Anstoß-Kick für neuen Clericus Cup

16 Mannschaften machen beim diesjährigen Clericus Cup in Rom mit. An dem Fußballturnier beteiligen sich Seminaristen, junge Priester und Studenten von Päpstlichen Universitäten. Das erste Spiel findet an diesem Samstag statt.

Mario Galgano und Benedetta Capelli – Vatikanstadt.

Es wird eine Art Fußballweltmeisterschaft sein: Aus 70 Nationen stammen die Spieler der diesjährigen Austragung, die nicht weit vom Vatikan auf dem Fußballfeld „Petriana“ durchgeführt wird. Es ist die 12. Ausgabe des Turniers. Neu ist diesmal der Medienpartner: Die Spiele werden von Radio Vaticana Italia journalistisch begleitet und kommentiert. Das Radioprogramm von Vatican Media wird live am Spielfeld dabei sein, wie es bei einer Pressekonferenz an diesem Freitag im Vatikan hieß.

16 Mannschaften kämpfen um den Pokal. Diese sind in vier Gruppen aufgeteilt, ähnlich wie bei der Champions League. Wie die Sportorganisatoren mitteilen, machen über 370 Menschen bei der Veranstaltung mit.

In den bisherigen Wettkämpfen wurden über 1.500 Tore geschossen, teilen die Organisatoren mit. Vor allem die afrikanischen und die brasilianische Mannschaften gehören zu den Top-Mannschaften. Ein großer Unterschied zu anderen Fußballwettkämpfen ist die „dritte Karte“, denn neben der roten und der gelben Verweiskarten gibt es beim Clericus Cup eine weitere Karte für „kleinere Fußballsünden“, bei der die Spieler für eine kurze Zeit aussetzen müssen. Neu sind die Schiedsrichter: Es sind ebenfalls Priester. Früher waren es vor allem Laien, die für Ordnung sorgten. (vatican news)

Neue Unter-Sekretärin für Ordens-Kongregation

Die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und Apostolische Gesellschaften hat eine neue Unter-Sekretärin: Schwester Carmen Ros Nortes wurde an diesem Freitag durch Papst Franziskus ernannt.

Seit 1992 war Schwester Carmen, die im Jahr 1986 in die Kongregation der „Schwestern der Lieben Frau der Versöhnung“ eingetreten ist, auf verschiedenen Positionen in dem Dikasterium tätig. Schwester Carmen hat einen Universitäts-Abschluss in Theologie, Pädagogik und Humanwissenschaften, in der Folge hat sie sich in Marianologie spezialisiert.

(vatican news)

Handreichung über Empfang der Kommunion für evangelische Ehepartner angekündigt

Kardinal Marx: „Orientierungshilfe“ für Seelsorger, die unter bestimmten Umständen in Einzelfällen evangelischen Ehepartnern den Empfang der Heiligen Kommunion ermöglicht.

INGOLSTADT – Evangelische Christen, die mit Katholiken verheiratet sind, können unter sehr bestimmten Umständen, wenn sie den katholischen Eucharistie-Glauben bejahen, in gewissen Einzelfällen gemeinsam mit ihrem Ehepartner zur Kommunion gehen: Kardinal Reinhard Marx hat zum Abschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) mitgeteilt, die deutschen Bischöfe hätten nach einer intensiven Debatte beschlossen, eine orientierende Handreichung für Ehepaare als Hilfestellung zu veröffentlichen, anhand derer ein Weg hin zu einer „verantwortbaren Entscheidung über die Möglichkeit des Kommunionempfangs des nichtkatholischen Partners“ angesichts des hohen Anteils konfessionsverschiedener Ehen erörtert werden soll.

Die Handreichung sei zuallererst an Seelsorger gerichtet: „Ihnen geben wir eine Orientierung für die seelsorgliche Begleitung von konfessionsverschiedenen Ehepaaren, die für sich klären wollen, ob eine gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie in der katholischen Kirche möglich ist“, so Kardinal Marx im offiziellen Pressebericht zur Vollversammlung, die vom 19. bis 22. Februar in Ingolstadt abgehaltenen wurde, und an der 62 Mitglieder unter der Leitung des DBK-Vorsitzenden teilnahmen.

