Papst Franziskus auf dem Weg ins erste christliche Land

Papst FranziskusEs ist die erste Etappe einer Doppelreise: Papst Franziskus ist an diesem Freitag nach Armenien aufgebrochen, sein Flugzeug verließ um 9 Uhr Rom Richtung Jerewan, wo er um 13 Uhr römischer Zeit, also 15 Uhr armenischer Zeit, erwartet wird. In diesem Jahr wird der Papst zwei Mal in den Kausasus reisen, nach der dreitägigen Armenienreise wird es im September noch eine zweite Reise nach Aserbaidschan und Georgien geben, weswegen der Vatikan von einer „Reise in zwei Etappen“ sprach.

Die Reise habe vor allem spirituellen Charakter. Das hatte der Papst in einer Videobotschaft betont, die er am Donnerstag an Armenien gerichtet hatte. Auf dem Programm der Reise stehen neben den Treffen mit Vertretern von Staat und Gesellschaft der Besuch bei den Katholiken im Land, die ökumenischen Begegnungen mit den Vertretern der armenisch-orthodoxen Kirche und der Besuch im Gedenken Denkmalkomplex Zizernakaberd, der an den Völkermord vor gut 100 Jahren durch das Osmanische Reich erinnert.

Zu seiner eigenen geistlichen Vorbereitung war Papst Franziskus am Vorabend der Reise zu einem privaten Besuch in der Basilika Santa Maria Maggiore, wo er vor der dortigen Marienikone betete. Dort legte er auch einen Strauß Blumen nieder, die wie üblich in

Vatikan: Papst ernennt Kardinaldiakone zu Kardinalpriestern „pro hac vice“

Kardinal LevadaFranziskus nahm am 20. Juni die „optatio“ von vier Kardinaldiakonen zu Kardinalpriestern „pro hac vice“ an. Diese sind:

– Kardinal Levada

– Kardinal Rodé

– Kardinal Cordero Lanza di Montezemolo und

– Kardinal Vanhoye.

Da Kardinal Levada, für den Fall eines Konklave, für die Funktion des Kardinalprotodiakons vorgesehen war, muss der Papst einen Nachfolger ernennen. Der Rangfolge nach, muss dieses Amt eigentlich Kardinal Sandri aus Argentinien erhalten. Andererseits steht noch die Ernennung von Kardinal Martino zum Kardinalpriester „pro hac vice“ aus. Diesen hatte Franziskus am 12. Juni 2014, obwohl damals bereits 81 Jahre alt, zum Kardinalprotodiakon ernannt. Diese unverständliche Entscheidung könnte Franziskus mit der Ernennung von Kardinal Sandri zum neuen Kardinalprotodiakon revidieren und die Kontinuität des Amtes wieder herstellen. (vh)

Papst wird mit Welby zusammen beten

Erzbischof Justin WelbyPapst Franziskus und der anglikanische Primas Justin Welby planen einen ökumenischen Gebetsgottesdienst in Rom. Das berichtet der Info-Dienst Aci-Stampa an diesem Montag. Am 4. Oktober wollten sich die beiden Kirchenführer in der Basilika San Gregorio Magno auf dem römischen Celio-Hügel treffen und zusammen beten.

Der Kamaldulenser-Orden, der die Kirche betreut und sich in den ökumenischen Beziehungen zur anglikanischen Weltkirche engagiert, hat den Termin bestätigt. Auch Franziskus’ Vorgänger Johannes Paul und Benedikt haben in den Jahren 1989, 1996 und 2012 solche Gebetsgottesdienste mit dem jeweiligen anglikanischen Primas in San Gregorio Magno durchgeführt.

Papst Franziskus und Erzbischof Welby sind sich im Juni 2013 im Vatikan zum ersten Mal begegnet. (rv)

Syrien: Anschlag auf Kirchgänger

SyrienEin Selbstmordattentäter hat am Sonntag in Qamishli im Nordosten Syriens drei Wachleute mit sich in den Tod gerissen. Das Attentat geschah vor einer Kirche, in der gerade das orthodoxe Pfingstfest gefeiert wurde. Offenbar hatte es der Attentäter auf den syrisch-orthodoxen Patriarchen Ignatius Ephrem II. Karim abgesehen. Der Kirchenmann blieb unverletzt.

Bisher hat sich noch niemand zum Anschlag bekannt, doch das Vorgehen des Mörders deutet auf einen islamistischen Hintergrund hin. In den letzten sechs Monaten haben Attentäter schon viermal die assyrisch-orthodoxen Gläubigen von Qamishli angegriffen.

