Zu Benedikts 90. Geburtstag: Ein Strauß guter Worte aus seinem eigenen Munde

VATIKANSTADT – „Kirchenlehrer“ nennt Erzbischof Gänswein seinen verehrten Dienstherrn im neuen Buch „Über den Wolken„. Fest steht: Benedikt XVI. ist ein homme des lettres, mehr noch, ein Mann nicht nur der Buchstaben, sondern des Fleisch gewordenen Wortes, des Logos Gottes.

Zu seinem biblischen 90. Geburtstag hat Paul Badde dem Jubilar aus den Protokollen seiner spontanen Auskünfte an Journalisten diesen kleinen Strauß höchst frischer eigener Zitate gebunden.

Von einer großen Liebe und Erkenntnis getragen zu sein, ist kein schweres Gepäck, sondern es sind Flügel und es ist schön, ein Christ zu sein.

Es gibt einen Kirchenvater, der einmal das Sonderbare sah, dass die Kirche im Lauf der Jahre nicht älter, sondern immer jünger wird, weil sie immer mehr dem Herrn entgegengeht, das heißt immer mehr der Quelle entgegen, von der Jungsein, Neuheit, Erfrischung, die frische Kraft des Lebens kommt.

Wenn ich an meine Jugend denke, dann war dies eine völlig von der heutigen verschiedene Welt. Manchmal denke ich, ich lebe auf einem anderen Planeten, wenn ich die Welt heute mit der vergleiche, die bestand, als ich ein Bub war.

Dass wir in diesem Kontinent leben, der das Weltgeschick bestimmt hat – im Guten und im Bösen – gibt uns den bleibenden Auftrag, wieder das Wahre, das Reine und das Große und Zukunft Gebende zu entdecken und damit weiterhin und auf eine neue und wohl bessere Weise im Dienst der ganzen Menschheit zu stehen.

Wir müssen nicht irgendeinen Gott wiederentdecken, sondern den Gott mit einem menschlichen Antlitz. Wenn wir Jesus Christus sehen, sehen wir Gott.

Wenn ich Karol Wojtyla beten gesehen habe, dann habe ich gesehen – und nicht nur verstanden –, dass er ein Mann Gottes war. Er war grundsätzlich ein Mann, der nicht nur mit Gott, sondern auch in Gott lebte.

Dass es zahlreiche Punkte gibt, wozu der christliche Glaube Nein sagen muss, ist wahr.

Es ist nicht eine katholische Erfindung ist, dass Mann und Frau füreinander geschaffen sind, damit die Menschheit weiterlebt – das wissen eigentlich alle Kulturen.

Was die Abtreibung angeht, gehört sie nicht ins sechste, sondern ins fünfte Gebot: „Du sollst nicht töten!“

Entstanden ist das Christentum im vorderen Orient. Und lange Zeit hat es dort auch seinen Schwerpunkt gehabt und sich viel weiter nach Asien ausgedehnt, als uns heute nach der Veränderung durch den Islam bewusst ist. Allerdings hat es dann eben dadurch seine Achse erheblich nach dem Westen und nach Europa verschoben. Europa hat dann das Christentum in seiner großen, auch intellektuellen und kulturellen Gestalt weiter ausgebildet. Aber es ist wichtig, an die Christen im Orient zu erinnern, denn im Moment besteht die große Gefahr, dass gerade diese Ursprungsorte des Christentums leer werden von Christen. Dazu treten heute die anderen Kontinente mit gleichem Gewicht in das Konzert der Weltgeschichte ein. Insofern wird die Kirche vielstimmiger und das ist auch gut so, dass die eigenen Temperamente, die eigenen Begabungen Afrikas, Asiens und Amerikas, besonders auch Lateinamerikas, erscheinen können.

Es gibt diesen großen Kampf der Kirche für das Leben. Papst Johannes Paul II. hat ihn zu einem grundlegenden Punkt seines ganzen Pontifikats gemacht. Wir setzen diese Botschaft fort, dass das Leben ein Geschenk und keine Bedrohung ist.