„Die Orientierungshilfe geht davon aus, dass in konfessionsverschiedenen Ehen im Einzelfall der geistliche Hunger nach dem gemeinsamen Empfang der Kommunion so drängend sein kann, dass es eine Gefährdung der Ehe und des Glaubens der Ehepartner nach sich ziehen könnte, ihn nicht stillen zu dürfen. (…) Hier kann ein „schwerwiegendes geistliches Bedürfnis“ entstehen, das es nach dem Kirchenrecht (auf der Grundlage von c. 844 § 4 CIC) möglich macht, dass der evangelische Ehepartner zum Tisch des Herrn hinzutritt, wenn er den katholischen Eucharistieglauben bejaht“.

Deshalb sei die zentrale Aussage des Dokumentes, „dass alle, die in einer konfessionsverbindenden Ehe nach einer reiflichen Prüfung in einem geistlichen Gespräch mit dem Pfarrer oder einer mit der Seelsorge beauftragten Person zu dem Gewissensurteil gelangt seien, den Glauben der katholischen Kirche zu bejahen sowie eine „schwere geistliche Notlage“ beenden und die Sehnsucht nach der Eucharistie stillen zu wollen, zum Tisch des Herrn hinzutreten dürfen, um die Kommunion zu empfangen“.

Kardinal Marx betont im Pressebericht: „Wichtig ist: Wir sprechen über Einzelfallentscheidungen, die eine sorgfältige geistliche Unterscheidung implizieren“.

Ziel sei, größere Klarheit und Sicherheit zu schaffen. Hier sehe sich die DBK angesichts der hohen Zahl konfessionsverschiedener Ehen in Deutschland in einer besonderen Verantwortung.

Hintergrund: Empfang der Kommunion

Aus katholischer Sicht ist die heilige Eucharistie ein Sakrament. Dessen Empfang hängt „eng mit der Kirchengliedschaft zusammen“, wie das Bistum Augsburg auf seiner Website zur Frage der Interkommunion erklärt. Es gelte die Grundregel:

„Katholische Spender spenden die Sakramente erlaubt nur katholischen Gläubigen; ebenso empfangen diese die Sakramente erlaubt nur von katholischen Spendern“ (can. 844 § 1 CIC).

Allerdings beschreibt das Kirchenrecht auch eine Ausnahme, auf die nun auch die kommende Orientierungshilfe verweisen wird:

„Wenn Todesgefahr besteht oder wenn nach dem Urteil des Diözesanbischofs bzw. der Bischofskonferenz eine andere schwere Notlage dazu drängt, spenden katholische Spender diese Sakramente erlaubt auch den übrigen nicht in der vollen Gemeinschaft mit der katholischen Kirche stehenden Christen, die einen Spender der eigenen Gemeinschaft nicht aufsuchen können und von sich aus darum bitten, sofern sie bezüglich dieser Sakramente den katholischen Glauben bekunden und in rechter Weise disponiert sind“ (c. 844, § 4 CIC).

Richtig „disponiert“ sei ein nichtkatholischer Christ aber nur, so das Bistum Augsburg auf seiner Webseite weiter, „wenn er die katholischen Glaubenslehren über diese Sakramente annimmt, also z.B. dass ausschließlich ein gültig geweihter Priester Brot und Wein in den Leib und das Blut Christi verwandeln kann. Darauf hat der Papst eigens in seiner Enzyklika Ecclesia de Eucharistia aufmerksam gemacht: ‚Die Ablehnung einer oder mehrerer Glaubenswahrheiten über diese Sakramente, etwa die Leugnung der Wahrheit bezüglich der Notwendigkeit des Weihepriestertums zur gültigen Spendung dieser Sakramente, hat zur Folge, dass der Bittsteller nicht für ihren rechtmäßigen Empfang disponiert ist.‘ (Nr. 46).“

