Der Pfarrer und der Papa emeritus: Ein Mittagessen und ein besonderer Segen

Papst (Emer.) Benedikt XVI.VATIKANSTADT – In der Osterzeit gehen die Pfarrer, wie man weiß, in die Häuser, um die Familien zu segnen. Das passiert auch im Vatikan und es geschieht auch, dass der Pfarrer von Sant´Anna eine ganz besondere Familie besucht. Jene des emeritierten Papstes Benedikt XVI.

Pater Bruno Silvestrini, ein Augustiner, erzählt selbst, wie „anlässlich des Ostersegens im Appartement des emeritierten Papstes Benedikt XVI Monsignore Georg Gänswein mir vorgeschlagen hat, doch mit Papst Benedikt beim Mittagessen zu bleiben, was in meinem Herzen eine große Emotion hervorgerufen hat.“

Wenige Worte und eine große Ergriffenheit, wie Pater Bruno sagt: „Der Termin war am 12. April um 13.15 Uhr, um die Zeit, als Monsignore Georg normalerweise von seinem Büro des Präfekten des Päpstlichen Hauses zurückkommt. Wir haben uns am Eingang, beim Tor, getroffen, und waren wenige Minuten später beim Heiligen Vater, in seinem Büro im ersten Stock, wo auch die vier Memores (Mitglieder der religiösen Vereinigung Memores Domini), die den Haushalt leiten, zugegen waren. Der Heilige Vater hat mich mit väterlicher Liebenswürdigkeit empfangen und ich war so mutig, den Anwesenden ein paar, zur Gelegenheit passende Worte zu sagen, danach folgte die Lesung des Gebetes des Ostersegens.

Am Ende hat der Heilige Vater mir für meine Worte gedankt uns wir sind ins Esszimmer gegangen, wo wir, nachdem der Papst ein Gebet gesprochen hat, gegessen haben.

Benedikt hat sich über die Aktivitäten der Pfarrei und vor allem der Augustiner informiert, dann hat der Pfarrer an den Besuch des Papstes in Tolentino erinnert, der im Jahr 1999 zusammen mit seinem Bruder Georg stattgefunden hatte, zur Zeit als er noch Kardinal war. „Und er hat einige Besonderheiten zu diesem Besuch angefügt und auch gesagt, dass der heilige Nikolaus von Tolentino der zweite Patron Bayerns ist. Es waren denkwürdige Augenblicke, die ich nie vergessen werde, auch weil ich die Größe des Nachfolgers Petri bewundern durfte, der mit umfassender Kultur begabt ist, die er der ganzen Welt durch Bücher, Lehren und Ansprachen mitgeteilt hat und dabei immer freundlich und einfach im Verhalten ist, so dass ich mich in seiner Nähe wie zu Hause fühlte“. Außer dem Pfarrer war auch der emeritierte Pfarrer von Sant´Anna mit dabei, Pater Gioele Schiavella, der mit dem Papst die Heilige Messe anlässlich seines 70jährigen Ordensjubiläums gefeiert hat.

In der Dankeskarte an den emeritierten Papst schreibt Pater Bruno:

„Ihr Lehramt bleibt ein strahlender Leuchtturm, der den Weg des modernen Menschen erleuchtet… Ich danke Ihnen, Heiliger Vater, mir die Ehre erwiesen zu haben, mit ihnen eine Agape zu halten, die ich nie vergessen werde.“ (CNA Deutsch)

Kardinalstaatssekretär Parolin wird die Ukraine besuchen

Kardinal ParolinDer vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin wird im Juni die Ukraine besuchen. Das teilte er an diesem Mittwoch im Rahmen seines derzeitigen Estland-Besuches mit. „Da die aktuelle Lage sehr schwierig geworden ist, werde ich persönlich in die Ukraine reisen, um den Menschen dort die Solidarität des Papstes zu bekunden“, so Kardinal Parolin wörtlich. Er erinnerte an die Kollekte für das Land am vergangenen 24. April und wies darauf hin, dass der Vatikan besonders besorgt sei über die wegen des Konfliktes immer schlimmer werdende humanitäre Lage. Wegen Inflation und anderer Probleme seien eine halbe Million Menschen ohne Brot, mehr als eineinhalb Millionen seien auf der Flucht oder evakuiert.

Die katholische Kirche vertrete in der Ukraine zwar eine Minderheit, aber sie setze sich für das Wohl der gesamten Bevölkerung ein. Der Heilige Stuhl seinerseits bereite eigene Beiträge vor, ohne zwischen den Glaubenszugehörigkeiten zu unterscheiden. (rv)