Das Leben ist schön, es ist nichts Zweifelhaftes, sondern ein Geschenk und das Leben bleibt auch unter schwierigen Bedingungen immer ein Geschenk.

Ich bin überzeugt, dass sich in Brasilien zumindest zum Teil – und zwar zum grundlegenden Teil – die Zukunft der katholischen Kirche entscheidet. Das war für mich immer klar.

In allen Teilen der Welt gibt es überaus viele, die nicht auf das hören wollen, was die Kirche sagt. Wir hoffen, dass es wenigstens an ihr Ohr gelangt; dann können sie auch anderer Meinung sein; aber es ist wichtig, dass sie es zumindest vernehmen, damit sie antworten können. Wir dürfen nicht vergessen, dass es auch unserem Herrn nicht gelungen ist, dass ihm alle zugehört haben.

Es ist wichtiger, gute Priester zu haben als viele Priester.

Ich würde nicht wirklich von einem Verfall der Religion in Europa sprechen. Sicher befindet sie sich hier in einer Krise, ebenso wie in Amerika und Australien. Doch jetzt, in diesem historischen Augenblick, beginnen wir zu verstehen, dass wir Gott brauchen. Wir können viele Dinge tun, aber wir können unser Klima nicht erschaffen. Wir denken nur, wir könnten es tun, aber wir können es nicht. Wir benötigen das Geschenk der Erde, das Geschenk des Wassers, wir bedürfen des Schöpfers. Der Schöpfer erscheint in seiner Schöpfung wieder und deshalb können wir ohne ihn nicht wirklich glücklich sein, ohne ihn können wir nicht wirklich Gerechtigkeit für die ganze Welt suchen, wir können nicht ohne ein Kriterium leben, an dem wir unsere Ideen messen. Und auch nicht ohne einen Gott leben, der gerecht ist und der uns Licht und Leben schenkt.

Es wird sich zeigen, dass wir immer wieder eine Rückkehr zum Glauben erleben werden, weil der christliche Glaube einfach wahr ist und weil die Wahrheit immer in der Welt des Menschen gegenwärtig sein wird, denn Gott wird immer Wahrheit sein und bleiben. In diesem Sinne bin ich entschieden optimistisch.

Es gibt Dinge, die einfach immer schlecht sind, und Pädophilie ist immer ein Übel.

Jeden Tag haben die Konzilsväter die heilige Messe nach dem alten Ritus gefeiert. Sie waren aber gleichzeitig der Auffassung, dass eine natürliche Entwicklung der Liturgie in diesem Jahrhundert nach erneuerten Kriterien notwendig ist. Die Liturgie ist eine lebendige Realität und bewahrt ihre Identität auch dann, wenn sie sich weiterentwickelt.

Der Festtag der heiligen Bernadette ist auch mein Geburtstag. Dies genügt schon als Beweggrund, dass ich mich der kleinen Heiligen, diesem jungen, reinen, demütigen, kleinen Mädchen, mit der die Muttergottes gesprochen hat, sehr eng verbunden fühle.

Der Auftrag des Herrn an den Nachfolger Petri lautet, die „Brüder im Glauben zu stärken“: das zu tun versuche ich.

Die Kirche ist katholisch, das heißt universal, offen für alle Kulturen, für alle Kontinente; sie ist in allen politischen Systemen präsent und so ist die Solidarität ein inneres Prinzip, das grundlegend ist für den Katholizismus.

Natürlich ist die Erbsünde auch in der Kirche da.

Das Problem des Atheismus stellt sich in Afrika fast gar nicht, weil die Wirklichkeit Gottes in den Herzen der Afrikaner so präsent, so real ist, dass nicht an Gott zu glauben, ohne Gott zu leben, nicht als Versuchung auftritt.

Ich denke, dass die wirksamste, am meisten präsente Realität im Kampf gegen Aids gerade die katholische Kirche mit ihren Bewegungen und verschiedenen Strukturen ist.