Die Entscheidung für die nun angekündigte Orientierungshilfe, war nicht kurzfristig: Bereits am 31. Dezember 2016 Jahr meldete die Webseite „evangelisch.de„, dass sich der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode die Kommunion für katholisch-evangelische Ehen wünsche. Es wäre ihm ein persönliches Anliegen, „wenn wir auf unserer Seite für die konfessionsverschiedenen Ehen eine Lösung finden könnten“, zitierte „evangelisch.de“ den Bischof in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Tatsächlich gingen bereits viele Protestanten mit ihren katholischen Ehepartnern gemeinsam zur Kommunion. „Wir müssen dem eine Grundlage geben, was wir in der Praxis oft schon haben.“

Bei ihrer Vollversammlung im Frühjahr 2017 diskutierten die Bischöfe eine Vorlage zum Thema, so Angaben des Bamberger Erzbischofs Ludwig Schick damals gegenüber dem „Tag des Herrn„.

Stichwort: DBK-Vollversammlung

Zur Vollversammlung treffen sich die katholischen Orts- und Weihbischöfe in Deutschland sowie der Apostolische Exarch der Ukrainer regelmäßig im Frühjahr und im Herbst. Dabei werden organisatorische und inhaltliche Fragen besprochen und Beschlüsse gefasst. Die Zahl der Mitglieder beträgt nach DBK-Angaben derzeit 65. Der Sekretär der DBK ist seit 1996 Pater Hans Langendörfer SJ. (CNA Deutsch)

Licht auf Ludwig von Pastor, Historiker und Diplomat

Mit Ludwig von Pastor, dem deutsch-österreichischen Historiker und Gesandten beim Heiligen Stuhl, beschäftigt sich dieser Tage ein Kongress in Rom. Pastor, geboren 1854 in Aachen, trat zur katholischen Kirche über und verfasste eine detaillierte Geschichte der Päpste in 16 Bänden.

Gudrun Sailer – Vatikanstadt.

1901 kam Pastor als Direktor des Österreichischen Instituts nach Rom. Es war die Zeit der Habsburgermonarchie, Kaiser Franz Joseph beförderte den deutschen Gelehrten wenige Jahre später in den Adelsstand. Doch seine wissenschaftlichen Kontakte mit Rom, genauer: mit dem Vatikan reichen viel weiter zurück. „Ludwig von Pastor konnte erstmal am 27. Januar 1879 mit einer Sondererlaubnis Akten des Vatikanischen Geheimarchivs einsehen und wurde so gewissermaßen zum Goldgräber“, erklärt im Gespräch mit Vatican News der in Paris lehrende Historiker Andreas Sohn, der die römische Pastor-Tagung organisierte.

“ Die Päpste waren daran interessiert, dass die Goldschätze im Vatikanischen Archiv gehoben würden ”

Erst zwei Jahre später sollte Papst Leo XIII. die Bestände seines Geheimarchivs allgemein für die Forschung öffnen; Pastor war der erste externe Historiker, der schon davor umfassende Einsicht erhielt. Er stand in hohem Ansehen bei den Päpsten, Leo XIII. empfing ihn regelmäßig, ebenso seine Nachfolger Pius X., Benedikt XV. und Pius XI. „Sie alle schätzten Pastor, gerade seine Expertise in kirchen- und papsthistorischen Fragestellungen, und sie wussten, sie konnten immer auf ihn zählen“, sagt Sohn. „Die Päpste waren daran interessiert, dass das, was an Goldschätzen im Vatikanischen Archiv lagerte, auch gehoben würde, und sie hofften natürlich auch auf eine entsprechende Darstellung, die sie dann natürlich auch für das tagespolitische Geschäft, wenn ich das mal so salopp sagen darf, nutzen konnten.“