Patriarch Ignatius segnete während des Gottesdienstes auch ein neues Mahnmal. Es soll an den Völkermord an Armeniern und anderen christlichen Minderheiten vor hundert Jahren erinnern. (rv)

Buchtipp: Politik und Religion bei Dante

DanteDante Alighieri (1265-1321) gehört zu den Säulen der italienischen Literatur und gleichzeitig bieten seine Werke – nicht nur die berühmte „Göttliche Komödie“ – einen tiefen Einblick in das Glaubensleben der Menschen im 13. Jahrhundert. Im vergangenen Jahr feierte Italien seinen 750. Geburtstag, Würdigungen gab es sogar von Papst Franziskus. Trotz der langen Zeit, die seit ihrer Abfassung vergangen ist, haben Dantes Werke heute noch sehr viel zu sagen und zwar sowohl im politischen als auch im religiösen Bereich. Das kann man im neuen Buch des italienischen Politikwissenschaftlers Pietro Luca Azzaro nachlesen. Das Werk mit dem Titel „Politik und Religion bei Dante“ ist nun im Herder-Verlag auf Deutsch erschienen. Der italienische Autor zeigt auf, dass die heutigen Herausforderungen im Hinblick auf das, was Europa ausmacht, bereits zu Dantes Zeiten aktuell waren. Das führt dazu, dass auch die Lösungen, die in Dantes Werken aufgezeigt werden, zukunftsweisend sein könnten und auf das vorausweisen, was auf uns in den nächsten Jahrzehnten zukommen wird. Religion und Politik werden nicht als Gegensätze, sondern als gegenseitige Bereicherungen betrachtet. Das, so die These des Autors, sei ein großes Anliegen Dantes gewesen.

Als „Propheten der Hoffnung“ hatte Papst Franziskus vor einem Jahr Dante Alighieri beschrieben und dazu ermuntert, die Werke des italienischen Autors zu lesen. Franziskus verwies auf die große Hochachtung, die seine Vorgänger Dante entgegengebracht hätten. Zum Beispiel widmete Benedikt XV. (1914-1922) dem Dichter aus Florenz zum 600. Todestag eine eigene Enzyklika. Paul VI. veröffentlichte vor 50 Jahren ein Apostolisches Schreiben über Dante. Und auch Franziskus selbst zitierte Dante in seiner ersten Enzyklika „Lumen fidei“. Übrigens: Der emeritierte Papst Benedikt XVI. habe Azzaro, so berichtet der Herder-Verlag, zu seinem Werk über Dante Alighieri gratuliert.

Zum Mitschreiben: Pietro Luca Azzaro, Politik und Religion bei Dante. Herder-Verlag, ca. 25 Euro. (rv)

Papstreise nach Armenien in einer Woche: das genaue Programm

Logo ArmenienDrei Tage Armenien: der Vatikan hat am Samstag das genaue Programm für Papst Franziskus´Reise Ende kommender Woche veröffentlicht. Höhepunkte sind das Gedenken an den Völkermord sowie das Unterschreiben einer gemeinsamen ökumenischen Erklärung. Die gesamte Reise trägt stark ökumenische Züge.

Am Freitag, den 24. Juni, startet der Papst um 9 Uhr von Rom-Fiumicino und landet um 15 Uhr Ortszeit in der Hauptstadt Jerewan. Armenien ist der mitteleuropäischen Zeit um vier Stunden voraus. Am Flughafen ist eine Willkommenszeremonie vorgesehen. Um 18 Uhr folgt ein Höflichkeitsbesuch beim Präsidenten an dessen Amtssitz sowie ein Treffen mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und dem Diplomatischen Korps, gefolgt von einer persönlichen Begegnung mit dem Katholikos in dessen Apostolischen Palast.

Am Samstag, den 25. Juni besucht Franziskus den Denkmalkomplex Zizernakaberd, der an den Völkermord vor gut 100 Jahren durch das Osmanische Reich erinnert. Dann fliegt der Papst nach Gjumri, wo er eine Messe feiert sowie zwei Kathedralen besucht: zuerst die armenisch-apostolische, danach die armenisch-katholische. Zurück in Jerewan, hält Franziskus ein ökumenisches Treffen mit Friedensgebet. Hierbei sind Ansprachen sowohl des Papstes als auch des Katholikos vorgesehen.

