Vatikanischer Friedensrat prangert Waffenhandel an

VatikanMan dürfe eine „legitime Verteidigung“, wie sie der Katechismus der katholischen Kirche und das katholische Lehramt beschreiben, nicht zum Vorwand nehmen, um Krieg zu führen oder zu unterstützen. Darauf macht der Sprecher des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden, Renato Cursi, im Gespräch mit Radio Vatikan aufmerksam. Das römische Stadtvikariat hat am Wochenende einen Kongress zum Thema „Waffenhandel“ durchgeführt, an dem auch Cursi teilnahm. Ziel der Teilnehmer war es, Wege zur Überwindung des Waffenhandels zu finden.

„Es ist klar, dass Waffen keine Lösung sind, um Kriege zu beenden. Im Gegenteil, sie fördern die Gewalt und sind auf jeden Fall eine Gefahr für den Frieden“, so der Sprecher. Dies klinge selbstverständlich oder gar banal, aber wie Papst Franziskus es immer wieder wiederholt habe: Als Christ müsse man auf die „Verrücktheit der Kriege“ hinweisen, und dazu zähle auch die damit verbundene Entwicklung und der Handel mit Waffen.

„Papst Franziskus ging sogar soweit, Waffenhändler mit heftigen Bezeichnungen zu beschreiben. Er hat sie ,Verdammte' genannt und sie als Gegenspieler der ,Friedensstifter' gebrandmarkt. Er hat jene ,Heuchler' genannt, die auf der einen Seite sich für den Frieden aussprechen und andererseits selber mit Waffen handeln.“

Und vor allem habe der Papst den engen Zusammenhang zwischen den Waffenhandel und die Flüchtlingswelle betont, die Europa derzeit erlebe, so Cursi. Jeder Einzelne trage Verantwortung dafür, wie man mit der Waffenindustrie umgehen solle. Niemand sei davon ausgeschlossen, sprich: Es ist nicht nur die Aufgabe der Großen und Mächtigen dieser Welt, den Waffenhandel zu bekämpfen. (rv)

Reformationsgedenken: Papst reist Ende Oktober nach Schweden

SchwedenPapst Franziskus wird am 31. Oktober an dem Gedenken zur Reformation in der schwedischen Stadt Lund teilnehmen. Das kündigte der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen zusammen mit dem Lutherischen Weltbund an diesem Montag an. Demnach wird der Papst zusammen mit dem Präsident des Weltbundes, Munib Younan, und dem Generalsekretär desselben Bundes, Martin Junge, einer gemeinsamen Gedenkfeier vorstehen.

Wie die gemeinsame Mitteilung ankündigt, wird in Lund des 500. Gedenktages der Reformation für 2017 gedacht. Dabei sollen vor allem die Fortschritte im ökumenischen Dialog zwischen Katholiken und Lutheranern unterstrichen werden. Die gemeinsame ökumenische Feier stütze sich auf die Richtlinien des Dokuments „Common Prayer“ (Gemeinsames Gebet), das vor kurzem veröffentlicht wurde.

Generalsekretär Junge sagte zu der geplanten ökumenischen Gedenkfeier: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass der Einsatz für die Wiederversöhnung zwischen Lutheranern und Katholiken ein wichtiger Beitrag ist für die Gerechtigkeit, den Frieden und die Versöhnung in der heutigen Welt, die von so vielen Konflikten und Gewalt gekennzeichnet ist.“

Der Ökumene-Verantwortliche im Vatikan, der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch, unterstrich, dass es sich nicht nur um eine pragmatische Annäherung handle, sondern dass das gemeinsame Gedenken auch „einen tiefen Sinn des Glaubens im gekreuzigten und wiederauferstandenen Christus“ habe. (rv)