, müssen zum richtigen Aufbau dieser Welt, in der sie gemeinsam leben, zusammenarbeiten. Das kann gewiss nicht geschehen ohne einen aufrichtigen und klugen Dialog“ (Nr. 21).

Weitblickende Worte für den Dialog fand auch Papst Paul VI. in seiner Enzyklika Ecclesiam Suam: „Die Kirche muss zu einem Dialog mit der Welt kommen, in der sie nun einmal lebt. Die Kirche macht sich selbst zum Wort, zur Botschaft, zum Dialog (Nr. 67); die katholische Kirche „muss zum Dialog mit allen Menschen guten Willens bereit sein, außer- und innerhalb ihres eigenen Umfeldes“ (Nr. 97).

Der Dialog zwischen Personen, Institutionen und menschlichen Gemeinschaften ermöglicht ein gegenseitiges Kennenlernen, aus dem auch Freundschaft werden kann. Unbedingte Voraussetzung des Dialogs ist Vertrauen. Und dieses gegenseitige Vertrauen ist das Ergebnis vieler kleiner Schritte, Gesten und Begegnungen, die bei zahlreichen Gelegenheiten möglich geworden sind – oft ohne allzu große Hoffnungen und stets mit der allergrößten Diskretion. „Es gibt immer Türen, die nicht verschlossen sind”, wie der Heilige Vater sagte (Pressekonferenz auf dem Rückflug von Fatima, 3. Mai 2017).

Dialog durch kleine Schritte der Annäherung

Das Klima, das den Dialog zwischen dem Heiligen Stuhl und China heute bestimmt, ist auch den kleinen Schritten zu verdanken, die die letzten Päpste gemacht haben: ein jeder von ihnen hat einen Weg geebnet, einen Stein in den neuen Bau eingefügt, Gedanken und Werke der Hoffnung entstehen lassen. Denken wir nur an das umsichtige Vorgehen von Paul VI. oder an die klaren Anweisungen, die Benedikt XVI. und der hl. Johannes Paul II. zum proaktiven Dialog mit den chinesischen Behördenvertretern gegeben haben. Nicht zu vergessen Papst Franziskus, der mit seiner Persönlichkeit, seinen Gesten und seinem Lehramt entscheidend zur Beschleunigung des Prozesses der Annäherung der Völker beigetragen hat, das chinesische Volk eingeschlossen.

Dass die Kirche auf den Dialog setzt, ist natürlich kein Selbstzweck, hat nichts mit bedingungsloser Kompromissbereitschaft oder der Verzichtshaltung jener zu tun, die bereit sind, für einen leichten politischen oder diplomatischen Erfolg ihre Prinzipien zu verraten und dabei den Leidensweg vergessen, den die katholische Gemeinschaft gegangen ist. Für die Kirche muss der Dialog stets von der Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit beseelt sein und das ganzheitliche Wohl der Person im Blick haben, im Respekt der Grundrechte.

Sendung der Kirche – auch in China – ist es aber nicht, die Struktur und Verwaltung des Staates zu verändern, oder sich gegen die weltliche Macht zu stellen, die im politischen Leben zum Ausdruck kommt. Würde die Kirche ihre Sendung nämlich nur als einen politischen Kampf verstehen, würde sie ihre wahre Natur verraten, zu einem x-beliebigen politischen Akteur unter vielen werden. Und das würde bedeuten, dass sie ihre transzendente Berufung einbüßt und ihr Handeln auf einen rein weltlichen Horizont reduziert.

Ein wahrer und ehrlicher Dialog versetzt die Gesellschaft dagegen in die Lage, von innen heraus zu agieren, sowohl was den Schutz der rechtmäßigen Erwartungen der Katholiken angeht als auch die Förderung des Gemeinwohls aller. Wenn sich die Kirche in diesem Zusammenhang also kritisch äußert, will sie nicht polemisieren oder unkonstruktive Verurteilungen aussprechen, sondern konstruktiv für eine gerechtere Gesellschaft eintreten. Und so wird auch Kritik zu einer konkreten Übung pastoraler Nächstenliebe, weil sie den verzweifelten Ruf der Schwachen hört, die oft nicht die Kraft oder die Autorität haben, sich selbst Gehör zu verschaffen.

