Im Vatikan formiert sich ein Frauenverein

Erstmals haben Frauen im Vatikan sich zu einem Verein zusammengeschlossen. D.Va für „Donne in Vaticano“ will ein „Netzwerk der Freundschaft, des Austauschs und der Solidarität“ knüpfen sowie menschliches und berufliches Wachstum ermöglichen, teilte der Verein in einer Aussendung mit, die der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch verbreitete. Mehr als 750 Frauen sind derzeit am Heiligen Stuhl und im Vatikanstaat beschäftigt, das entspricht knapp 20 Prozent aller Beschäftigten beim Papst. „Wir meinen, dass Frauen eine wertvolle Ressource an den Arbeitsplätzen und in allen Räumen des Lebens und der Aktivitäten im Vatikan sind“, so die Mitteilung. Geplant sind kulturelle, karitative und geistliche Angebote. Bestärkt fühle man sich vom Lehramt der Päpste, die „zu vielen Gelegenheiten Wertschätzung gegenüber den Frauen“ gezeigt hätten.

Der vatikanische Frauenverein geht auf die mehrjährige Initiative einer Gruppe weiblicher Papst-Angestellter zurück. Am 1. September 2016 unterzeichneten die Gründerinnen am vatikanischen Governatorat die Statuten, die zuvor das Staatssekretariat genehmigt hatte. Knapp 60 Mitglieder sind bereits für 2017 registriert. Gewählte Präsidentin von D.VA ist die US-Amerikanerin Tracey McClure, die bei der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ wirkt. Gründungsmitglied aus dem deutschsprachigen Raum ist die österreichische Radio-Vatikan-Journalistin Gudrun Sailer, die mehrere cher über Frauen im Vatikan vorgelegt hat. (rv)

Papst Franziskus nimmt Rücktritt von Kardinal Dziwisz an

Kardinal Stanisław Dziwisz geht in den Ruhestand: An diesem Donnerstag veröffentlichte der Vatikan, dass der Papst die Rücktrittsbitte des Erzbischofs von Krakau angenommen habe. Dziwisz ist im April diesen Jahres 77 Jahre alt geworden. Bekannt wurde Dziwisz vor allem als langjähriger Sekretär und Vertrauter von Erzbischofs Karol Wojtyła, nach dessen Wahl zum Papst folgte er ihm als persönlicher Sekretär nach Rom und war bis zum Tod Johannes Pauls II. 2005 an seiner Seite.

Bereits 1998 zum Bischof geweiht, ernannte ihn Papst Benedikt XVI. im Juni 2005 zum Erzbischof von Krakau, ein Jahr später wurde er zum Kardinal erhoben.

Während seiner Amtszeit kümmerte sich Kardinal Dziwisz stark um die Selig-, später die Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II., er stellte verschiedenen Kirchen Blutreliquien des verstorbenen Papstes zur Verfügung und veröffentlichte auch Bücher über den Papst. In diesem Jahr hatte er beim Weltjugendtag in seinem Bistum auch Papst Franziskus zu Gast.

Zum Nachfolger als Erzbischof von Krakau hat Papst Franziskus Erzbischof Marek Jędraszewski ernannt, den bisherigen Erzbischof von Łódź. Jędraszewski ist Vizepräsident der polnischen Bischofskonferenz. (rv)