Als Gläubige sind wir überzeugt, dass das Gebet eine echte Kraft ist: Es öffnet die Welt für Gott. Wir sind überzeugt, dass Gott uns hört und dass er in der Geschichte handeln kann. Ich denke, wenn Millionen Gläubige beten, ist es wirklich eine Kraft, die Einfluss hat und dazu beitragen kann, dass es im Frieden Fortschritte gibt.

Die Pilgerfahrt ist ein wesentliches Element vieler Religionen, auch des Islams, der jüdischen Religion und des Christentums. Sie ist auch ein Bild für unser Leben, das ein Vorwärtsgehen ist, auf Gott hin und so auch auf die Gemeinschaft der Menschheit zu.

Ich würde gemeinsame Tage des Gebets für den Frieden im Nahen Osten vorschlagen, für die Christen und die Muslime gemeinsam, um Möglichkeiten des Dialogs und von Lösungen vorzugeben.

Aus dem Schiffbruch des Paulus ist für Malta das Glück hervorgegangen, den Glauben zu haben; so dürfen auch wir denken, dass die Schiffbrüche des Lebens Gottes Projekt für uns Wirklichkeit werden lassen können und auch nützlich sein können für neue Anfänge in unserem Leben.

Unter dem Neuen, das wir heute in der Botschaft von Fatima entdecken können, ist auch die Tatsache, dass die Angriffe gegen den Papst und die Kirche nicht nur von außen kommen, sondern die Leiden der Kirche kommen gerade aus dem Inneren der Kirche, von der Sünde, die in der Kirche existiert. Auch das war immer bekannt, aber heute sehen wir es auf wahrhaft erschreckende Weise: Die größte Verfolgung der Kirche kommt nicht von den äußeren Feinden, sondern erwächst aus der Sünde in der Kirche.

Ich würde sagen, dass eine Kirche, die vor allem versucht, attraktiv zu sein, schon auf dem falschen Weg ist. Denn die Kirche arbeitet nicht für sich, sie arbeitet nicht dafür, ihre Mitgliedszahlen und damit die eigene Macht zu vergrößern. Die Kirche steht im Dienst eines Anderen, sie dient nicht sich selbst, um stark zu sein, sondern sie dient dazu, die Verkündigung Jesu Christi zugänglich zu machen, die großen Wahrheiten, die großen Kräfte der Liebe, der Versöhnung, die in dieser Gestalt sichtbar geworden sind und die immer von der Gegenwart Jesu ausgehen. In dieser Hinsicht sucht die Kirche nicht die eigene Attraktivität, sondern sie muss für Jesus Christus transparent sein.

Die Pilgerfahrt vereint: Gemeinsam gehen wir auf das Andere zu und so finden wir uns gegenseitig. Die Jakobswege sind ein Element für die Bildung der geistigen Einheit des europäischen Kontinents gewesen.

Der christliche Glaube findet seine Identität nur in der Öffnung zur Vernunft und die Vernunft wird nur sie selbst, wenn sie sich auf den Glauben hin übersteigt. Aber genauso wichtig ist die Beziehung zwischen Glauben und Kunst, weil die Wahrheit, das Ziel der Vernunft, sich in der Schönheit ausdrückt und in der Schönheit sie selbst wird und als Wahrheit erweist. Die Beziehung zwischen Wahrheit und Schönheit ist unauflöslich.

Die Weltjugendtage sind Lichtkaskaden; sie verleihen dem Glauben Sichtbarkeit, sie verschaffen der Gegenwart Gottes in der Welt Sichtbarkeit und verleihen den Mut dazu, Gläubige zu sein.

Man kann alle möglichen Verhaltensweisen, Verfügungen und Aktivitäten einem anderen mit Gewalt aufzwingen, aber nicht die Wahrheit! Die Wahrheit öffnet sich nur gegen die Freiheit hin, in freier Übereinstimmung, und deshalb sind Wahrheit und Freiheit sehr eng miteinander verbunden, die eine ist die Bedingung für die andere.