Immer noch zitiert wird Pastors monumentales Hauptwerk, die 16-bändige „Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters“. „Wer sich heute mit einem Thema der Papstgeschichte in der Zeit vom 14. bis zum 18. Jahrhundert beschäftigt, kommt, so denke ich, an dem Titel nicht vorbei“, sagt Sohn. Das Werk erreichte bis zu 13 Auflagen, und das bei einem Umfang von gut 15.000 Seiten. Vereinfachend gesagt, lässt sich Pastors Papstgeschichte als katholische Gegendarstellung zu der zuvor erschienenen „protestantischen“ Papstgeschichte Leopold von Rankes lesen, die es allerdings nur auf knapp tausend Seiten bringt und, wie Sohn betont, sich nicht auf vatikanische Bestände stützen konnte. Die schiere Informationsfülle von Pastors Papstgeschichte sei noch lange nicht ausgeschöpft.

“ Pastor war davon beseelt, etwas Eigenes, originär Katholisches zu schaffen ”

Die biografische Komponente, also der Übertritt zum Katholizismus, fand jedenfalls deutlichen Niederschlag in der „Geschichte der Päpste“, sagt Sohn. „Was Pastor bewegt hat, das war sicherlich diese doch teilweise deprimierende Erfahrung des Kulturkampfes; das enge Gegeneinander der Konfessionen und auch die Tatsache, dass ihm sozusagen eine Hochschulkarriere in Preußen, in Deutschland, verwehrt geblieben ist. Und er war natürlich auch davon beseelt, etwas Eigenes, originär Katholisches zu schaffen. Das alles ist vielleicht komplexer, als es bislang in der Literatur gesehen worden ist.“ Heute, 90 Jahre nach Pastors Tod, seien im Geist der Ökumene konfessionelle Engführungen zu vermeiden und neue gemeinsame Sichtweisen auf die Papstgeschichte zu entwickeln.

Als „schillernde und vielschichtige Persönlichkeit“ stellt der österreichische Historiker Andreas Gottsmann Ludwig von Pastor vor; er ist als heutiger Direktor des Österreichischen Historischen Instituts in Rom Pastors später Nachfolger. Gottsmann würdigt den Gelehrten vor allen Dingen als begnadeten Netzwerker.

„Pastor hat die katholische Sichtweise eingebracht, was sich dann auch in der Arbeit als Direktor des Instituts bemerkbar machte. Was bei ihm wirklich herausragend ist, war sein Netzwerk, das er sowohl im Vatikan knüpfte als auch in Österreich. Er war mit den katholischen politischen Kreisen in Österreich sehr gut vernetzt, ebenso im Vatikan.“

“ Als Diplomat hat Pastor versucht, eine objektive Stellung einzunehmen ”

Ab 1920 wirkte Pastor als österreichischer Geschäftsträger und Gesandter beim Heiligen Stuhl. Das Katholische, sagt Gottsmann, kam bei Pastor eher in der Geschichtswissenschaft durch, „als Diplomat hat er versucht, eine eher objektive Stellung einzunehmen.“ So versuchte Pastor die diplomatischen Berichte zwischen Rom und Wien zu entschärfen, die vor allem über die Nuntiatur in Wien liefen und, wie Gottsmann anmerkt, „etwas gefärbt waren: Der damalige Nuntius in Wien, Enrico Sibilia, war sehr von seinem Antibolschewismus durchdrungen und hat dann vieles nicht ganz mehr im richtigen Licht dargestellt; und hier Pastor immer wieder versucht, die Dinge auch etwas zurechtzurücken“.

Die Tagung findet bis Freitag am Römischen Institut der Görres-Gesellschaft und der École française de Rome statt. Unter den Teilnehmenden sind Forscher und Forscherinnen aus Paris, Graz, Potsdam, Rom, dem Vatikan und München. (vatican news)

Reform: „Franziskus bittet uns, neuen Standpunkt einzunehmen

Der Kardinalsrat, der den Papst bei der Vorbereitung der Kurienreform unterstützt, nähert sich dem Ende seiner Arbeit. Das sagte uns der Sekretär des Gremiums, Bischof Marcello Semeraro. Er deutete an, Franziskus bereite möglicherweise ein neues Dokument vor, „das die Linie des Pontifikats ausdrückt“.

