Vatikan: Berater für Kommunikation ernannt

Papst Franziskus hat 13 neue Konsultoren für den vatikanischen Medienbereich ernannt. Unter ihnen ist einer aus dem deutschen Sprachraum: Michael Unland, Geschäftsführer des in Aachen ansässigen katholischen Medienrates CAMECO, der Medienplanung für Entwicklungsländer betreibt. Weitere neue Berater des „Sekretariats für Kommunikation“, das die vatikanischen Medien bündelt, sind Graham Ellis, Vizedirektor von BBC Radio und Dino Cataldo Dell´Accio, der den Bereich Neue Medien bei den Vereinten Nationen verantwortet. Die einzige Frau im neuen Beraterteam ist Ann Carter von der US-amerikanischen PR-Agentur Rasky Baerlein Strategic Communications. Dozent Paolo Peverini kommt von der privaten Wirtschaftsuniversität LUISS.

Breit vertreten sind unter den neuen Konsultoren jene, die aus dem kirchlichen Medienbereich kommen: der Jesuit James Martin von der US-Jesuitenzeitschrift „America“ und Michael P. Warsaw, der das Fernsehnetzwerk EWTN leitet, sowie Fernando Giménez Barriocanal, Präsident und Geschäftsführer des katholischen Radiosenderverbundes COPE aus Spanien. Der Dominikanerpater Eric Salobir ist für die Kommunikation seines Ordens verantwortlich. Der Priester Ivan Maffeis kommt von der Italienischen Bischofskonferenz, wo er als Untersekretär und Sprecher fungiert. Auch die kirchliche Universitätslandschaft ist mit mehreren Ernennungen vertreten, die Priester José María La Porte und Peter Gonsalves kommen jeweils von der Päpstlichen Universität Santa Croce des Opus Dei sowie der Päpstlichen Salesianeruniversität. Der Jesuitenpater Jacquineau Azétsop vertritt die Gregoriana. (rv)

Kardinal Sarah: „Zusammenbruch der Liturgie“

Die Krise, die die Kirche seit etwa fünfzig Jahren durchmacht, hat auch mit einem „Zusammenbruch der Liturgie“ zu tun. Das schreibt der Präfekt der Sakramentenkongregation, Kardinal Robert Sarah, in einem Beitrag für die Aprilnummer der Zeitschrift „Studi Cattolici“. „Die wirkliche Absicht des Konzils bestand nicht darin, eine Reform anzustossen, die zu einem Bruch mit der Tradition führen konnte, sondern die Tradition im tieferen Sinn wiederzufinden und zu bekräftigen“, so der Kardinal.

Sein Aufsatz hat den zehnten Geburtstag des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ zum Anlass. In diesem Text erlaubte der damalige Papst Benedikt XVI. 2007 unter Auflagen die Feier der Messe in ihrer vorkonziliaren Form. Benedikt sprach von der „außerordentlichen Form des (einen katholischen) Ritus“.

Eigentlich solle man nicht so sehr von einer „Reform der Reform“ sprechen – ein Begriff, den Papst Franziskus dem Vernehmen nach kritisiert hat – als vielmehr von einer „gegenseitigen Bereicherung der Riten“, schreibt Sarah. Das sei „eine spirituelle Notwendigkeit“. Entscheidend für eine „authentische christliche Liturgie“ sind für ihn „die Wertschätzung der Liturgie“ sowie „das Arbeiten an ihrer Schönheit und Heiligkeit“.

Es gehe um „eine Balance zwischen Treue zur Tradition und legitimer Weiterentwicklung“. Dabei müsse jedwede „Hermeneutik der Diskontinuität und des Bruchs“ zwischen vor- und nachkonziliarer Kirche „absolut und radikal zurückgewiesen werden“. Damit greift der Kurienkardinal ein Anliegen von Papst Benedikt XVI. auf, das dieser in einer Ansprache an die Kurie 2005 äußerte. (rv)