Die Suche nach der Wahrheit und nach der Würde des Menschen ist die größte Verteidigung der Freiheit.

Die Saat Gottes geht immer schweigsam auf und erscheint nicht sofort in den Statistiken.

Hölderlin hat gesagt: Am meisten vermag doch die Geburt. Und das spüre ich natürlich auch. Ich bin in Deutschland geboren und die Wurzel kann nicht abgeschnitten werden. Ich habe meine kulturelle Formung in Deutschland empfangen. Meine Sprache ist deutsch und die Sprache ist die Weise, in der der Geist lebt und wirksam wird.

Aber bei einem Christen kommt etwas anderes dazu. Er wird in der Taufe neugeboren, in ein neues Volk aus allen Völkern und Kulturen hinein, in dem er nun wirklich ganz zu Hause ist, ohne seine natürliche Herkunft zu verlieren.

Es wäre wichtig zu erkennen, dass in der Kirche zu sein nicht bedeutet, irgendeinem Verein anzugehören, sondern im Netz des Herrn zu sein, in dem er gute und schlechte Fische aus den Wassern des Todes ans Land des Lebens zieht. Es kann sein, dass in diesem Netz ausgerechnet ich neben schlechten Fischen bin und dass ich das spüre, doch bleibt wahr, dass ich da nicht wegen diesem oder jenem bin, sondern weil es das Netz des Herrn ist. Es ist etwas anderes als alle menschlichen Vereine, eine Wirklichkeit, die den innersten Grund meines Seins berührt.

Das Buch „Über den Wolken mit Papst Benedikt XVI.“ ist hier online erhältlich. Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der „Tagespost“. (CNA Deutsch)

Vatikan: Berater für Kommunikation ernannt

Papst Franziskus hat 13 neue Konsultoren für den vatikanischen Medienbereich ernannt. Unter ihnen ist einer aus dem deutschen Sprachraum: Michael Unland, Geschäftsführer des in Aachen ansässigen katholischen Medienrates CAMECO, der Medienplanung für Entwicklungsländer betreibt. Weitere neue Berater des „Sekretariats für Kommunikation“, das die vatikanischen Medien bündelt, sind Graham Ellis, Vizedirektor von BBC Radio und Dino Cataldo Dell´Accio, der den Bereich Neue Medien bei den Vereinten Nationen verantwortet. Die einzige Frau im neuen Beraterteam ist Ann Carter von der US-amerikanischen PR-Agentur Rasky Baerlein Strategic Communications. Dozent Paolo Peverini kommt von der privaten Wirtschaftsuniversität LUISS.

Breit vertreten sind unter den neuen Konsultoren jene, die aus dem kirchlichen Medienbereich kommen: der Jesuit James Martin von der US-Jesuitenzeitschrift „America“ und Michael P. Warsaw, der das Fernsehnetzwerk EWTN leitet, sowie Fernando Giménez Barriocanal, Präsident und Geschäftsführer des katholischen Radiosenderverbundes COPE aus Spanien. Der Dominikanerpater Eric Salobir ist für die Kommunikation seines Ordens verantwortlich. Der Priester Ivan Maffeis kommt von der Italienischen Bischofskonferenz, wo er als Untersekretär und Sprecher fungiert. Auch die kirchliche Universitätslandschaft ist mit mehreren Ernennungen vertreten, die Priester José María La Porte und Peter Gonsalves kommen jeweils von der Päpstlichen Universität Santa Croce des Opus Dei sowie der Päpstlichen Salesianeruniversität. Der Jesuitenpater Jacquineau Azétsop vertritt die Gregoriana. (rv)

Kardinal Sarah: „Zusammenbruch der Liturgie“

Die Krise, die die Kirche seit etwa fünfzig Jahren durchmacht, hat auch mit einem „Zusammenbruch der Liturgie“ zu tun. Das schreibt der Präfekt der Sakramentenkongregation, Kardinal Robert Sarah, in einem Beitrag für die Aprilnummer der Zeitschrift „Studi Cattolici“. „Die wirkliche Absicht des Konzils bestand nicht darin, eine Reform anzustossen, die zu einem Bruch mit der Tradition führen konnte, sondern die Tradition im tieferen Sinn wiederzufinden und zu bekräftigen“, so der Kardinal.