Gudrun Sailer und Alessandro Gisotti – Vatikanstadt.

Die nächste Sitzung des nach seiner Mitgliederzahl von neun Kardinälen „K9“ genannten Rates beginnt am kommenden Montag, wie immer unter Teilnahme von Papst Franziskus. „Bei der nächsten Sitzung werden Themen vertieft, die schon einmal auf der Tagesordnung standen, auch weil unterwegs einige Etappen klarer werden“, sagte Semeraro. Die Überlegungen des Kardinalsrates über die grundlegenden Dikasterien der Kurie seien „schon in der Schlussphase“, man sei mit der „Relektüre“ der bisherigen Ergebnisse der Kurienreform beschäftigt. „Die bisher geleistete Arbeit hat geholfen, einige Fragen zu klären, die zu Beginn nicht dringend schienen.“

Papst Franziskus hatte mehrfach die Weisung ausgegeben, die Kurienreform sei keine strukturelle Neuordnung von Behörden und Arbeitsabläufen, sondern vielmehr eine geistliche Reform. Insofern seien auch die Fastenexerzitien für Papst und Kurie ein bezeichnender Moment der Kurienreform, sagte Semeraro. Er ist als Bischof von Albano für den Nachbarort Ariccia zuständig, wohin Franziskus die alljährlichen Fastenexerzitien verlegt hat, und besuchte den Papst am Mittwoch am Ort der Einkehrtage im kirchlichen Bildungshaus „Divin Maestro“.

Franziskus habe ihm gesagt, die Exerzitien seien „umgesetzte Reform“, informierte Semeraro. „Sicher, die Reform bewegt Organisationen und verändert Strukturen, aber die erste – und andauernde – Änderung, die man vornehmen muss, ist eine Änderung der Mentalität“, so der Bischof. Kurienreform, das bedeute, dem Leitbild der Missionarität und der Verkündigung zu folgen, das Papst Franziskus in seinem Schreiben „Evangelii Gaudium“ vorgelegt habe.

Ein neues Papstschreiben von Franziskus?

Auf die Frage, welche Dimension des bald fünfjährigen Pontifikats von Franziskus ihn besonders beeindrucke, sagt Semeraro:

„Jenseits der spezifischen Inhalte, die der Papst uns vorlegt und die wir in den großen Dokumenten finden – und es ist denkbar, dass der Papst uns ein neues Dokument schenkt, das die Linie des Pontifikats ausdrückt -, würde ich es in diesem Satz zusammenfassen: Der Papst bittet uns, einen neuen Standpunkt einzunehmen. Er bittet uns, vielfältige Beobachtungspunkte zu haben, um die Wirklichkeit zu betrachten. Nicht umsonst ist eines der Wörter, die ihm besonders geläufig sind, das Wort ,Blick‘.“


(vatican news)

Chile: Missbrauchsermittler Scicluna ist erkrankt

Der päpstliche Sonderermittler zu Missbrauchsfällen in Chile musste seine Arbeit ebendort aus gesundheitlichen Gründen unterbrechen.

Er unterzog sich in einer Klinik in der chilenischen Hauptstadt einem Eingriff an der Gallenblase, hieß es auf der Webseite des Erzbistums Malta, das Scicluna leitet. Die Missbrauchs-Ermittlungen übernehme nun auf Anordnung von Papst Franziskus bis auf weiteres der Priester Jordi von der vatikanischen Glaubenskongregation, informierte der Sprecher der chilenischen Bischofskonferenz, Diakon Jaime Coiro. Bertomeu hatte Scicluna als Notar und Übersetzer begleitet. Die Begegnungen mit den mutmaßlichen Missbrauchsopfern gingen weiter wie geplant. (vatican news)

Chile: Sonderermittler spricht mit Zeugen

Erzbischof Charles Scicluna spricht in Santiago de Chile mit Missbrauchsopfern.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt.

