Vor der Reise: Videobotschaft des Papstes an Kuba

Papstreise KubaMit einer geistlichen Botschaft wandte sich Papst Franziskus über das kubanische Fernsehen am Donnerstagabend Ortszeit an die Gläubigen in dem Land, das er ab diesem Samstag besuchen wird. Er habe eine einfache, aber wichtige und notwendige Botschaft, so der Papst. In dem kurzen Video spricht er vom Zeugnis, das die Christen durch ihre Treue und durch ihre gegenseitige Unterstützung abgäben. Er komme in wenigen Tagen, um diesen gemeinsamen Glauben und diese Hoffnung zu teilen.

Dann spricht der Papst von Jesus, der besser als wir selber wisse, was wir bräuchten, und er spricht vom Gebet, das den Kontakt zu Jesus ermögliche. In der Botschaft wird der religiöse Hintergrund der Reise deutlich, der in der Berichterstattung zur politischen Entspannung zwischen den USA und Kuba etwas zu kurz gekommen ist. Zu all dem verliert der Papst kein Wort, er spricht über das Vergeben, das Lieben, das Begleiten aus dem Geiste Jesu. Er wolle ein „Missionar der Barmherzigkeit“ sein, schließt der Papst seine Botschaft, „Missionar der Zärtlichkeit Gottes“, aber er wolle gleichzeitig auch alle dazu anregen, selber zu solchen Missionaren der unendlichen Liebe Gottes zu werden, so dass die ganze Welt erfahre, dass Gott immer vergebe.

Damit gibt Papst Franziskus seinem in zwei Tagen beginnenden Besuch seine eigene, religiöse Färbung.

Aus Kuba Pater Bernd Hagenkord. (rv)

Ausstellung zum II. Vatikanischen Konzil eröffnet

Kardinal MarxEine deutsche Ausstellung zum Zweiten Vatikanischen Konzil hat es bis ins Zentrum der katholischen Kirche geschafft. Drei Monate lang können die Besucher im Campo Santo Teutonico gleich neben dem Petersdom Einblicke in das historische Ereignis der Kirchengeschichte erhalten. Der Rektor des Campo Santo, Hans-Peter Fischer, möchte, dass auch während der Familiensynode – die gleich nebenan stattfindet – ein großes Transparent mit der Aufschrift „Renovatio in Christus“ (Erneuerung in Christus) zur Ausstellung einlädt und die Aktualität dieser Worte ins Gedächtnis ruft. An der Eröffnung am Dienstagabend nahmen Kardinal Reinhard Marx, Kurienbischof Josef Clemens und der Freiburger Erzbischof Stephan Burger teil.

In der Ausstellung können die Besucher nicht nur historische Dokumente sehen, die mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil in Verbindung stehen, sondern auch viele Fotos, die teilweise von einem involvierten Bischof stammen und Situationen aus Räumlichkeiten zeigen, die normalerweise für Fotografen nicht zugänglich sind. Die Ausstellung kreist um sechs Protagonisten: Kardinal Augustin Bea, Jesuitenpater Hugo Rahner, die Päpste Johannes XXIII., Paul VI. und Benedikt XVI. sowie Kardinal Julius Döpfner.

In einem Interview erzählt uns Erzbischof Burger von dem Anliegen der Ausstellung: „Das Grundanliegen ist, wie der Titel der Ausstellung sagt, die Erneuerung in Christus; das ist eine bleibende Aufgabe, das hat damals das Konzil gewollt, und das gilt es heute genauso umzusetzen und aufzunehmen“.

