Nigeria: Kardinal Onaiyekan fordert demokratische Wahlen

Kardinal OnaiyekanDie Regierung in Nigeria soll freie und faire Wahlen gewährleisten, das forderte Kardinal John Onaiyekan bei einem Mittagessen mit dem nigerianischen Präsidenten. Eine glaubwürdige Abstimmung verhindere weitere Spannungen. Aktuell sorgt vor allem die Terrorgruppe Boko Haram für Destabilisierung in dem afrikanischen Land.

Kardinal Onaiyekan nimmt vor allem die Regierungspartei PDP in die Pflicht, durch demokratische Wahlen für mehr Stabilität zu sorgen. Die politischen Führer müssten vor allem bereit sein, die Wahlergebnisse zu akzeptieren. Nach einer Niederlage müsste der Wahlverlierer geduldig sein und auf die nächste Wahl warten, statt eine Krise auszulösen. Diese Grundregel der Demokratie sei nach wie vor nicht in den Köpfen Nigerias verankert, sagte der Erzbischof von Abja. Der Grund dafür liege in einer falschen Vorstellung von Politik und Macht. Politische Macht dürfe nicht als Fähigkeit, Menschen zu beherrschen, gesehen werden, sondern als Dienstleistung für die Menschen.

(rv)

USA bitten den Vatikan um Hilfe zur Auflösung von Guantanamo

USAUS-Außenminister John Kerry war am Montagmorgen im Vatikan. Er traf sich mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zu einem ausführlichen Gespräch. Dabei ging es laut Vatikan vor allem um die Lage im Nahen Osten und um den „Einsatz der USA, um eine Verschlimmerung der Spannungen und eine Explosion der Gewalt zu verhindern“. Auch eine Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen zwischen Israel und Palästinensern – ein Thema, das Kerry sehr am Herzen liegt – wurde besprochen. Kerry bekräftigte den Wunsch der Regierung von Barack Obama, das Gefangenenlager von Guantanamo zu schließen, ein bis heute nicht eingelöstes Wahlversprechen Obamas. Der Heilige Stuhl wurde um Mithilfe „bei der Suche nach passenden humanitären Lösungen für die derzeitigen Insassen“ gebeten.

Einen Termin bei Papst Franziskus hatte der US-Außenminister nicht. Der Papst unterhielt sich stattdessen mit dem kroatischen Mitglied der Präsidentschaft von Bosnien-Herzegowina. Dragan Covic lud Franziskus im Namen der ganzen Präsidentschaft – also auch des serbisch-orthodoxen und des muslimischen Mitglieds – zu einem Besuch in Bosnien-Herzegowina ein. Auf dem Gebiet des Landes liegt der von der Kirche vorerst nicht anerkannte Marien-Wallfahrtsort Medjugorje.  (rv)