Der Heilige Stuhl ist der Meinung, dass ein offener und respektvoller Dialog, der zweifellos mühsam ist und Risiken birgt, auch in China ein Klima schaffen wird, das eine auf Vertrauen basierende Aussprache ermöglicht, dem gegenseitigen Kennenlernen zuträglich ist und hilft, die großen Missverständnisse der früheren und neueren Zeit allmählich auszuräumen.

Signale der Öffnung

Es gibt Signale, die schon heute darauf hinweisen, dass China der „soft power”, die der Heilige Stuhl auf internationaler Ebene ausübt, immer mehr Beachtung schenkt. Die Geschichte in China geht voran, und das macht es erforderlich, dass die kirchlichen Verantwortungsträger ein umsichtiges Unterscheidungsvermögen walten lassen. Gerade deshalb ist der Weg des Dialogs, den der Heilige Stuhl in Sachen Beziehungen mit den chinesischen Behördenvertretern schon vor einem Vierteljahrhundert eingeschlagen hat, heute zu einer wahren pastoralen Pflicht geworden – für alle, die bereit sind, die Zeichen der Zeit zu sehen und anzuerkennen, dass Gott in der Geschichte gegenwärtig ist, sie mit seiner Vorsehung leitet und auch konkret für die Zukunft der chinesischen Katholiken wirkt (Vatican News)

Papst in Genf: Ökumene, Messe, Treffen mit Bundespräsident

Papst Franziskus hält bei seinem Besuch in Genf am 21. Juni zwei Predigten und eine Rede. Das geht aus dem Reiseprogramm hervor, das der Vatikan an diesem Montag bekanntgab.

Demnach trifft der Papst um 11:15 Uhr im Ökumenischen Zentrum in Genf zum ökumenischen Gebet ein, wo er seine erste Homilie halten will. Danach nimmt Franziskus das Mittagessen mit der Führungsriege des gastgebenden Weltkirchenrates im Ökumenischen Institut von Bossey ein. Um 15:45 Uhr findet eine ökumenische Begegnung mit dem Weltkirchenrat statt, bei der Franziskus eine Rede halten wird. Die darauf folgende Heilige Messe am späten Nachmittag, die der katholischen Bevölkerung gilt, findet im Kongresszentrum Palaexpo statt.

Vorgesehen ist zum Beginn des Genf-Besuchs auch eine private Begegnung des Papstes mit dem Schweizer Bundespräsidenten Alain Berset. Sie ist in einem Saal des Flughafens anberaumt; die Ankunft des Papstes mit einer Willkommenszeremonie ist davor für 10:10 geplant. Um 20 Uhr fliegt der Papst zurück nach Rom-Ciampino, wo er um 21:40 Uhr ankommen soll. Der Besuch in Genf ist als „Ökumenische Pilgerreise“ deklariert. (Vatican News – gs)

Londoner Abfallunternehmen entdeckt Reliquie des heiligen Klemens im Müll

Für die einen war es Abfall – für die anderen ist es ein 2.000 Jahre altes, heiliges Knochenfragment eines Papstes.

LONDON – Eine überraschende Entdeckung hat ein Abfallunternehmen in London vergangene Woche gemacht: Im Müll tauchte ein Reliquiar auf, das einen Knochen des heiligen Clemens enthält – Apostolischer Vater und vierter Papst der Kirchengeschichte.

Irgendwo im Zentrum der britischen Hauptstadt geriet das Reliquiar in den Müll – wo genau: Das kann die Firma nicht mehr genau feststellen, teilte sie auf ihrer Website mit.

„Sie können sich unser Erstaunen vorstellen, als wir feststellten, dass unsere Räumungsteams auf Knochen gestoßen waren, die einem Papst gehören. Das ist nicht das, was man erwartet, selbst in unserer Branche“, sagte James Rubin, Eigentümer von „Enviro Waste“ auf der Website des Unternehmens.