Wie es dazu kam, dass die Ausstellung in der Ewigen Stadt ihren Platz gefunden hat, erklärt uns Rektor Fischer: „All diese sechs Personen haben mich fasziniert, sie haben mich so berührt, dass ich sagte, das möchte ich gerne teilen, dass sie in Tuchfühlung gehen können. Die Ausstellung im Kirchenraum lädt dazu ein, etwas von diesem Konzil damals vor 50 Jahren zu atmen.“

Doch nicht nur seine eigene Begeisterung für die Geschichte rund um das Zweite Vatikanische Konzil und die Erinnerungen haben ihn dazu bewogen, diese Ausstellung nach Rom zu holen. Was er zeigen möchte, ist: „Der Geist des Aufbruchs, der Erneuerung in Jesus Christus. Wir müssen täglich immer wieder neu erforschen: Was will Jesus Christus für die Menschen? Wie würde er heute reagieren? Wie würde er heute umgehen mit der Flüchtlingsproblematik? Was für Impulse gibt er uns als Institution der Kirche in dieser Vielfalt? Ich denke, da hat das II. Vatikanische Konzil uns viel zu sagen und aufgetragen“.

Rektor Fischer rechnet mit vielen Besuchern. Bereits am ersten Tag waren es mehr als hundert. Die drei Monate andauernde Ausstellung fällt seiner Ansicht nach in eine passende Zeit: „Wir sind glücklich, dass gerade unsere Ausstellung stattfindet während der dreiwöchigen Bischofssynode. Unsere Kirche am Campo Santo weiß sich ja in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ort der Synodalen, wo sich die Bischöfe mit dem Papst treffen werden. Und wir werden ein großes Transparent vor unserem Eingang, der hinüber zur Audienzhalle reicht, aufhängen in diesen Tagen, damit auch Menschen nichtdeutscher Sprache sich anstecken lassen oder gleichsam eintauchen in die Atmosphäre, sich entzünden lassen, entfachen lassen vom Geist Gottes!“

Der Eröffnung ging eine feierliche Messe aus Anlass des Patroziniums der deutschsprachigen Gemeinde Santa Maria della Pietà mit Erzbischof Burger voraus, an der zirka 200 Gläubige teilnahmen. Nach der Messe wurde die Ausstellung eröffnet, und die Gäste wurden zu einem Empfang geladen. Die Ausstellung unter dem Titel "Erneuerung in Christus. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965)" ist bis zum 8. Dezember dieses Jahres, dem 50. Jahrestag des Konzilendes, zugänglich. (rv)

Kurienkardinal reist doch nicht nach Nepal

Kardinal FiloniKurienkardinal Fernando Filoni muss seine Reise nach Nepal absagen. Das teilte der Vatikan an diesem Dienstag mit. Der Präfekt der Missionskongregation hatte das südostasiatische Land eigentlich besuchen sollen, um seine Solidarität mit den Opfern der Erdbeben vom April zu zeigen. Grund für die Absage sind Sicherheitsbedenken. Nepal wird derzeit von heftigen, landesweiten Protesten gegen die Regierung geprägt. Dabei geht es nicht um die Aufbauhilfen nach den Erdbeben, sondern um die neue Verfassung, die die Mächtigen in Katmandu durchsetzen wollen. Filoni will seine Reise nicht für politische Zwecke missbraucht sehen und zu einem späteren Termin nach Nepal fliegen. Der Besuch in Nepal wäre Filonis dritte Etappe seiner Asienreise gewesen, die ihn bisher nach Bangladesch und Indien geführt hat. (rv)

Auch ein deutsches Ehepaar reist zur Synode

Kardinal Walter KasperDer Vatikan hat die offizielle Teilnehmerliste der kommenden Bischofssynode veröffentlicht. Neben den Vertreter aller Bischofskonferenzen und Ostkirchen sowie Gästen anderer Konfessionen wurden auch die von Papst Franziskus direkt berufenen Vertreter bekannt. Unter ihnen ist wie bereits bei der Synode im vergangenen Jahr der deutsche Kurienkardinal und emeritierte Präsident des vatikanischen Ökumene-Rates, Kardinal Walter Kasper; er hatte 2014 mit einem Grundsatzreferat über Ehe und Familie den synodalen Prozess zu diesem Themenkreis eröffnet.