Der aus Malta stammende Experte für den Umgang mit Missbrauchsfällen ist vom Papst nach Chile geschickt worden. Er soll die Frage klären, ob Bischof Juan Barros Madrid von Osorno in Südchile Mitwisser oder Vertuscher von Missbrauchsfällen war.
Während seiner Chilereise im Januar hatte Papst Franziskus trotz massiver Kritik von Missbrauchs-Überlebenden an Barros festgehalten, da es gegen ihn keine „Beweise“ gebe. Opfer werfen Barros hingegen vor, Fälle von Missbrauch durch den Priester Fernando Karadima in den achtziger Jahren vertuscht zu haben.

Nach Angaben aus Chile traf sich Scicluna zunächst mit mehreren Missbrauchsopfern, darunter James Hamilton, der der Ortskirche von Santiago „Vertuschung“ vorhält. An diesem Mittwoch wollte sich der Erzbischof mit einer Laieninitiative aus Barros‘ Bistum treffen.

Für Unmut hat bei vielen Menschen in Chile zunächst eine Aufforderung der päpstlichen Nuntiatur in Santiago gesorgt. Diese bat alle Personen, die sich mit Erzbischof Scicluna treffen wollten, vorab um eine schriftliche Zusammenfassung ihrer Erklärungen. Doch die chilenische Bischofskonferenz ließ jetzt wissen, die Bitte des Nuntius sei auf einen Vorschlag Sciclunas hin ergangen. Der Erzbischof wolle sich mit diesem Material auf seine Gesprächspartner vorbereiten. (vatican news)

Deutschland: Kardinal Kaspers prophetischer Papst

Laut Kardinal Kasper hat die Amtsführung von Papst Franziskus „etwas prophetisches“. Der fragwürdige Rebell und deutsche Mitstreiter des Papstes gab am Montag der österreichischen Presseagentur kathpress ein Interview, in dem er Franziskus zum Propheten stilisierte und die Ökumene auf Basis des Reformationsjahres der evangelischen Kirche vorantreiben will.

Kasper war und ist ein Verfechter des Chaosdokuments „Amoris laetitia“ und progressives Sprachrohr des Papstes in Deutschland. Von 2001 bis 2010 war er Präsident des päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen in der römischen Kurie und 2013 Teilnehmer des Konklaves in dem Kardinal Jorge Mario Bergoglio zum Papst Franziskus gewählt wurde.

Kaspers prophetischer Papst

Im Interview mit kathpress glorifiziert Kasper die Amtsführung des Papstes und erhebt ihn zum Propheten:

„Die Amtsführung des Papstes habe „etwas Prophetisches“ und er sei der erste nach-konstantinische Papst, weil er nicht aus dem Bereich des alten Römischen Reiches komme, sondern aus der südlichen Hemisphäre. Franziskus gehe es um eine grundsätzliche Neuausrichtung am Evangelium. Wie alle Propheten und Jesus selbst errege der Papst damit Anstoß und werde verkannt“.

Franziskus ist also in den letzten 1700 Jahren der Papstgeschichte etwas Besonderes und das Evangelium benötige eine Neuausrichtung. So die Aussage Kaspers. Zusätzlich betont er, wie verkannt Franziskus werde, und setzt ihn nahezu auf eine Stufe mit Jesus.

Kardinal Kasper, der Anfang nächsten Monats 85 Jahre alt wird, bemüht sich ein Bild der Idealisierung des Papstes zu zeichnen. Wohl um den zunehmenden Widerspruch aus der Weltkirche gegen den Papst, etwas entgegen zusetzen. Kasper Argumentation wird aber noch unglaubwürdiger, wenn er anmerkt:

„Der Papst leite eine neue Epoche der Kirche ein: eine Kirche, im missionarischen Aufbruch, eine arme Kirche für die Armen“.

