Hilfsbereitschaft vor Ort: Italien nach dem Erdbeben

cna_ErdbebenROM – Während die Zahl der Opfer des schweren Erdbebens in Italien am frühen Mittwoch morgen weiter steigt, haben sich die Gesten spontaner Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit vervielfacht.

Von den Maltesern bis Opus Dei – wie auch aus dem Vatikan – gab es Aufrufe zur Unterstützung und konkrete Hilfe.

Gegen 3:30 Uhr erschütterte ein Erdbeben der Stärke 6,2 auf der Richter-Skala die Regionen Umbrien, Latium und die Marken. Das Epizentrum lag offenbar zehn Kilometer südöstlich von Nursia. Rund 200 Nachbeben wurden in den Morgenstunden des 24. August registriert. Mehrere Städte wurden teilweise zerstört.

Die Zahl der Todesopfer liegt bereits über 240, berichten mehrere Medien. Betroffen waren vor allem Amatrice, Accumoli, Arquata del Tronto, und Pescara del Tronto – diese Gemeinden gleichen heute Trümmerhaufen.

Betroffen sind auch die Benediktiner von Nursia. Die Gebäuden wurden geschädigt, die Mönche selber überstanden das Beben aber unbeschadet, hieß es. Vorübergehend sind sie – als Vorsichtsmaßnahme – nach Rom gegangen; nur zwei Brüder sind zurück geblieben, um auf das Kloster aufzupassen, heißt es.

„Wir bemühen uns, die [benediktinische] Regel des Ordens auch unter den schwierigsten Umständen zu leben, und diese Übersiedlung, auch wenn sie eine Störung darstellt, ist eine Sicherheitsmaßnahme für unsere Mönche und schenkt uns allen den Frieden, unser klösterliches Leben weiter zu führen“, teilte der Orden mit.

Doch Hilfe kam sehr schnell: Ärzte-Teams, Pfleger und Rettungskräfte des Malteser-Ordens waren prompt vor Ort im Einsatz.

In Arquata del Tronto hilft eine Hundestaffel bei den Bergungsarbeiten. Medizinische Hilfe ist vor Ort in Amatrice, und unterstützt die Behörden des Zivilschutzes.

Die Malteser sind mit einer mobilen Einheit in Amatrice and Accumoli, um der betroffenen Bevölkerung zu helfen. Der Großmeister des Ordens, Fra Matthew Festing hatte wenige Stunden nach der Katastrophe bereits dem italienischen Präsidenten Sergio Mattarella eine Beileidsbekundung gesandt.

Wie in solchen Fällen üblich hat auch der Vatikan ausgeholfen. Sechs Feuerwehrbrigaden unterstützen den Zivilschutz. Ihre Pilgerfahrt nach Lourdes abgebrochen haben auch Wallfahrer der Gruppe Unitalsi; zusammen mit Bischof Domenico Pompili von Rieti wollen sie den Opfern in Amatrice helfen.

Der Prälat des Opus Dei, Bischof Javier Echevarría Rodriguez, hat Katholiken gebeten, „besonders die Gläubigen der Prälatur und unsere Freunde in der betroffenen Region, wo immer möglich vor Ort mitzuarbeiten, den für die Organisation Verantwortlichen zu helfen, und den Betroffenen Erleichterung zu bringen“.

In den Sozialen Medien bieten zahlreiche Menschen ihre Hilfe an, Obdach für Überlebende des Erdbebens und weitere Unterstützung. Aus dem ganzen Land sind Freiwillige in die betroffenen Regionen gekommen, um konkret vor Ort auszuhelfen. (CNA Deutsch)

Benedikt XVI.: Ich erhalte immer persönliche Briefe von Papst Franziskus

cna_Benedikt XVIVATIKANSTADT – „Der Gehorsam meinem Nachfolger gegenüber war nie in Frage gestellt. Aber darüber hinaus gibt es ein Gefühl tiefer Verbundenheit und Freundschaft.“

So antwortet in einem kurzen Interview, das der Ende August erscheinenden Biografie hinzugefügt werden wird, der emeritierte Papst Benedikt XVI. Elio Guerriero, einem Wissenschaftler, der Jahre lang die italienische Ausgabe von Communio geleitet, die von Joseph Ratzinger mit begründete nachkonziliare Zeitschrift.

Es handelt sich nicht um das von Peter Seewald in Buchform veröffentlichte Interview, aber einige Passagen geben Einblick ins tägliche Leben von Papst Benedikt und Papst Franziskus, der eine kleine Einleitung zum Buch von Guerriero verfasst hat.

„Ich bin von den ersten Momenten an tief persönlich berührt worden von der außerordentlichen menschlichen Zugänglichkeit Papst Franziskus´ mir gegenüber. Sofort nach seiner Wahl versuchte er, mich telefonisch zu erreichen. Da dies nicht gelang, rief er – direkt nach der Begegnung mit der gesamten Kirche vom Balkon des Petersdoms aus – erneut an und sprach mit großer Herzlichkeit mit mir. Seither hat er mir das Geschenk einer wunderbar väterlich-brüderlichen Beziehung geschenkt.

Oft erreichen mich hier unten kleine Geschenke, persönlich geschriebene Briefe. Vor großen Reisen versäumt es der Papst nie, mir einen Besuch abzustatten. Die menschliche Güte, mit der er mich behandelt, ist für mich eine besondere Gnade dieses letzten Abschnittes meines Lebens und ich kann nur dankbar dafür sein. Was er über die Verfügbarkeit für andere Menschen sagt, das sind nicht nur Worte. Er setzt es mir gegenüber in die Tat um. Der Herr möge ihn seinerseits jeden Tag seine Güte spüren lassen. Das erbitte ich vom Herrn für ihn.“ (CNA Deutsch)