Weitere Vertreter aus dem deutschen Sprachraum sind – von der Deutschen Bischofskonferenz – Kardinal Reinhard Marx (München-Freising), Heiner Koch (Berlin) und Franz-Joseph Bode (Osnabrück). Aus Österreich kommen der Bischof von Feldkirch, Benno Elbs, sowie Kardinal Christoph Schönborn von Wien, der als einer von 45 vom Papst Ernannten zur Synode reist. Überdies nimmt mit dem serbisch-orthodoxen Bischof Andrej Cilerdzic ein dritter Österreicher an der Synode teil. Er wird auf der Teilnehmerliste unter den Ökumene-Vertretern aus Schwesterkirchen genannt. Aus der Schweiz wird der Bischof von Sitten, Jean-Marie Lovey, dabei sein. Unter den Ordensvertretern findet sich der Erzabt von St. Ottilien, Jeremias Schröder, auf der Synodenliste.

Neben den Geistlichen und Geweihten gibt es auch einige Ehepaare, die – wie bei der vergangenen Synode vom Oktober 2014 – an der kommenden Synode teilnehmen und ihre Erfahrungen und Zeugnisse einbringen werden. Aus Deutschland wird das Ehepaar Petra und Alois Johann Buch aus Aachen sprechen. Petra Buch ist in der diözesanen Familienseelsorge tätig. Ihr Mann wirkt als Professor für Moraltheologie beim Interdiözesanen Priesterseminar St. Lambert und ist Ständiger Diakon der Diözese Aachen.

Eine weitere deutsche Stimme bei der Synode wird der Gast der evangelischen Kirche sein: Es handelt sich um Thomas Schirrmacher. Er ist Präsident der theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz. (rv)

Wochenvorschau: Nicht nur Kuba

KardinalsratDie Reise nach Kuba ist der wichtigste Punkt im Programm von Papst Franziskus für diese Woche. Am Samstag bricht er gegen 10.15 Uhr von Rom nach Havanna auf, wo er am Samstagnachmittag und Sonntag zahlreiche Termine wahrnimmt, darunter die Messe auf dem „Platz der Revolution“. Am Dienstag der nächsten Woche wird der lateinamerikanische Papst dann von Kuba aus in die USA weiterreisen, um dort am Welttreffen der Familien in Philadelphia teilzunehmen und in New York vor den Vereinten Nationen zu sprechen. Das genaue Programm der Papstreise will Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Dienstag in Rom vor der Presse erläutern.

Der Start in die Woche verläuft für Franziskus hingegen in einiger Zurückgezogenheit: Ab Montagmorgen berät er sich, bis Mittwoch, mit seinen Kardinalsberatern. Es ist die bislang elfte Sitzung der „K-9“. Nur am Mittwoch wird der Papst bei den Gesprächen nicht dabeisein, weil er auf dem Petersplatz seine Generalaudienz hält und EU-Umweltminister empfängt.

Am Dienstag nimmt im Vatikan ein Welttreffen von jungen „gottgeweihten Personen“, also in der Regel Ordensleuten oder Mitgliedern geistlicher Bewegungen, seinen Anfang. Es kommt auf Initiative der vatikanischen Ordenskongregation zustande und gehört zum derzeit laufenden „Jahr des gottgeweihten Lebens“. Um 20.30 Uhr feiern die Teilnehmer aus vielen Teilen der Welt eine Gebetsvigil auf dem Petersplatz; am Donnerstag plant der Papst eine Begegnung mit ihnen, doch der Termin ist noch nicht bestätigt. Dasselbe gilt übrigens für eine mögliche Papstaudienz für Luxemburgs Ministerpräsidenten Xavier Bettel, die ebenfalls für Donnerstag angesetzt ist.