Sein Aufsatz hat den zehnten Geburtstag des Motu Proprio „Summorum Pontificum“ zum Anlass. In diesem Text erlaubte der damalige Papst Benedikt XVI. 2007 unter Auflagen die Feier der Messe in ihrer vorkonziliaren Form. Benedikt sprach von der „außerordentlichen Form des (einen katholischen) Ritus“.

Eigentlich solle man nicht so sehr von einer „Reform der Reform“ sprechen – ein Begriff, den Papst Franziskus dem Vernehmen nach kritisiert hat – als vielmehr von einer „gegenseitigen Bereicherung der Riten“, schreibt Sarah. Das sei „eine spirituelle Notwendigkeit“. Entscheidend für eine „authentische christliche Liturgie“ sind für ihn „die Wertschätzung der Liturgie“ sowie „das Arbeiten an ihrer Schönheit und Heiligkeit“.

Es gehe um „eine Balance zwischen Treue zur Tradition und legitimer Weiterentwicklung“. Dabei müsse jedwede „Hermeneutik der Diskontinuität und des Bruchs“ zwischen vor- und nachkonziliarer Kirche „absolut und radikal zurückgewiesen werden“. Damit greift der Kurienkardinal ein Anliegen von Papst Benedikt XVI. auf, das dieser in einer Ansprache an die Kurie 2005 äußerte. (rv)

D: Handliche Informationen zu Papst Benedikt XVI.

Handliche Informationen über Leben und Werk von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt hat das katholische Hilfswerk Kirche in Not herausgebracht. Die Broschüre aus der Reihe „Glaubens-Kompass“ zum 90. Geburtstag des emeritierten Papstes fasst die Biografie, die Kernanliegen und die wichtigsten Entscheidungen und Ereignisse seines Pontifikates zusammen. Vom Habemus Papam bis zum Amtsverzicht sind eine Reihe von Themen kundig und übersichtlich präsentiert: die Wiederzulassung der alten Messe und das zunächst unglücklich verlaufende Versöhnungsangebot an die Piusbruderschaft, die Ökumene mit der Orthodoxie und den Anglikanern und die Enzykliken, die Jesusbücher und Auslandsreisen, die Regensburger Rede bis hin zu Benedikts Beschämung über sexuellen Missbrauch in der Kirche und seine Anstrengungen zur Aufarbeitung dieser Fälle. Der 20-seitige Glaubens-Kompass im DIN-A6-Format kostet 35 Cent und ist bei „Kirche in Not“ erhältlich. (rv)

Benedikt XVI.: Vatikan-Sonderbriefmarke zum 90. Geburtstag

Den 90. Geburtstag Benedikts XVI. nimmt die Vatikanpost zum Anlass, eine Sonderbriefmarke herauszugeben. Am kommenden 4. Mai soll das Postwertzeichen in Umlauf gebracht werden, das dem emeritierten deutschen Papst gewidmet ist. Das meldet das vatikanische Presseamt an diesem Dienstag. Die Marke, auf der Benedikt XVI. in Gebetshaltung abgebildet ist, hat einen Nennwert von 0,95 Euro. Am Rand einer jeden Marke sowie auf dem Bogen, der vier Briefmarken enthält, stehen auf Italienisch die Worte: „90. Geburtstag des emeritierten Papstes Benedikt XVI.“ Auf dem Bogen außerdem zu sehen: ein Bild des emeritierten Papstes mit seinem Nachfolger, Papst Franziskus, in brüderlicher Umarmung. Am kommenden 16. April, der dieses Jahr auf den Ostersonntag fällt, wird der im bayerischen Marktl am Inn geborene Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. 90 Jahre alt.

