UNO: Kritik aus dem Vatikan am nuklearen Sicherheitsdenken

UNO-FahneDie bisherigen Schritte zur Abschaffung von Nuklearwaffen sind „beschränkt, ungenügend und in Raum und Zeit eingefroren“, so beurteilt für den Heiligen Stuhl dessen Ständiger Beobachter bei der UNO in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, die Anstrengungen der Weltgemeinschaft. Der Status Quo sei nicht aufrecht zu erhalten und auch nicht wünschenswert; wenn eine Welt undenkbar sei, in der alle Atomwaffen hätten, dann sei es nur vernünftig, sich eine Welt vorzustellen, in der keiner sie hat. „Die Institutionen, die dazu da sind, Lösungen und neue Wege zu finden, sind blockiert“, so Tomasi in einem Statement anlässlich einer Konferenz zum Nichtverbreitungsabkommen für Nuklearwaffen in Wien. Auch die Beziehungen der Nuklearmächte untereinander gäben keinen Grund für Optimismus.

Tomasi kritisierte auch die Neuinvestitionen in Nuklearwaffen, zum Beispiel in ihre Modernisierung. Auch habe jedes Land, nicht nur die Nuklearmächte, ein Recht auf nationale Sicherheit. „Wie kann es sein, dass die Sicherheit einiger nur mit einer bestimmten Art von Waffen aufrecht erhalten werden kann, während andere Staaten ihre Sicherheit ohne erreichen müssen?“, so Tomasi in seinem Statement. Es sei dringend notwendig, auf transparente Weise zu überprüfen, wie Staaten – vor allem solche mit Nuklearwaffen – ihre nationale Sicherheit definierten. (rv)

Kardinal Tauran neuer Camerlengo

Kardinal TauranKardinal Jean-Louis Tauran ist der neue Camerlengo der Kirche. Er ist damit Nachfolger von Kardinal Tarcisio Bertone, der dieses Amt seit 2007 ausgeübt hatte. Bertone hat zu Beginn dieses Monats sein 80. Lebensjahr vollendet.

Kardinal Tauran ist Präsident des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, zuvor war er im diplomatischen Dienst des Vatikan tätig, unter anderem im Libanon. Er ist seit 2003 Mitglied des Kardinalskollegiums. Bislang übte er dort das Amt des Kardinalprotodiakons aus, ein informelles Amt, zu dem untere anderem die Verkündung eines neu gewählten Papstes nach dem Konklave gehört.

Aufgabe des Camerlengo ist es unter anderem, die Kirche während einer Sedisvakanz zu leiten, dazu bekommt das Amt beschränkte Vollmachten. Außerdem organisiert der Camerlengo – auf deutsch Kämmerer – auch das Konklave selbst.

Papst Franziskus hat neben einem neuen Kämmerer auch das Amt des Vize-Camerlengo neu besetzt, Erzbischof Giampiero Gloder wird es ausüben, er ist Präsident der päpstlichen Diplomatenakademie in Rom. (rv)

Indonesien: Kardinal Darmaatmadja begeht 80. Geburtstag

Kardinal DarmaatmadjaDer aus Indonesien stammende Kardinal Julius Riyadi Darmaatmadja feiert heute seinen 80. Geburtstag. Er war von 1996 bis Mitte 2010 Erzbischof von Jakarta und zwischen 1984 und 2006 Militärbischof von Indonesien. Papst Johannes Paul II. hatte den zum Jesuitenorden gehörenden Kirchenmann 1994 in den Kardinalsstand erhoben und zum Kardinalpriester von „S. Cuore di Maria“ ernannt. Am Konklave 2013, zur Wahl von Papst Franziskus, konnte er aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. Mit seinem heutigen Geburtstag verliert er das aktive Wahlrecht an einer künftigen Papstwahl. Das gesamte Kardinalskollegium umfasst mit dem heutigen Tag 111 wahlberechtigte und 97 nichtwahlberechtigte Kardinäle. (vh)