Der Präfekt der vatikanischen Missionkongregation, Kardinal Filoni, hält sich ab Dienstag für fünf Tage in Nepal auf; er will die Solidarität des Vatikans mit den Opfern des Erdbebens vom April ausdrücken. Kirchliche Hilfswerke für Syrien und den Irak treffen sich am Donnerstag im Vatikan, um ihre Arbeit zu koordinieren. Ein ökumenisch interessanter Auftritt soll am Freitag im deutschen Priesterkolleg am Vatikan stattfinden: Der Außenbeauftragte der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion, wird dort abends im Beisein von Kardinal Müller, dem Präfekten der Glaubenskongregation, ein Buch des Moskauer Patriarchen Kyrill vorstellen. (rv)

D: „Der Grundwasserspiegel des Dialogs ist gestiegen“

Bischof BodeNach dem Dialogprozess ist vor dem Dialogprozess: Vielleicht ist das das wichtigste Ergebnis des Beratungs- und Konferenzenmarathons. Die Bischöfe wollen den über die letzten fünf Jahre geknüpften Faden nicht mehr abreißen lassen, sagte der Osnabrücker Bischof Franz-Josef Bode am Samstag im Gespräch mit Radio Vatikan. „Wir haben beschlossen, an dieser Art und Weise, miteinander zu sprechen, festzuhalten und das in etwa zweijährigem Takt, auf kleinerer Ebene, weiterzuführen, um diese Form des Miteinanders weiter zu pflegen.“

Mitten in der Missbrauchskrise des Jahres 2010 hatte die Gesprächsinitiative begonnen, auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz. An der Schlussversammlung in Würzburg nehmen zur Stunde etwa dreihundert Vertreter kirchlichen Lebens in Deutschland teil, dreißig von ihnen sind Bischöfe. Bode: „Der Grundwasserspiegel des Dialogs, des Miteinanders, auch des Aufeinander-Hörens ist erheblich gestiegen! Und wir haben hier gestern (d.h. Freitag, Anm.d.Red.) einen sehr qualifizierten Bericht aus dem Ganzen gemacht, der auch mit ganz großer Mehrheit verabschiedet worden ist, fast einstimmig. Das, glaube ich, ist etwas, das man nicht unterschätzen darf.“

Der Bericht ruft die deutschen Bischöfe unter anderem dazu auf, mehr für eine „echte Teilnahme wiederverheirateter Geschiedener am Leben der Kirche möglich zu machen“. Angesichts des Priester- und Gläubigenmangels fordert er von den in der Seelsorge Verantwortlichen mehr „Mut zum Experiment“. Kritikern werden die Formulierungen nicht weit genug gehen, doch Bischof Bode findet: „Also, ich kann das nicht gut hören, wenn behauptet wird, da sei viel geredet worden, aber nicht viel herausgekommen. Da reden wir uns selbst oft schlecht. Das finde ich ärgerlich, weil nämlich diejenigen, die etwas vorangebracht haben, dadurch geschwächt werden. Wenn man immer erst sieht, was vielleicht noch nicht gelungen sieht, aber nicht sieht, was gelungen ist.“

Zu den Errungenschaften des Dialogprozesses gehören in den Augen von Bischof Bode Änderungen am kirchlichen Arbeitsrecht, eine stärkere Beteiligung von Frauen an kirchlichen Führungspositionen und eine neue Debatte über Ehe, Familie und Sexualität. Gerade was den Ehe-und-Familie-Themenkreis betrifft, nimmt er viele Anregungen mit nach Rom, wo er im Oktober an der vatikanischen Bischofssynode teilnehmen wird. „Ich denke, am wichtigsten ist es, mit den Menschen Wege zu gehen. Dass es nicht so einen Alles-oder-Nichts-Standpunkt gibt, sondern dass man mit Menschen, die miteinander leben wollen, in ihrer Situation einen Weg geht, auch wenn sie nicht in allem sofort den vollen Zielen der Kirche genügen.“

Eine neue, weniger harte Haltung hält der Bischof auch gegenüber dem deutschen katholischen Schwangerenberatungs-Verein „Donum Vitae“ für möglich. Hintergrund ist der schwere Streit um Lebensschutz, Abtreibungen und Beratungsscheine in der deutschen Kirche vom Ende der neunziger Jahre. „Das kann nicht einfach in der Starrheit, wie es damals war, in der Situation stehenbleiben. Wir sind ja auch einige Jahre weiter.“ Der scheidende Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, hat die Bischöfe in Würzburg ermuntert, auf „Donum Vitae“ zuzugehen. (rv)