Am Sonntag, den 26. Juni, begegnet der Papst im Apostolischen Palast in Etschmiadsin vor den Toren Jerewans den katholischen Bischöfen Armeniens. Danach nimmt er an einer göttlichen Liturgie in der armenisch-apostolischen Kathedrale teil und hört der Predigt des Katholikos zu. Am Ende begrüßt Franziskus die Gläubigen. Auch das Mittagessen trägt ökumenische Züge: der Papst nimmt es mit dem Katholikos und den (Erz-)Bischöfen der armenisch-apostolischen Kirche sowie mit den katholischen Bischöfen und seinem eigenen Gefolge ein.

Nach einem Treffen mit Wohltätern der armenisch-apostolischen Kirche kommt er zur Unterschrift einer gemeinsamen Erklärung. Um 17 Uhr besucht der Papst das Kloster Khor Virap auf ein Gebet. Nach der Abschiedszeremonie am Flughafen reist Franziskus um 18:30 Uhr Richtung Rom ab, wo er gegen 20:40 Uhr in Ciampino erwartet wird. (rv)

Nigeria: Kardinal Okogie wird 80 Jahre

OkogieAnthony Olubunmi Kardinal Okogie begeht heute seinen 80. Geburtstag. Der Nigerianer war von 1973 bis 2012 Erzbischof von Lagos. Papst Johannes Paul II. erhob ihn 2003 in den Kardinalsstand mit der Titelkirche „Beata Vergine Maria del Monte Carmelo a Mostacciano“. Okogie verliert somit sein Papstwahlrecht und von den 213 lebenden Kardinälen haben nur noch 112 ein aktives Wahlrecht bei einem künftigen Konklave.(vh)

Kardinalstaatssekretär besucht Ukraine: Solidarität bekunden

Kardinal ParolinBeim fünftägigen Besuch des vatikanischen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin in die Ukraine geht es um eine Solidaritätsbekundung des Papstes. Das teilte der vatikanische Pressesaal an diesem Mittwoch mit, anlässlich der Mitteilung des Reiseprogramms. Demnach wird Kardinal Parolin von diesem Mittwoch bis Montag die Städte Saporischschja im Südosten sowie Lemberg im Westen und die Hauptstadt Kiew im Norden der Ukraine besuchen. Bei dem Besuch wird Kardinal Parolin sowohl mit den höchsten politischen Vertretern des Staates wie den ukrainischen Präsidenten Victor Poroschenko, als auch mit Kirchenvertreter wie den Weihbischof von Charkiw, Jan Sobilo, der die Spendenopfer aus der Kollekte vom 24. April vor Ort koordinieren wird, zusammenkommen.

Diese Kollekte hatte Papst Franziskus in ganz Europa angeregt, um die Binnenflüchtlinge und Kriegsopfern beizustehen. Zum Abschluss seines Besuch wird Kardinal Parolin den Unabhängigkeitsplatz Maidan in Kiew besuchen, wo vor zwei Jahren die Proteste gegen den damaligen autoritären Präsidenten Victor Janukowitsch stattgefunden haben. Kurz darauf kam es zur unrechtmäßigen Annektierung der Krim durch Russland sowie den Krieg in der Ostukraine. Gemäß Caritas-Ukraine sind seither rund zwei Millionen Menschen aus jenen Regionen auf der Flucht. Die Ukraine leidet auch an einer schweren Wirtschaftskrise. (rv)

Benedikt XVI. Feiert sein 65-jähriges Priesterjubiläum zusammen mit Papst Franziskus

Papst (Emer.) Benedikt XVI.VATIKANSTADT – Am 28. Juni wird in der Sala Clementina des Apostolischen Palastes eine Feier anlässlich des 65-jährigen Jubiläums der Priesterweihe von Benedikt XVI. stattfinden, die er am 29. Juni 1951 empfangen hat. Und Papst Franziskus wird dabei sein.

Bei dieser Gelegenheit wird Papst Benedikt auch eine Buch über das Priestertum übergeben werden, dass zu diesem Anlass vorbereitet wurde.

Die Anwesenheit in der Öffentlichkeit am Ende des Monats war von seinem persönlichen Sekretär und Präfekt des Päpstlichen Hauses, Kurienerzbischof Georg Gänswein, befördert worden. „Benedikt XVI. wird am 29. Juni sein 65-jähriges Priesterjubiläum feiern und wir werden sehen, was wir da machen werden. Es ist eine Gelegenheit, zu zeigen, dass es Benedikt XVI. gut geht“ so Gänswein am vergangenen 20. Mai.

