Brasilien: Es fehlen Missionare im Amazonasgebiet

Kardinal Claudio HummesInsbesondere die Region Amazonien hat dringenden Bedarf an Missionaren. Das berichtet der brasilianische Kardinal Claudio Hummes, Präsident des pan-amazonischen Kirchennetzwerkes REPAM, gegenüber Radio Vatikan. Die Region, die neun südamerikanische Länder umfasst, sieht sich immer größeren Schwierigkeiten gegenüber, die auch durch die Ausbeutungspolitik multinationaler Konzerne weiter gefördert werden und das Überleben der indigenen Bevölkerung gefährdet. Kardinal Hummes:

„Die Amazonasregion ist nach wie vor eine große Herausforderung für die Kirche. Der Papst begleitet und bestärkt uns hier. Er sagt uns immer, wir sollen mutig sein, und auch riskieren, mal neue Wege zu beschreiten und neue Lösungen zu finden. Wir haben wirklich wenige Missionare für unsere indigenen Gemeinschaften – und derer gibt es viele – die so wie es scheint in der Vergangenheit mehr Hilfestellung hatten als heute.“

Zwar gebe es in Amazonien durchaus viele Missionare, doch keine, die es aus den vielen Städten in die unzugänglichen Gebiete der Ureinwohner ziehe. Doch gerade diese hätten nach ihrer Evangelisierung nun Betreuung durch Missionare nötig. Eine weitere Herausforderung, vor der sich die Kirche vor Ort sehe, sei auch die nachhaltige Entwicklung der Region, so der Kardinal: „Das betrifft den Umweltschutz, die Nachhaltigkeit, und welche Art von Entwicklung wir für das Gebiet wollen. Der Papst begleitet alles das und ist sehr informiert. Er leitet uns auch mit seiner Enzyklika Laudato sí, die so etwas wie die Magna Charta für unsere Arbeit als Kirche ist, sei es für die Kommission der brasilianischen Bischöfe für Amazonien, sei es für REPAM, die alle neun Länder einschließt, die eine Amazonasregion haben. Laudato sí, so wie die großen Klimakonferenzen, nimmt sich der großen Themen unserer Zeit an und steht für die Arbeit, die wir als Kirche dort verrichten.“ (rv)

Vatikan: Neues Papst-Licht für den Petersplatz

VatikanPetersplatz, Vatikan

Der Petersplatz hat eine neue, supersparsame Gala-Beleuchtung für Zeremonien auf dem Petersplatz erhalten. Die Anlage wurde am Donnerstagabend eingeweiht, wie der Direktor der Technischen Dienste am Governatorat, Rafael Garcia de la Serrana Villalobos, in der Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ schreibt. Statt der herkömmlichen 66 Leuchten zu je 1000 Watt, die bisher zum Einsatz kamen, werden ab sofort 130 LED-Leuchten zu je 238 Watt die Feiern auf dem Petersplatz ins rechte Licht rücken. Die Energieersparnis liegt bei über fünfzig Prozent, teilt der Technikdirektor mit. Auch an der Ästhetik wurde gefeilt: Die neuen Leuchtkörper fügen sich fast unsichtbar in die Balustrade der Petersplatz-Kolonnaden ein. Sie verleihen dem nächtlich beleuchteten Petersplatz überdies eine neue Perspektive, indem sie die Vertikalen betonen.

Die neue Gala-Beleuchtung schließt die 2009 begonnene Restaurierung der Bernini-Kolonnaden rund um den ovalen Platz ab. Bereits im Dezember 2015 wurde die neue öffentliche Beleuchtung des Petersplatzes in Betrieb genommen. Dabei wurden mehr als 100 LED-Leuchten auf den Laternen, Brunnen und Kandelabern angebracht. Rafael García de la Serrana Villalobos, ein spanischer Opus-Dei-Priester, leitet die Technischen Dienste des Governatorates seit Oktober 2013. (rv)

Papstgemächer in Castel Gandolfo für alle zugänglich

Castel GandolfoSeit diesem Samstag können Besucher der päpstlichen Sommerresidenz in Castel Gandolfo nicht nur die Gärten, sondern gleich den gesamten Apostolischen Palast anschauen. Die Vatikanischen Museen bieten auf Wunsch von Papst Franziskus einen Rundgang durch die (bisherigen) privaten Zimmer der Päpste in den Albaner Bergen.