GB: Sterbehilfegesetz abgelehnt

GroßbritannienMit 330 zu 118 Stimmen hat das britische Parlament an diesem Freitag einen Gesetzentwurf abgelehnt, der die Sterbehilfe bei unheilbarer Krankheit und unter ärztlicher Aufsicht einführen wollte. In den vergangenen Wochen war dieses Thema heiß diskutiert worden, die Kirche hatte sich mehrfach deutlich gegen den Gesetzentwurf ausgesprochen. Das Gesetz hätte ein großes Risiko für die Schwächsten Menschen der Gesellschaft bedeutet, es sei gut, dass es abgelehnt wurde, kommentierte der für gesellschaftliche Fragen in der Bischofskonferenz zuständige Bischof Peter Smith. Stattdessen müsse nun vermehrt die Palliativmedizin ausgebaut werden, so Smith in seiner Stellungnahme. (rv)

Papstbesuch in Kuba: Hoffnung auf weitere Öffnung

KubaKuba hofft auf mehr Offenheit und auf wirtschaftliche Hilfen, auch im Blick auf den Besuch von Papst Franziskus. Das sagt Yosvany Carvajal, Pfarrer der Kathedrale von Havanna und Leiter des Kulturzentrums Felix Varela. Papst Franziskus wird in genau einer Woche, am 19. September, zu seiner zweiten Reise nach Amerika aufbrechen, auf dem Programm stehen nach Kuba außerdem die Vereinigten Staaten. „Kuba erwartet seinen dritten Papst, um uns im Glauben zu stärken. Ganz Kuba erwartet einen Papst, der selber Lateinamerikaner ist, der unsere Sprache spricht, der an der Seite der Armen und Kleinen ist. Diese Kirche, die selber arm und klein ist, empfängt Papst Franziskus in großer Dankbarkeit.“

Engagiert sei die Kirche weit über die eigenen Glaubensgrenzen hinaus, im sozialen Bereich setze man sich im Land für die Menschenwürde ein und das treffe auf die Anliegen, für die ja auch Papst Franziskus stehe, so Carvajal. „Die Kirche in Kuba ist im Dialog mit der Welt“, fasst er diese Haltung zusammen, und man sehe ja auch an der Entwicklung der Beziehungen zwischen Kuba und den USA, wie wichtig Dialog sei. Nicht zuletzt habe auch die Kirche und habe der Papst seine Rolle bei dieser Entwicklung gespielt. „Deswegen wartet nicht nur die katholische Kirche auf Papst Franziskus, sondern das gesamte kubanische Volk, das sich für die Gesten der Nähe und den Einsatz bedanken möchte, den der Papst in der Versöhnung der Menschen und der Nation gezeigt hat.“

Es gebe viel Hoffnung im Land, gerade auch was die Beziehungen zu den USA beträfen. „Die Kubaner wünschen sich, dass sich die Tore noch weiter öffnen. Wir leben dieses neue Kapitel unserer Geschichte hoffnungsvoll. Es gibt Öffnung und Dialog mit einem alten Feind der Regierung, aber nicht des Volkes. Das Volk hat immer in Verbindung mit den Vereinigten Staaten gestanden, auch nach der Revolution, als so viele dorthin gegangen sind. Vor allem die Familienbeziehungen waren also immer sehr stark.“ Carvajal hat die Hoffnung, dass sich für diese Familien jetzt viel verbessern wird. Er wünscht sich auch Investitionen in die Wirtschaft der Insel, Kuba brauche Hilfe. (rv)