„Wir finden oft seltsame und wundervolle Dinge, aber wir haben definitiv nicht erwartet, ein Knochenfragment eines Apostels zu finden“, fügte er hinzu.

Sankt Clemens war ein Christ des ersten Jahrhunderts, wahrscheinlich ein hellenischer Jude, der ein Schüler der hl. Peter und Paul war und vom Judentum zum Katholizismus übertrat.

Um das Jahr 90 herum wurde er zum Papst: Er folgte auf Petrus, Linus und Cletus. Seine Schriften offenbaren viel über die frühe Kirche, aber wenig über sein eigenes Leben.

Bis jetzt hat niemand die Reliquie beansprucht, sagte Rubin gegenüber der „Huffington Post“. Er fügte hinzu, dass er die Hilfe eines Labors versuchen lassen will, datieren zu lassen, um seine Echtheit zu prüfen. Das Knochenfragment ist in einem mit Wachs versiegelten Gehäuse eingeschlossen und enthält eine Inschrift, dass es „aus den Knochen des hl. Clemens, Papst und Märtyrer“ stammt.

Auf ihrer Website hat Enviro Waste eine elektronische Vorschlagsbox eingerichtet, in der die Öffentlichkeit gefragt wird, wo die letzte Ruhestätte der Reliquie sein sollte.

„Wir wissen, dass dies ein wichtiger Teil der Geschichte ist, und wir sind daran interessiert, den am besten geeigneten Ort für seine letzte Ruhestätte zu finden. Deshalb bitten wir um Hilfe von der Öffentlichkeit“, sagte Rubin.

Bisher vorgeschlagen wurden das Britische Museum oder die Kirche St. Clemens in Rom.

Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original. (CNA Deutsch)

Kreuzdebatte: Innenminister Joachim Herrmann über die Orientierung am Kreuz (Video)

Minister erklärt im Exklusiv-Interview mit EWTN die Entscheidung der Bayerischen Regierung, Kreuze in Behördeneingängen aufzuhängen.

WÜRZBURG – Die bayerische Landesregierung hat mit ihrer Entscheidung, Kreuze im Eingang öffentlicher Verwaltungsgebäude aufzuhängen, für Diskussion gesorgt – wie auch die Kritik von Kardinal Reinhard Marx an der Entscheidung, und das Lob von Bischof Rudolf Voderholzer für andauernden Gesprächsstoff sorgt.

Der katholische Fernsehsender EWTN.TV sprach am Rande der Investitur des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem am 5. Mai 2018 in Würzburg mit dem bayerischen Innenminister, Joachim Herrmann (CSU), über diese Entscheidung – und seine persönliche Beziehung zum Kreuz.

(CNA Deutsch)

Theologenkommission veröffentlicht Dokument zu Synodalität

Das Prinzip der Synodalität, also die Verantwortung und Eigenständigkeit der einzelnen Bischofskonferenzen in den Ländern der Welt, ist das Thema eines neuen Dokumentes, das von der internationalen Theologenkommission des Papstes veröffentlicht wurde.

Über drei Jahre wurde an den Grundlinien des Dokumentes gearbeitet, das den Titel „Die Synodalität im Leben und in der Mission der Kirche“ trägt und am vergangenen 3. Mai nach der Autorisierung des Papstes durch die Kommission veröffentlicht wurde.

Als „konstituierende Dimension der Kirche“, so heißt es in dem Dokument, sei die Synodalität ein Weg, der „ständig erneuert und belebt“ werden müsse, um einen „neuen missionarischen Schwung“ zu fördern, der „das gesamte Gottesvolk“ einbeziehe. Neben einer gründlichen Analyse der theologischen Bedeutung von „Synodalität“ insbesondere im Licht des II. Vatikanischen Konzils will das Dokument auch pastorale Handreichungen bieten. Dabei wird unter anderem betont, dass „eine synodale Kirche eine partizipative und gemeinverantwortliche Kirche“ sei. (vatican news – cs/rs)