Kasper propagiert hier eine „arme Kirche“ des Papstes. Wo legt dieser Kardinal eigentlich? Wie utopisch ist dieser Wunschgedanke in der Weltkirche, ja in Deutschland? Weiß Kasper nicht, was derzeit in den Diözesen Eichstätt und Hamburg vorgeht. In Eichstätt stehen fragwürdige Immobiliengeschäfte in den USA, vor allem Texas und Florida, in Höhe von knapp 50 Millionen Euro im Raum. 80 Millionen Euro beträgt der Schuldenstand des Erzbistums Hamburg. Obwohl die Kirchen Einnahmen an Kirchensteuer zu verzeichnen haben wie nie zuvor. Misswirtschaft und dubiose Finanzgeschäfte. Ist das die „arme Kirche“ die Kasper im Namen des Papstes propagiert?

Kaspers Ökumene

Auch zur Ökumene hat sich Kardinal Kasper geäußert:

„Nach dem Reformationsjahr 2017 komme es darauf an, dessen Früchte umzusetzen in konkrete Vereinbarungen und Annäherungen, die Bestand haben. Sonst verfliegt alles wieder“.

Hier liegt Kasper natürlich genau auf der Linie von Papst Franziskus. Er spricht von den „Früchten des Reformationsjahres“. Meint er vielleicht die Lobpreisung des Papstes für den Schismatiker „Martin Luther“? Wofür sich Franziskus den Vorwurf der „Häresie“ eingehandelt hatte und das einzigartig ist in der Kirchengeschichte der letzten 500 Jahre.

Kasper und „viri probati“

Die Idee sogenannte „viri probati“, lebenserfahrene, bewährte und verheiratete Männer zur Priesterweihe zuzulassen, hält Kasper für eine Möglichkeit dem Priestermangel zu begegnen. Hier macht sich Kasper zu einem Wegbereiter der Amazonassynode im Jahr 2019. Bei der das Thema „viri probati“ unter umständen in die katholische Kirche Einzug halten wird.

Kardinal Kasper versucht wieder einmal, dem Papst bei seinen Veränderungen in der Kirche den Weg in Deutschland zu bereiten. Kaspers „Glorifizierung“ kann man jedoch durchaus kritisch betrachten. (vh)

Kardinal Marx: Dementi seines Interviews zur „Segnung homosexueller Paare“

Die Reaktionen der Presse zum Radiointerview von Kardinal Marx mit dem BR am 03. Februar waren heftig. Nun dementiert Marx seine Aussagen zur „Segnung homosexueller Paare“ im Interview.

Domradio.de hat hierzu nun Folgendes berichtet:

„Von Segnung homosexueller Paare öffentlich habe ich überhaupt nicht gesprochen“, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Montag im Vorfeld der Bischofsvollversammlung in Ingolstadt. Es gehe vielmehr „um die Begleitung von Homosexuellen, die Christen sein wollen, die für ihr Leben auch Zuspruch suchen“. Die Bischofs-Kommission „Pastorale Aufgaben“ sei beauftragt, dieses Thema vorzubereiten”.

Marx betonte, hier gehe es um den pastoralen Weg für diese Menschen und von öffentlicher Segnung der homosexuellen Paare habe er gar nicht gesprochen.

Im BR-Interview am 03. Februar hört sich das allerdings schon etwas anders an. Sein Dementi vor der Bischofsvollversammlung in Ingolstadt sollte wohl Kritiker aus den Reihen des deutschen Episkopats beruhigen.

Auch die Tatsache, es gebe keine Regelungen zu diesem Thema und die Bischofs-Kommission “Pastorale Aufgaben” werde dieses Thema vorbereiten, nährt eher den Eindruck, Marx will aufgrund der Medienkritik den Mantel der Verschwiegenheit über das Thema “Segnung homosexueller Paare” legen.

Der Leiter der Deutschen Bischofskonferenz und Erzbischof von München und Freising sollte doch bitte mal einen Blick in die Heilige Schrift werfen. Das könnte durchaus hilfreich sein, besonders im Bezug auf den Aspekt “Regelungen”, von denen Kardinal Marx behauptet, es gäbe ja keine.