Eine Führung durch die privaten Gemächer einer Papstwohnung ist eine Besonderheit: Kunstwerke, aber auch bescheidene Ecken finden sich im Palazzo auf Schritt und Tritt. Von den Konferenzräumen geht es zur Bibliothek, von der Privatkapelle und dem Arbeitszimmer der Päpste zum Schlafzimmer; der Besucher kann schön geschmückte und gleichzeitig schlichte Ausstattungen bestaunen. Am spannendsten ist wohl fast am Ende des Rundgangs der Blick ins päpstliche Schlafzimmer. Der eine oder andere mag dies als „Eingriff in die Privatsphäre“ betrachten; jedenfalls lässt sich feststellen, wie schlicht Papst Benedikt XVI. sein Zimmer hielt. Man sieht noch seinen Bleistift und sein Radiergummi auf dem Schreibtisch liegen. „Alles original“, versichert der Museumswärter.

Maximal 1,20 Meter breit ist das schlichte goldene Messingbett. Wie in einem guten Dreisternehotel liegt eine gesteppte Tagesdecke darüber. Die Härte der Matratze kann der Besucher jedoch nicht testen; eine gewisse Distanz zu den Objekten wird durch eine Seilabsperrung garantiert.

Und was sagen die Bewohner Castel Gandolfos? Sie sind enttäuscht, dass Papst Franziskus während seines Pontifikats nur ein einziges Mal in ihre Ortschaft gekommen ist und vermutlich kein zweites Mal kommen wird. Die Bürgermeisterin der kleinen Ortschaft über dem Albaner See, Milvia Monachesi, spricht das aus, was die meisten der Einwohner denken: „Die Öffnung des Apostolischen Palastes in Castel Gandolfo ist eine positive Sache, denn seitdem Papst Franziskus den Zugang zu den päpstlichen Villen bei uns ermöglicht hat, ist die Zahl der Besucher enorm gestiegen. Dafür sind wir dem Papst sehr dankbar. Auf der anderen Seite sind wir aber traurig, denn mit diesem Beschluss der Öffnung der Privatgemächer sieht es so aus, dass er nicht mehr hierher zum Urlaub kommen wird. Ich muss gestehen, dass sich unsere Ortschaft ohne den Papst wie seelenlos fühlt.“

Für den Direktor der Vatikanischen Museen, Antonio Paolucci, hingegen hat der Papst mit der Entscheidung, die Gemächer für alle zugänglich zu machen, eine große Geste getan: „Das waren Räume, die für viele unzugänglich waren, selbst für Vatikanmitarbeiter – und nun hat dieser Papst beschlossen, sie allen zugänglich zu machen. Er sagte: ,Ich brauche die Sommerresidenz nicht und ich muss stattdessen die Welt bereisen, mögen die Besucher diese Räume genießen können.‘ Das ist also ein Geschenk an alle Gläubigen. Es wäre aber zu übertrieben zu behaupten, dass diese Öffnung ein historisches Ereignis wäre. Vielmehr handelt es sich um eine große symbolische Geste.“

Der Kurator der Päpstlichen Villen, Sandro Barbagallo, pflichtet dem Museumsdirektor bei und betont vor allem eine historische Tatsache: Die Sommerresidenz ist im Laufe der Jahrhunderte nie durchwegs von Päpsten besucht oder bewohnt worden. Von den insgesamt 33 Päpsten, die es seit dem Bau der Sommerresidenz gab, hielt sich knapp die Hälfte mindestens einmal in Castel Gandolfo auf. Es gab sogar Zeitspannen, in denen sich Jahrzehnte lang kein Papst in Castel Gandolfo blicken ließ.

Für den Vatikan haben die Einrichtungen südlich von Rom auch eine praktische Rolle, wie der Präsident des vatikanischen Governatorats, Kardinal Giuseppe Bertello, sagt. Auf dem Areal der päpstlichen Residenz befindet sich auch ein Bauernhof, der die Ortschaft mit frischer Milch und anderen Bauernprodukten beliefert. Und auch der Papst sowie etliche Vatikanmitarbeiter profitieren davon: Die Produkte werden auch in den Vatikan geliefert.