Weitere Marken widmet der Vatikan dem 100. Jahrestag der Erscheinung der Gottesmutter von Fatima sowie dem 1950. Jahrestag des Martyriums von Peter und Paul, das auf 67 nach Christus datiert wird. (rv)

5 Zahlen, die jeder Katholik über die Kirche in der Welt wissen sollte

VATIKANSTADT – Wie viele Katholiken gibt es auf der Welt? Die Vatikanische Druckerei hat das „Päpstliche Jahrbuch 2017“ und das „Jahrbuch der Statistiken der Kirche 2015“ veröffentlicht, die darüber aktuelle Auskunft geben. Zu den wichtigsten Zahlen gehören diese fünf:

1. Es gibt 1285 Millionen Katholiken, das sind 17,7 Prozent der gesamten Weltbevölkerung.

Im Jahr 2014 belief sich diese Zahl auf 1272 Millionen, man verzeichnete also einen Zuwachs von 1 Prozent.

Laut einer Studie des Pew Research Center waren die Christen – Katholiken und Christen anderer Konfessionen – zwischen 2010 und 2015 mit 2.263 Millionen Menschen die größte religiöse Gruppe der Welt.

Die Muslime sind mit 1.800 Millionen Menschen die zweitgrößte religiöse Gruppe.

2. Die Hälfte aller Katholiken lebt in Amerika

Amerika bleibt mit 49 Prozent Anteil weiterhin der Kontinent mit der größten Anzahl Katholiken weltweit, gefolgt von Europa mit 22,2 Prozent, während es dort 2010 noch 23,8 Prozent waren.

In Afrika leben 17,3 Prozent aller Katholiken, in Asien circa 11 Prozent.

In Ozeanien beläuft sich die Zahl der Katholiken auf 0,7 Prozent.

3. Brasilien ist weltweit das Land mit den meisten Katholiken

In Brasilien leben 172,2 Millionen Katholiken, das sind 26,4 Prozent der Gläubigen Amerikas. Danach kommt Mexiko mit 110,9 Millionen, gefolgt von den Philippinen mit 83,6 Millionen. In Deutschland sind es 23,7 Millionen.

4. Es gibt 136 Priester weniger

Im Jahr 2015 verzeichnet man einen Rückgang der Priesterzahl gegenüber 2014. Somit ändert sich die Tendenz, die die Jahre zwischen 2000 und 2014 gekennzeichnet hatte. Der Rückgang zwischen 2014 und 2015 beträgt 136. Insgesamt gibt es 415.656 Priester auf der ganzen Welt.

In Europa bemerkt man einen Rückgang um 2.502, in allen anderen Kontinent steigt die Zahl hingegen: 1.133 mehr in Afrika, 1.104 mehr in Asien, 82 mehr in Ozeanien, 47 mehr in Amerika.

5. Der Zuwachs der Katholiken ist Afrika zu verdanken

Im Vergleich zum Jahr 2010 zeigt sich 2015 ein Wachstum von 7,4 Prozent. Damals waren es 1196 Millionen Katholiken, jetzt sind es 1285 Millionen.

In diesem Zeitraum von fünf Jahren gab es in Afrika einen Zuwachs von 19,4 Prozent, was die Wachstumsrate der Bevölkerung im Allgemeinen noch übertraf.

In Europa, Amerika und Asien nahm die Zahl der Katholiken zu oder ab, quasi in Korrelation zum Wachstum oder dem Rückgang der Bevölkerung generell. (CNA Deutsch)

Kardinal Koch: „Benedikt XVI. war konsequent ökumenisch“

Mit einer Festschrift ehrt die vatikanische Joseph-Ratzinger-Stiftung den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu seinem 90. Geburtstag. Am Donnerstagabend wurde die italienischsprachige Festschrift in Vatikan-Nähe präsentiert. Sie trägt den Titel „Cooperatores Veritatis“ (Mitarbeiter der Wahrheit), der dem Bischofsmotto Benedikts entspricht, und enthält Aufsätze aller Gelehrten, die bisher mit dem Ratzinger-Preis für Theologie ausgezeichnet wurden.