Marx ist hier voll auf der Linie von Papst Franziskus. Er hatte schon vor geraumer Zeit gesagt, dass er Homosexualität nicht verurteilen kann. Außerdem beruft sich Marx auf den Leitspruch “pastoraler Weg” aus dem Chaosdokument “Amoris laetitia”. In den letzten Monaten taucht dieser Leitspruch immer häufiger auf und wird für alles mögliche und unmögliche in der katholischen Kirche missbraucht.

Man muss froh sein, wenn wenigstens ein hoher Würdenträger Kardinal Marx sofort in die Schranken gewiesen hat. Der ehemalige Kurienkardinal Paul Josef Cordes kritisierte Marx mit den Worten:

„Der Münchner Erzbischof habe nicht einmal erwähnt, dass praktizierte Homosexualität immer“ dem Willen Gottes „widerspricht und sein Vorstoß missachtet die eindeutige Offenbarung Gottes“.

Wie lange lassen die deutschen Bischöfe, Kardinal Marx noch seine fragwürdigen, der Kirche schadenden Veränderungsversuche durchgehen? (vh)

 

Papst nimmt Rücktrittgesuch nigerianischen Bischofs an

ABUJA – Papst Franziskus hat den Rücktritt eines nigerianischen Bischofs angenommen, der seit seiner Ernennung vor über fünf Jahren von vielen Priestern abgelehnt wurde.

Im Juni 2017 traf Franziskus persönlich Priester der Diözese Ahiara und ordnete sie an, den Bischof zu akzeptieren, sonst drohe ihnen eine Suspendierung oder Amtsverlust.

Mit dem nun erfolgten Rücktritt von Bischof Peter Okpaleke sagte Franziskus am gestrigen 19. Februar, er werde nichts gegen die Priester von Ahiara unternehmen, das sie sich seitdem reuig gezeigt hätten.

Das Rücktrittschreiben von Bischof Okpaleke wurde am 14. Februar geschickt.

Okpaleke wurde im Dezember 2012 von Benedikt XVI. zum Bischof von Ahiara ernannt. Die Diözese ist jedoch überwiegend bewohnt von Angehörigen der Mbaise, die den nicht zu ihrem Volk gehörenden Okpaleke nicht akzeptierten.

Das Volk der Mbaise gehört zu den katholischsten der ethnischen Gruppen Nigerias. 77 Prozent der 670.000 Bewohner des Bistums sind katholisch. In benachbarten Diözesen liegt der Anteil der Katholiken bei zwischen 19 und 70 Prozent.

Bischof Okpaleke stammt aus dem Staat Anambra. Deren Bewohner, so der Vorwurf der Mbaise, würden oft von der katholischen Hierarchie in Nigeria bevorzugt. Der Vorwurf einer „Rekolonisierung“ der Mbaise durch Katholiken aus Anamabra wird immer wieder laut.

Tatsächlich gibt es zahlreiche Berufungen aus dem Volk der Mbaise, sowohl zum Priesterstand als auch Ordensleben. Viele Geistliche aus den Reihen der Mbaise dienen als Missionare in westlichen Ländern. Seit ihrer Gründung im Jahr 1987 hat die Diözese Aharia mindestens 167 Priester geweiht.

Nach seiner Ernennung konnte Okpaleke nicht einmal in der Kathedrale von Aharia zum Bischof geweiht und installiert werden, weil Katholiken vor Ort den Zugang zum Dom blockierten. Die Feierlichkeiten wurden schließlich in eine andere Diözese verlegt.

Im Juli 2013 ernannte Papst Franziskus Kardinal John Onaiyekan von Abuja zum Apostolischen Administrator, um den Konflikt zu beenden; doch die Maßnahme blieb erfolglos.

In seinem Rücktrittschreiben teilt Bischof Okpaleke mit, die Situation in Ahiara habe sich leider nicht verbessert, und bedrohe sein eigenes geistliches Leben.

Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker teilte in einem auf den 19. Februar datierten Schreiben mit, sie habe 200 Entschuldigungs- Schreiben aus dem Klerus von Ahiara erhalten, in dem die Priester auch ihre Treue und ihren Gehorsam gegenüber Rom betonen. (CNA Deutsch)