Radio-Abkommen zwischen Vatikan und Indonesien

Radio VaticanaDas größte muslimische Land der Welt, Indonesien, übernimmt künftig im staatlichen Radiosender RRI Übertragungen von Radio Vatikan. Ein entsprechendes Abkommen wurde an diesem Mittwoch in Rom am Sitz von Radio Vatikan unterzeichnet. Demzufolge können die Katholiken und andere Interessierte in Indonesien ab nun päpstliche Zeremonien wie die der bevorstehenden Kar- und Ostertage im öffentlichen Radio mitverfolgen. Das Abkommen gilt beiden Seiten zufolge als „historisch", informierte Radio Vatikan. Es solle die Entwicklung aller Formen von Dialog zwischen Religionen und Kulturen unterstützen. Der indonesische Staatssender hatte bereits die Weihnachtsmesse 2014 aus dem Vatikan übertragen. Es war das erste Mal, dass Katholiken in Indonesien eine solche Feier vollständig mitverfolgen konnten. Radio Vatikan sendet in rund 45 Sprachen; Indonesisch ist nicht unter ihnen. (rv)

Kardinal Pell: Jahr der Barmherzigkeit wird Jahr der Transparenz

Kardinal PellDas kommende Jahr der Barmherzigkeit wird strengen wirtschaftlichen Kontrollen unterworfen. Das hat Kardinal George Pell klargestellt, der Präfekt des von Papst Franziskus eingerichteten Wirtschaftssekretariates. Die Arbeit sämtlicher Komitees für das Jubiläum sei den neuen Kontrollmechanismen unterworfen, sagte Pell. „Zum ersten Mal im Vatikan werden wir drei- bis viermal im Jahr mittels Kostenvoranschlägen die Ausgaben kontrollieren."

Zugleich wies der Kardinal den Vorwurf zurück, im Pontifikat von Papst Benedikt XVI. sei nichts für die wirtschaftliche Transparenz im Vatikan getan worden. Papst Benedikt habe „ernsthaft versucht", die Lage zu bessern und dafür Fachleute wie Ettore Gotti Tedeschi oder Ernst von Freyberg an den Vatikan geholt. Das Wirken für Transparenz im heutigen Wirtschaftssekretariat baue „auf die Fundamente, die zu Zeiten von Papst Benedikt gelegt wurden".

Kardinal Pell bestätigte, dass mit der Ernennung von Kardinal Giuseppe Versaldi zum Präfekten der vatikanischen Bildungskongregation die Präfektur für Wirtschaftliche Angelegenheiten des Heiligen Stuhls de facto aufgelöst sei. Versaldi hatte diese Kurienbehörde seit 2011 geleitet. Die Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten war nach dem II. Vatikanischen Konzil ins Leben gerufen worden. Sie zeichnete für die Koordination und Verwaltung der Wirtschafts- und Finanzangelegenheiten des Heiligen Stuhls verantwortlich. Diese Zuständigkeit ging im 2014 gegründeten Wirtschaftssekretariat auf.

Pell äußerte sich bei einer Buchvorstellung im Vatikan. Der Autor Francesco Lozupone legte einen Sammelband mit Beiträgen zur wirtschaftlichen Verwaltung von Kirchengütern vor. (rv)