Papst Franziskus reist Ende November nach Afrika

KeniaPapst Franziskus reist vom 25. bis 30. November nach Afrika. Das hat der Vatikan am Donnerstag nun auch offiziell bestätigt. Die Bischofskonferenzen der besuchten Länder hatten die Termine bereits bekannt gegeben. Nach Auskunft des Vatikan besucht der Papst vom 25. bis 27. November Kenia, vom 27. bis 29. November Uganda und vom 29. bis 30. November die Zentralafrikanische Republik. Das Programm der Reise wird demnächst bekanntgegeben, wie der Vatikan mitteilte. (rv)

Synode: „Wer direkte Ergebnisse erwartet, wird enttäuscht“

Erzbischof Stefan Heße„Die Erwartungen an die Synode sind riesig und ich habe ernsthaft die Sorge, dass viele Erwartungen enttäuscht werden“. Das sagt Erzbischof Stefan Heße, Erzbischof von Hamburg, über das wichtigste und emotionalste Thema, das die weltweite Kirche derzeit diskutiert. Heße ist ein ‚Bischof in Ausbildung‘, im Januar diesen Jahres zum Erzbischof ernannt und im März geweiht, absolviert er in diesen Tagen seinen Ausbildungskurs in Rom. 125 Bischöfe nehmen daran teil, die überwiegende Mehrheit derer, die im Laufe des vergangenen Jahres zu Bischöfen geweiht wurden.

In den informellen Gesprächen unter den Bischöfen würden die Debatten um die Synode eine Rolle spielen, so Heße, man spreche über die Unterschiedlichkeit der Situationen von Ehe und Familie in der Kirche. „Ich habe den Mitbrüdern erzählt, wie das in Deutschland ist, das sieht in manchen europäischen Ländern ähnlich aus, aber in Übersee sieht die Welt ganz anders aus. Afrikaner haben wir interessanterweise keinen einzigen in dem Kurs. Ich wette, wenn da noch afrikanische Bischöfe wären, die brächten noch einmal ein anderes Licht in die ganze Diskussion.“ Heße schwärmt von der Vielgestaltigkeit der Kirche, die sich in seinem Kurs zeige. Die Situationen der Kirche sei verschieden, „die Weltkirche ist ziemlich bunt und dadurch ziemlich reich“.

Aber er empfinde es gleichzeitig auch als schwierig, die Sichtweise der eigenen, der deutschen Kirche zu vermitteln. Schade sei, wenn einiges zu schnell abgetan werde, das bedauere er. „Vieles von dem, was an Diagnose gesagt wird, ist ja nicht von der Hand zu weisen. Ich bin der Meinung, dass wir erst einmal wahrnehmen müssen, was ist, um dann zu schauen, wie die Ideale, die wir als Kirche auch zurecht haben, umsetzbar und lebbar sind. Mir scheint es so zu sein, dass die Wirklichkeit der Menschen, die Wirklichkeit von Ehe und Familie sich so gewandelt hat, dass man fast davon sprechen muss, dass sie sich verflüssigt hat und dass es gar nicht mehr so leicht ist, unsere Ideale in diese veränderten Lebensformen hineinzubringen. Wie wir da eine Brücke schlagen können und das, was wir berechtigt vertreten, so vermitteln können, dass es gelebt werden kann, das scheint mir die entscheidende Frage der Synode zu sein, ohne sie auf „geschieden-wiederverheiratet“ und „Homosexualität“ zu begrenzen.“

Es gehe nicht nur um einzelne Sachfragen, so Erzbischof Heße, er würde sich wünschen, den engen Blick auf eine umfassende Perspektive zu weiten. „Die Erwartungen sind irgendwie geweckt worden, sie stehen im Raum und klar wird ja sein, dass die Synode sicherlich nicht eine Entscheidung trifft – das war noch nie bei einer Synode. Das heißt also, wer jetzt meint, einen Tag nach der Synode die Ergebnisse verkündet zu bekommen, der wird auf jeden Fall enttäuscht werden. Wie differenziert man da heran geht und wie sich das weiterentwickelt, da bin ich sehr gespannt.“ (rv)