Als eine besondere Geste des Austauschs wurde bei der feierlichen Eröffnung des Apostolischen Palastes für das Publikum ein Konzert mit chinesischer Volksmusik dargeboten. Damit wollte der Vatikan aufzeigen, wie durch Kultur Nähe geschaffen werden kann. Bekanntlich gibt es zwischen dem Heiligen Stuhl und der Volksrepublik China seit Jahrzehnten keine diplomatischen Beziehungen. Das Konzert mit dem chinesischen Orchester war deshalb ein diplomatischer Erfolg und ein weiterer Schritt der Annäherung.

Info: Die päpstlichen Gemächer sowie die Gärten sind montags bis freitags von 9–13 Uhr und samstags von 9–16.30 Uhr geöffnet. Tickets können online bestellt oder vor Ort gekauft werden. Weiterführende Literatur: Castel Gandolfo, Wo Päpste Urlaub machen. Josef Fink-Verlag, Preis ca. 5 Euro. (rv)

Päpstlicher Friedensrat holt gegen Kredithaie aus

Kardinal TurksonMit Blick auf die Bankenkrise hat der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden vor einer Zweckentfremdung von Mikrokrediten gewarnt. Kardinal Peter Appiah Turkson äußerte sich am Mittwoch im Rahmen einer EU-Konferenz zum Thema Kleinstkredite in Rom. In seiner Ansprache holte der aus Ghana stammende Kardinal gegen Kredithaie im Finanzsektor aus. Viele traditionelle Banken seien derzeit in Schwierigkeiten, die Vergabe von Mikrokrediten dürfe aber nicht als „gierige Gelegenheit“ zum Geschäftemachen verstanden werden: „Das wäre dramatisch“, so Turkson wörtlich. Schließlich seien diese Formen der Mikrofinanzierung ein wichtiges Instrument der Armutsbekämpfung und Entwicklungspolitik. Auf Mikrokredite eine „Logik der Profitmaximierung“ anzuwenden, sei deshalb „moralisch inakzeptabel“.

Grundidee von Mikrokrediten ist es, armen Bevölkerungsschichten die Möglichkeit zu geben, Kredite zu wirtschaftlich tragbaren Konditionen aufzunehmen. Ziel des Finanzkonzeptes sollen Selbsthilfe und Solidarität sein, nicht Gewinnmaximierung. (rv)

Ein McDonald’s im Vatikan? Aufruhr über „McVatican“-Filiale

cna_mcdonaldsVATIKANSTADT – Buchstäblich um die Ecke vom Petersplatz, auf vatikanischem Boden, eröffnet demnächst eine Filiale der amerikanischen Fastfood-Kette McDonald’s – sehr zum Missfallen einiger prominenter Kritiker, darunter Kardinäle, die im gleichen Gebäude leben.

Der „McVatican“, wie er bei manchen jetzt schon heißt, soll an der Ecke der Via del Mascherino und der Via Borgo Pio aufmachen, mit Blick auf Vatikan und Petersdom.

Zahlreiche Firmen hatten sich um die leerstehenden Räumlichkeiten beworben. Doch APSA, die Güterverwaltung des Heiligen Stuhls, entschied sich, diese an McDonald’s zu vermieten – für monatlich 30.000 Euro Miete.

In einem Interview mit der italienschen Zeitung „La Reppublica“ sagte der italienische Kardinal Elio Sgreccia, Präsident emeritus der Päpstlichen Akademie für das Leben, dies sei „eine umstrittene, eine perverse Entscheidung, um es gelinde auszudrücken“.

Die Anwesenheit einer Filiale der Fastfood-Kette, sagte er, sei ein Akt der Respektlosigkeit gegenüber den architektonischen und urbanen Traditionen eines einzigarten Platzes, der die Kolonnaden von St. Peter überblicke „und täglich von tausenden Pilgern und Touristen besucht wird“, so der Kardinal.

Die „Mega-Sandwiches“ der Fastfood-Kette seien, sagte Kardinal Sgreccia weiter, eine Gefahr für die Gesundheit; die „fragwürdige“ Aktivität hätte für ein vatikanisches Gebäude überhaupt nicht erst in Frage kommen dürfen.

Neben Sgreccia, der dem Papst einen Brief zum Thema geschrieben haben soll, haben auch andere Kardinäle, die im betroffenen Gebäude wohnen, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck verliehen: Was werde etwa mit den Obdachlosen geschehen, die vor dem Gebäude leben, manche schon seit Jahren?

