Vatikan/Spanien: Vatikansprecher Lombardi mit Bravo Preis ausgezeichnet

Pater LombardiFür seinen „bedeutenden Verdienst an der Kommunikationsarbeit der Kirche“ hat Vatikansprecher Federico Lombardi heute in Madrid den Preis „BRAVO! 2013“ der spanischen Bischofskonferenz erhalten. Lombardi zeigte sich geehrt über die Auszeichnung und betonte in seiner Dankesansprache, dass Kommunikation „im Grunde das Leben des dreieinigen Gottes ausmache“. Kommunikation erfordere Konstanz und Mühe und habe eine „ganz eigene, unentbehrliche Dimension von Professionalität und Kompetenz“. Es handele sich aber auch um eine interessante und schöne Tätigkeit, die wie eine Berufung gelebt werden könne. Die Auszeichnung sei für den Generaldirektor von Radio Vatikan „Trost auf dem Weg“, denn sie zeige, dass man auf „dem richtigen Weg sei“.  (rv)
 

EU: „Lunacek-Bericht spaltet Europa“

Radio VatikanDas EU-Parlament hat mit großer Mehrheit den Antrag der österreichischen EU-Abgeordneten Ulrike Lunacek angenommen. 394 Befürworter, 176 Gegner sowie 72 Stimmenthaltungen: so lautet das Abstimmungsresultat. Der Lunacek-Antrag fordert in der EU eine Familienpolitik, die Ehe- und Familienrechte auf Homosexuelle ausweitet. Mit der Annahme des Berichts habe eine Lobby gewonnen, die Europa spaltet. Das ist das Fazit von Maria Hildingsson, Generalsekretärin der europäischen Vereinigungen katholischer Familienverbände. Im Gespräch mit Radio Vatikan erläutert Hildingsson, weshalb ihrer Meinung nach dieser Bericht „gefährlich“ für die Europäische Union sei.

„Dieses Thema ist sehr heikel, weil jedes EU-Land eine andere Familienpolitik betreibt und in allen Ländern sehr unterschiedliche Sensibilitäten vorherrschen. Wenn wir nach Osteuropa schauen, so müssen wir feststellen, dass es dort kein einziges Land gibt, das beispielsweise ein ähnliches Gesetz wie Frankreich hat.“

Die Generalsekretärin des Verbundes aller katholischen Familienvereine Europas kündigte für die nächsten Wochen eine Kampagne an. So soll mit Blick auf die EU-Wahlen im Mai eine Internet-Plattform entstehen, die die Familienfreundlichkeit der Politik aller Kandidaten und Kandidatinnen prüft. Überhaupt rät Hildingsson, in Fragen der Familienpolitik ganz auf Information und Aufklärung zu setzen. Vor der Abstimmung zum Lunacek-Bericht etwa seien etliche Abgeordnete nicht in rechter Weise über die Inhalte informiert worden.

„Im EU-Parlament war die Atmosphäre kurz vor der Abstimmung eigentlich sehr ruhig. Doch es gab eine starke Mobilisierung der Lobbys auf den sozialen Netzwerken wie Twitter. Das hat zu viel Unruhe und Unklarheiten bei etlichen EU-Abgeordneten geführt und viele haben dann doch für den Bericht gestimmt. Deshalb ist es meiner Meinung nach zu diesem Resultat gekommen.“ (rv)

Benedikt XVI. verzichtete auf neues Papstwappen

Wappen Papst Benedikt XVI.Papst Benedikt XVI. hat nach seiner Emeritierung kein neues Papstwappen gewünscht. Das geht aus einem Buch über katholische Wappen von Kardinal Andrea Cordero Lanza di Montezemolo hervor, das an diesem Freitag in Rom vorgestellt wird. Benedikt habe dem Autor seine Wertschätzung für die ihm zugesandte Untersuchung ausgedrückt und mitgeteilt, er ziehe es vor, kein eigenes heraldisches Emblem für seine neue Situation nach dem Verzicht auf den Petrusdienst anzunehmen, heißt es in dem Buch. Kardinal Montezemolo hatte 2005 das Wappen Papst Benedikts entworfen. Der frühere Erzpriester der Papstbasilika Sankt Paul vor den Mauern stammt aus einer alten italienischen Adelsfamilie und gilt als einer der kenntnisreichsten Heraldiker der katholischen Kirche. Er entwarf in mehreren Jahrzehnten die Wappen zahlreicher Kardinäle und Bischöfe. Sein auf Italienisch verfasstes „Handbuch der kirchlichen Heraldik in der katholischen Kirche“ erscheint beim vatikanischen Verlag, der Libreria Editrice Vaticana.  (rv)
 

