D/Russland: Friedhof für 70.000 deutsche Soldaten eingeweiht

KriegsgraeberfuersorgeEiner der größten deutschen Soldatenfriedhöfe weltweit ist am Wochenende in der russischen Kleinstadt Duchowschtschina bei Smolensk in Anwesenheit von Bundesverteidigungsminister Thomas de Maiziere eingeweiht worden. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat zusammen mit russischen Partnerorganisationen bereits über 30.000 Kriegstote in das fünf Hektar große Gelände umgebettet. Insgesamt sollen in Duchowschtschina bis zu 70.000 gefallene deutsche Soldaten ihre letzte Ruhe finden. (rv)

Uruguay: Bischöfe gegen Marihuana-Legalisierung

UruguayDie Bischöfe des Landes haben sich gegen die Legalisierung der Marihuana-Droge ausgesprochen. Sie erinnern an die Worte des Papstes, der bei seinem Brasilien-Besuch eine Klinik besuchte, an der Drogenabhängige kuriert werden. Dabei sagte Franziskus wörtlich, dass eine „Liberalisierung von Drogen" keine Lösung sei. Nach einer 13-stündigen Debatte hatte das Repräsentantenhaus in der Nacht auf Donnerstag ein Gesetz gutgeheißen, das die Produktion und den Vertrieb der Droge unter die Kontrolle des Staates stellt und den Konsum sowie den Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf straffrei macht. Das letzte Wort hat der Senat, wo die Regierungskoalition eine Mehrheit besitzt. Laut einer Umfrage ist eine Mehrheit der Uruguayer dagegen. Die Regierung argumentiert, dass der Konsum nicht mit Verboten verhindert werden könne. Die Diskussion um das Gesetz in Uruguay wird in ganz Lateinamerika verfolgt. (rv)

Vatikan zu „Fall Scarano“: „Null-Toleranz“ bei Fehlleistungen

Pater Lombardi PressekonferenzFalls sich die schweren Vorwürfe gegen den ehemaligen Vatikanmitarbeiter Nunzio Scarano bestätigen sollten, werde es eine „Null-Toleranz"-Einstellung des Vatikans geben. Das sagte Vatikansprecher Federico Lombardi zum „Fall Scarano". Der Heilige Stuhl wolle dazu weitere Untersuchungen durchführen. Deshalb habe die vatikanische Justiz ein Rechtshilfeersuchen an Italien gestellt. Es sei dies das erste Mal in der Geschichte des Heiligen Stuhls, dass eine solche Anfrage an Italien gestellt wurde. Vatikansprecher Federico Lombardi bestätigte hierbei, dass der vatikanische Staatsanwalt Giampiero Milano die italienischen Behörden um Mithilfe bei den Ermittlungen erbeten habe.

Neben der vatikanischen Justiz untersuchen auch die italienischen Behörden den Fall. Dazu habe das römische Gericht vor drei Tagen ein Rechtshilfegesuch an den Vatikan gestellt, berichtet die italienische Nachrichtenagentur ansa. Dem ehemaligen Mitarbeiter der vatikanischen Güterverwaltung APSA, Nunzio Scarano, wird vorgeworfen, Geldtransaktionen durchgeführt zu haben, die illegal seien. Mitte Juli hatte deshalb der vatikanische Staatsanwalt Milano die Konten Scaranos bei der Vatikanbank IOR einfrieren lassen. Scarano war damals Rechnungsprüfer bei der APSA. Diesen Beschluss Milanos wurde aufgrund Scaranos Verhaftung Ende Juni getroffen: die italienische Finanzpolizei nahm Scarano in Haft mit der Anschuldigung, er habe versucht 20 Millionen Euro Bargeld aus der Schweiz nach Italien zu „schmuggeln", indem er das Geld in einem Privatjet mitgeführt hätte. Scarano selber erhob schwere Vorwürfe gegen seine Vorgesetzten.

Papst Franziskus hatte sich während seiner Brasilien-Reise in der vergangenen Woche von Scarano distanziert, aber zugleich das Gros der Kurienmitarbeiter in Schutz genommen. Scarano habe „schlecht gearbeitet" und müsse die juristischen Konsequenzen tragen, sagte Franziskus in einem Interview des brasilianischen TV-Senders „Globo". Auf dem Rückflug nach Rom sagte er im zweistündigen Pressegespräch zum „Fall Scarano": „Wir haben diesen Monsignore, der im Gefängnis ist: denkt ihr, dass er dort sitzt, weil er der seligen Imelda gleicht? Das ist ein Skandal; etwas was sehr weht tut." (rv)