McDonald’s wäre nicht nur eine „Schande“, so Kardinal Sgreccia gegenüber „La Repubblica“; vielmehr hätten – statt einer Fastfood-Filiale zu dienen – die Räumlichkeiten besser der Versorgung Bedürftiger zur Verfügung gestellt werden sollen.

Doch der Kritik zum Trotz sagt der zuständige Präsident von APSA, Kardinal Domenico Calcagno, er verstehe die Aufregung nicht.

Alles sei juristisch einwandfrei, und nichts verstoße gegen das Recht, die Tradition und Interessen des Heiligen Stuhls, so Kardinal Calcagno gegenüber „La Repubblica“. Eine Umentscheidung käme nicht in Frage.

Von Briefen an den Papst wisse er nichts, so Kardinal Calcagno weiter. Er wisse zwar um die Meinung seiner Brüder, doch, wie er betonte: „Wir sind freie Menschen. Jeder hat das Recht, seine Meinung auszudrücken“. Man könne freilich nicht immer der gleichen Ansicht sein.

Als Präsident von APSA sehe er nichts Negatives an der Entscheidung. Das Angebot der amerikanischen Manager sei fair und gerecht gewesen: „Ich kann keinen Skandal erkennen“. (CNA Deutsch)

Vatikan/UNO: Abrüstung statt nur Embargo gegen Atomwaffen

UNO-FahneAtomwaffen geben einen „falschen Sinn für Sicherheit“, so ein Statement des Ständigen Beobachters des Heiligen Stuhls bei der UNO in New York, Erzbischof Bernadito Auza. Es sei falsch, so das Redemanuskript, gegen Staaten mit Boykott und Embargo vorzugehen, die angeblich Atomwaffen produzieren und gleichzeitig selber Nuklearbomben zu besitzen. Vielmehr müssten sich alle Staaten gleichermaßen für den Abbau und die Beseitigung von solchen Waffen einsetzen. Konkrete Staaten wurden nicht namentlich genannt. (rv)

Premiere: Deutsche Kirchen pilgern gemeinsam ins Heilige Land

Kardinal MarxEs ist sicher keine Pilgerfahrt wie jede andere: An diesem Sonntag startet eine hochrangige ökumenische Delegation zu einer einwöchigen Pilgerreise ins Heilige Land (Israel/Palästina). Das Besondere daran: Hier sind Vertreter der Deutschen Bischofskonferenz und des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit dabei. Das macht diese Reise zu einer Premiere.

Die Tour steht im Zusammenhang mit dem Reformationsgedenken: Vermutlich gewinnt man einen ganz anderen Blick auf 500 Jahre Thesenanschlag von Wittenberg, wenn man in der Grabes- und Auferstehungskirche von Jerusalem oder in den Ruinen von Kapharnaum steht.

Einer der katholischen Teilnehmer ist der Trierer Bischof Stephan Ackermann. „Das ist nun wirklich etwas ganz Besonderes, zum ersten Mal eine solche Pilgerreise anzutreten“, urteilt er. „In früheren Zeiten wurden Reformationsjubiläen von beiden Seiten auch zur Profilierung genutzt, zur Abgrenzung – und jetzt zu sagen, wir setzen diesen gemeinsamen Akzent, das ist – glaube ich – wirklich ein starkes Zeichen. Die Pilgergruppe ist auf beiden Seiten hochrangig besetzt. Wir haben gesagt: Das ist uns wichtig. Lasst uns gemeinsam auf die Wurzeln unseres Glaubens schauen!“

Nun gibt es aber schlechterdings keine Reise ins Heilige Land, die nicht auch die verquere politische Realität dort zumindest streift. Warteschlange am Checkpoint an der Mauer zu den besetzten Gebieten, viele Bewaffnete auf den Straßen von Jerusalem – auf irgendeine Weise drängt sich der Nahostkonflikt noch ins frömmste Pilgerwesen hinein.