Kurienkardinal Kurt Koch, der vatikanische Ökumene-Verantwortliche, würdigte bei der Präsentation Benedikts Pontifikat (2005-2013) als „konsequent ökumenisch, weil es ganz christozentrisch und evangelisch war“. Im ständigen Verweis auf Christus seien dem Papst aus Deutschland „stille Reformen aus der Mitte des Glaubens heraus“ gelungen, etwa im Bereich der Liturgie. An der Veranstaltung im Patristischen Institut des Augustinerordens direkt am Petersplatz nahmen zahlreiche Weggefährten des emeritierten Papstes teil, darunter die Kardinäle Müller, Sodano, Bertone und Ravasi. Benedikt XVI. wird am Ostersonntag, den 16. April, 90 Jahre alt. (rv)

Einbrecher in Kloster auf Madagaskar vergewaltigen Schwestern und deutsche Helferin

ANTANANARIVO – Bei einem bewaffneten Raubüberfall auf ein Kloster auf Madagaskar haben die Täter offenbar eine deutsche Helferin und vier Schwestern vergewaltigt.

Wie örtliche Medien berichten, drangen offenbar rund ein Dutzend Männer in der Nacht vom vergangenen Freitag auf Samstag in das Kloster der Schwestern Unserer Lieben Frau von Salette ein, plünderten die Unterkünfte und vergewaltigten fünf Frauen. Ein herbei geeilter Mann, der sich den Tätern entgegen stellte, wurde zusammengeschlagen, hieß es.

Polizeikräfte haben 25 Menschen in Gewahrsam genommen und verhören diese, berichtet „Newsmada“.

Die Madagassische Bischofskonferenz verurteilte die Tat als „abscheulicher Akt des Barbarismus“. Der Staat müsse die Menschen besser vor marodierenden Banditen schützen, forderte der Vorsitzende der Konferenz, Erzbischof Desire Tsarahazana von Toamasina, laut einem Bericht von „L’Express“.

Die Täter flohen mit rund 6.000 Euro in Bargeld sowie Laptops, Tablets und Mobiltelephonen. Das deutsche Opfer soll mittlerweile das Land verlassen haben.

Das Kloster der Salettinerinen befindet sich in Antsirabe, der drittgrößten Stadt der vor Mosambik im Indischen Ozean gelagerten Insel . (CNA Deutsch)

Müller: „Benedikt XVI. wird in Geschichte eingehen“

 „In kleinem Kreis“ wird der emeritierte Papst Benedikt XVI. seinen 90. Geburtstag feiern – und dabei wird am Ostermontag, einen Tag nach dem runden Geburtstag, sicher auch Gerhard Ludwig Müller nicht fehlen. Der Kardinal ist Nachfolger Joseph Ratzingers im Amt des Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation, und kaum jemand kennt Benedikts Schriften so gut wie er.

„Ich habe schon einiges geschrieben über ihn und bin auch Herausgeber der Gesammelten Werke: 16 Bände.“ Das sagte der deutsche Kurienkardinal im Gespräch mit Radio Vatikan. „Die Ausgabe ist schon weit vorangeschritten. Wer beim Zustandekommen dieser Ausgabe beteiligt ist oder wer sie in den jeweiligen Sprachen gelesen hat, der weiß, dass Papst Benedikt ein großer, bedeutender Theologe ist und dass er dieses theologische Wissen, diese Erfahrung eingebracht hat in sein Pontifikat. Und dass er mit einem bedeutenden Pontifikat auch in die Geschichte eingehen wird – unabhängig davon, was die eine oder andere interessierte Stimme theologischer Herkunft von sich gibt. Aber die Beurteilung der Kriterien in Geschichte und Theologie sind eben andere, und hier kommt es bei jedem Pontifikat darauf an, wie jemand mit der eigenen Person die Sendung und den Auftrag annimmt, der ihm in der Person des heiligen Petrus von Christus selber übertragen worden ist.“

„Benedikts Rücktritt ist nicht wie der eines Ministers“

In den letzten Jahrhunderten wurde gemeinhin nach dem Tod eines Papstes die Bilanz seines Pontifikats gezogen. Doch mit dem Papst aus Deutschland verhält es sich anders: Er lebt, hat sich aber vor vier Jahren aus dem Petrusdienst zurückgezogen. Wir fragten Kardinal Müller, wie sich denn das Pontifikat Benedikts unter dem Blickwinkel des jetzigen, argentinischen Pontifikats beurteilen lasse.

„Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten, weil wir keine vergleichbaren geschichtlichen Kategorien haben… Wenn Benedikt XVI. auf die Ausübung des Primats verzichtet hat und, auf Deutsch gesagt, zurückgetreten ist von diesem Amt, dann ist das ja nicht so, wie wenn ein Präsident eines Staates oder ein Minister zurücktritt, sodass sein Amt der Vergangenheit angehört. Sondern das ist ja auch eine persönliche Beauftragung durch Christus, die jetzt auf diese Weise nicht mehr ausgeübt wird, da wir jetzt einen neuen, anderen Papst haben. Aber Benedikt hat das eben auch so definiert, dass er gerade als emeritierter Papst durch das Gebet und durch sein Wohlwollen dem päpstlichen Auftrag und der Sendung bleibend verbunden ist. Ich glaube auch, dass gerade durch sein Erbe in der Theologie und auch in seinem päpstlichen Lehramt er weiterhin noch wesentliche Orientierung bietet für das Verständnis des katholischen Glaubens.“

Ganze Glaubenskongregation wird gratulieren

Es sei „schön für ihn und für uns“, dass der Geburtstag des emeritierten Papstes dieses Jahr auf den Ostersonntag fällt, urteilt Kardinal Müller – auch wenn an einem solchen Tag natürlich „keine große Gratulations-Tour“ stattfinden könne. „Jedenfalls werden wir ihm von der ganzen Glaubenskongregation aus schreiben, Glückwünsche aussprechen, alles Gute und Gottes Segen wünschen für den Weg, so wie Gott ihn für ihn bestimmt hat.“ (rv)

WJT-Treffen in Rom: „Von Krakau nach Panama“

Stabwechsel: In Rom haben die Arbeiten zur Übergabe des Weltjugendtages an die panamaischen Organisatoren des Jugendtreffens 2019 begonnen. „Von Krakau nach Panama – die Synode unterwegs mit den jungen Menschen“ heißt das Forum, zu dem die Diözese Rom mit dem päpstlichen Rat für Laien, Familie und Leben vom 5. bis 9. April junge Menschen sowie Vertreter katholischer Organisationen und Bewegungen aus der ganzen Welt eingeladen hat. 104 Länder sind mit 44 Organisationen vertreten, um eine Bilanz zum letzten Weltjugendtag in Krakau zu ziehen und die Weichen für das Großereignis zu stellen, das im Jahr 2019 durch die Erzdiözese Panama ausgerichtet wird. Auch die kommende Weltbischofssynode im Vatikan, die auf Wunsch von Papst Franziskus zum Thema „Jugend und Berufungen“ tagen wird, soll durch die Arbeit der jungen Menschen inspiriert und begleitet werden.

Der Präsident des Päpstlichen Rates für Laien, Familie und Leben, Kardinal Kevin Farrel, zeigte sich erfreut über das große Interesse an der Veranstaltung, die „von großer Wichtigkeit für das Leben der Kirche“ sei. Er begrüßte die Teilnehmer im Namen des Papstes und betonte, das Vorbereitungstreffen sei das größte seiner Art, das jemals stattgefunden habe. Ein Höhepunkt des Treffens der zahlreichen jungen und in der Jugendpastoral engagierten Menschen wird die Gebetsvigil mit Papst Franziskus am Vorabend des Palmsonntags sein. Radio Vatikan überträgt die Vigil mit deutschem Kommentar am kommenden Samstag ab 17.30 Uhr live über Yotube, Facebook und den Vatican Player. (rv)