Joseph Ratzinger wurde vom Erzbischof von München, Kardinal Michael Faulhaber, zusammen mit seinem Bruder Georg und weiteren 40 Seminaristen zum Priester geweiht.

Der ehemalige Kardinal Ratzinger erinnert sich in seiner Biographie: „Wir waren über vierzig Kandidaten, die auf den den Aufruf hin ´Adsum´ sagten: Ich bin da – an einem strahlenden Sommertag, der als Höhepunkt meines Lebens unvergesslich bleibt.“ „Man soll nicht abergläubisch sein. Aber als in dem Augenblick, in dem der greise Erzbischof mit die Hände auflegte, ein Vöglein – vielleicht eine Lerche – vom Hochaltar in den Dom aufstieg und ein kleines Jubellied trällerte, war es mir doch wie ein Zuspruch von oben: Es ist gut so, du bist auf dem rechten Weg“ erzählt er.

In dem Text, der von der Ratzinger-Stiftung zitiert wird, erinnert der Papst auch an seine erste Heilige Messe in der Pfarrkirche St. Oswald. „Am Tag der ersten heiligen Messe leuchtete unsere Pfarrkirche St. Oswald in ihrem schönsten Glanz und die Freude, die den ganzen Raum fast greifbar ausfüllte, zog alle in die lebendigste Weise ´aktiver Teilnahme´ am heiligen Geschehen hinein, die keiner äußeren Geschäftigkeiten bedurfte.“

„Wir waren eingeladen, den Primizsegen in die Häuser zu tragen, und wurden überall, auch von ganz unbekannten Menschen, mit einer Herzlichkeit empfangen, die ich mir bisher nicht hatte vorstellen können.“

„So habe ich ganz unmittelbar erfahren, wie sehr Menschen auf den Priester warten, wie sehr sie auf den Segen warten, der aus der Kraft des Sakramentes kommt. Da ging es nicht um meine Person oder die meines Bruders.“

„Was hätten wir jungen Leute aus unserem Eigenen heraus schon den vielen bedeuten können, denen wir nun begegneten? Sie sahen in uns Menschen, die vom Auftrag Christi berührt waren und seine Nähe zu den Menschen tragen durften“ so Ratzinger.

Am 11. Juni 2010, bei der Hl. Messe zum Abschluss des Priesterjahres, hob Benedikt XVI. hervor, dass das Priestertum „nicht einfach ´Amt´ ist, sondern Sakrament: Gott bedient sich eines armseligen Menschen, um durch ihn für die Menschen da zu sein und zu handeln.“

In diesem Sinn ist der XII. Band der Gesammelten Schriften von Joseph Ratzinger dem Thema des Priestertums gewidmet. Es trägt den Titel „Künder des Wortes und Diener eurer Freude“ und beinhaltet mehr als 80 Texte, die sich auf den kirchlichen Dienst beziehen.

Das Buch, dessen Untertitel „Theologie und Spiritualität des Weihesakramentes“ lautet, enthält theologische und wissenschaftliche Studien, Meditationen zur priesterlichen Spiritualität und Predigten zum Bischofsamt, Priesteramt und Diakonenamt, alles Ergebnisse der Aktivität von Kardinal Joseph Ratzinger als Theologe und Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre während fast eines halben Jahrhunderts – von 1954 bis 2002. (CNA Deutsch)

USA: Kardinal Levada wird 80 Jahre

Kardinal LevadaWilliam Joseph Kardinal Levada wird heute 80 Jahre alt. Levada war von 2005 bis 2012 Präfekt der Glaubenskongregation. Papst Benedikt XVI. erhob ihn 2006 in den Kardinalsstand und teilte ihm die Diakonie „S. Maria in Domnica“ als Titel zu. Papst Franziskus bestimmte ihn 2014, für den Fall eines Konklaves, zum Kardinalprotodiakon. Mit seinem heutigen Geburtstag verliert er sein aktives Wahlrecht und kann somit auch das Amt des Kardinalprotodiakons nicht mehr wahrnehmen. Franziskus wird für diese Funktion einen Nachfolger bestimmen müssen. Das Kardinalskollegium umfasst somit insgesamt 213 Kardinäle und von diesen sind noch 113 wahlberechtigt in einem künftigen Konklave. (vh)