Vatikan Vertreter zu UN – Kinderschutzbericht: „Wichtige Fakten fehlen“

UNO-FahneDas UN-Kinderrechtskomitee (UNCRC) hat an diesem Mittwoch seinen Bericht zum Umgang der katholischen Kirche mit sexuellem Missbrauch von Minderjährigen veröffentlicht und geht dabei hart mit dem Heiligen Stuhl ins Gericht. Im Interview mit Radio Vatikan sagte der diplomatische Vertreter des Vatikan bei den UN-Einrichtungen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi dazu:

„Das schien mir ein konstruktiver Dialog, und ich denke, so sollte es auch weiterhin sein. Nach dem Eindruck, den die Delegation des Heiligen Stuhls beim Treffen mit dem UN-Kinderschutzkomitee hatte, sind wir nun bei dem Text mit diesen Empfehlungen versucht zu sagen, dass dieser Text wohl vorher geschrieben wurde. … Deshalb müssen wir mit Seelenruhe angesichts der Realitäten – denn wir haben nichts zu verbergen – die Erklärungen der Positionen des Heiligen Stuhls weiter führen und auf die noch offenen Fragen antworten. Das alles muss so geschehen, dass das Hauptziel weiterhin der Schutz der Kinder bleibt und erreicht werden kann.“

In der Tat habe er das Gefühl, das Dokument sei nicht aktualisiert worden, beschreibt Tomasi seinen Eindruck des Abschlussberichts zum Kinderschutz. Was der Heilige Stuhl in den vergangenen Jahr an Maßnahmen ergriffen habe, scheine ihm nicht berücksichtigt worden zu sein und ebenso wenig die Maßnahmen, die die einzelnen Bischofskonferenzen der verschiedenen Länder getroffen hätten, so Tomasi. Seiner Meinung nach fehle der aktualisierte und korrekte Blick auf die vielen Maßnahmen zum Kinderschutz, die hier ergriffen worden sein. Diese Fakten dürften nicht verdreht werden.

„Wir können jetzt nicht in zwei Minuten auf alle Behauptungen antworten, die in diesem Abschlussbericht aufgestellt werden und die zum Teil nicht korrekt sind. Ich bin mir aber sicher, dass der Heilige Stuhl in Ruhe antworten wird. Wir haben die UN-Kinderschutzkonvention unterzeichnet und wollen sie auch einhalten.“

Mit Blick auf Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche betonte Tomasi erneut die eindeutige Position des Heiligen Stuhles dazu:

„Es geht immerhin um 40 Millionen Fälle von Kindesmissbrauch weltweit. Leider sind einige Missbräuche auch von Kirchenleuten begangen worden, auch wenn das mit Blick auf die Gesamtzahl der Fälle ein geringer Teil ist. Die Kirche hat darauf reagiert und tut das weiterhin. Wir müssen auf unserer Politik der Transparenz und Intoleranz von Missbräuchen beharren, weil schon jeder einzelne Fall von Kindesmissbrauch ein Fall zu viel ist.“

Eine weitere Ungereimtheit ortet Erzbischof Tomasi beim Thema Lebensschutz. So heiße es etwa in der Präambel der vom Heiligen Stuhl unterschriebenen Konvention, Kinder seien vor und nach ihrer Geburt zu schützen. Gleichzeitig werde dem Heilige Stuhl nahegelegt, seine Position zur Abtreibung zu überdenken. Auch in anderen Fällen müssten die Vereinten Nationen bestimmte Haltungen des Heiligen Stuhles vielleicht nochmals reflektieren.

„In gewisser Weise hat das Kinderrechtskomitee den Vereinten Nationen keinen guten Dienst erwiesen, indem es versucht, mit dem Vatikan über Positionen der Lehre zu verhandeln, die nicht verhandelbar sind. Das sind Werte und Prinzipien, die im Interesse des Gemeinwohls und der Menschheitsfamilie stehen. Es ist etwas traurig zu sehen, dass das Komitee offensichtlich nicht ganz die Natur und die Funktionen des Heiligen Stuhls erfasst hat.“ (rv)

Vatikan: Sitzung des Kardinalsrates verschoben

KardinalsratDer Kardinalsrat, der den Papst in Organisations- und Wirtschaftsangelegenheiten berät, tritt erst am 24. und 25. Februar und damit nach dem Konsistorium zusammen. Ursprünglich war das Treffen für Anfang Februar geplant gewesen. Im Februar ist auch die dritte Zusammenkunft jenes achtköpfigen Kardinalsrates angesetzt, der den Papst bei der Kurienreform berät. (rv)