„Die Botschaft, das Signal heißt immer: Wir fühlen uns den Menschen dort verbunden, wir lassen vor allen Dingen die Christen nicht allein. Aber natürlich gibt es auch eine Partnerschaft mit den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern; von Deutschland kommend gibt es immer die besondere Verantwortung aufgrund unserer Geschichte. Wir sind ihnen verbunden und wollen auch tun, was wir können, um zu einem friedlichen Miteinander beizutragen.“

Die erste gemeinsame Reise beider Kirchen endet am 22. Oktober 2016, also unmittelbar vor Beginn des Reformationsjahres 2017. Jeder Reisetag steht unter einem biblischen Leitwort und unterstreicht so den besonderen Charakter als geistliche Reise. Neben Stationen rund um den See Genezareth stehen Bethlehem und Jerusalem im Mittelpunkt der Pilgerfahrt, die insbesondere durch Gebetszeiten, Bibelarbeit und Gottesdienst geprägt sein wird. Außerdem wird es einen Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem sowie politische Gespräche geben. (rv)

Franziskus im November: Fünf Messen und ein Konsistorium

BirettFünf Messen und ein Konsistorium feiert Papst Franziskus im November. Das geht aus dem Kalender des päpstlichen liturgischen Büros hervor, den der Vatikan am Samstag veröffentlichte. Zu Allerseelen am 2. November zelebriert der Papst nachmittags eine Messe am römischen Friedhof Prima Porta, zwei Tage später findet im Petersdom die traditionelle Gedenkmesse für die im vergangenen Jahr verstorbenen Kardinäle statt.

Wiederum zwei Tage darauf, am Sonntag den 6. November, empfängt Franziskus Gefangene zum „Jubiläum der Häftlinge“ und feiert zusammen mit ihnen und ihren Betreuen und Angehörigen die Messe im Petersdom. Am Sonntag darauf, den 13. November, empfängt der Papst 6.000 Obdachlose aus ganz Europa zum Jubiläum der Menschen ohne festen Wohnsitz. Auch diese Messe findet im Petersdom statt.

Am Samstag, den 19. November, begeht der Papst ein „ordentliches Konsistorium“ zur Schaffung neuer Kardinäle, bei dem er 13 Bischöfe unter 80 Jahren – die damit wahlberechtigt sind – und vier weitere verdiente Kleriker in den Kardinalstand erheben wird. Mit ihnen zusammen feiert er am Folgetag die Heilige Messe zum Christkönigsfest, die zugleich den Abschluss des Jubiläums der Barmherzigkeit bildet. (rv)

Der neue General der Jesuiten: Pater Sosa aus Venezuela

JesuitenDer größte Männerorden der katholischen Kirche hat einen neuen General: Der 68jährige Venezolaner Arturo Sosa Abascal ist an diesem Freitag von der Generalkongregation des Jesuitenordens ins Amt gewählt worden. Ein Mitbruder des frischgewählten Generals hat die Wahl dem Papst bereits mitgeteilt. Paster Sosa ist der 31. Generalobere dieses Ordens.

Geboren am 12. November 1948 in Caracas, war Pater Sosa bereits in Rom für den Orden tätig. Er hat in Venezuela sein Doktorat in Politikwissenschaften abgeschlossen. Wie der Jesuitenorden mitteilt, spricht Pater Sosa Spanisch, Italienisch und Englisch und versteht Französisch.

Wir haben Pater Sosa kurz nach Bekanntgabe seiner Wahl getroffen. Ins RV-Mikrophon sagte er: „Ich fühle mich jetzt so, dass ich ganz viel Hilfe brauche. Es kommen auf mich große Herausforderung zu. Wir sind die Gesellschaft Jesu – mit Betonung auf Jesus – und da wird nun Jesus bei uns viel zu tun haben. Ich vertraue meinen Mitbrüdern, sie sind so gut. Wir müssen nun genaue Angaben erarbeiten, wie wir uns weiter ausrichten wollen. Das kann ich nicht als Einzelner tun, wir müssen das gemeinsam angehen. Ich werde mein Bestes geben, auch wenn ich sagen muss, dass ich sehr überrascht war, dass ich gewählt wurde.“ (rv)

Steuerabkommen zwischen Vatikan und Italien in Kraft getreten

IORDas vor eineinhalb Jahren unterzeichnete Steuerabkommen zwischen Vatikan und Italien tritt am Samstag in Kraft. Das teilte der Vatikan an diesem Freitag mit. Es seien alle Punkte der am 1. April 2015 unterzeichneten Vereinbarung erfüllt worden. Bei dem Abkommen geht es vor allem um die Bekämpfung von Steuerflucht, hieß es damals nach der Unterzeichnung. Konkret gehe es um den Austausch von Finanz- und Steuerinformationen. Betroffen seien Daten ab dem Jahr 2009, hieß es in getrennten Mitteilungen des Heiligen Stuhls und des italienischen Wirtschaftsministeriums im vergangenen Jahr. (rv)