Editorial Lombardi: Besondere Weihnachtsgrüsse an China

Pater LombardiChina ist nicht nur als immer einflussreicheres und bevölkerungsreichstes Land der Erde zu betrachten, sondern auch als Wegbereiter für Frieden und Solidarität in der Welt. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan. Der Papst habe deshalb in seiner Weihnachtsbotschaft – neben den Krisenherden in Nahost – auch die Volksrepublik erwähnt, so Lombardi.

„Vielleicht waren viele von dieser Erwähnung überrascht, aber die Nennung Chinas zeigt, wie bewusst und realistisch der Blick des Papstes und der Kirche auf den Weg der Menschheit gerichtet ist. Man sollte China nicht nur aus der üblichen Perspektive der Macht betrachten, sondern aus Sicht des Friedens und der Solidarität, zum Wohl jenes edlen Volkes und der ganzen Welt, wie der Papst unermüdlich wiederholt.“

Man dürfe die Religionen nicht mit Argwohn betrachten, so Lombardi weiter. Der Glaube sei nicht dazu da, um zu trennen oder sich von außen in innere Angelegenheiten einzumischen, fügt der Jesuitenpater an.

„Vielmehr sind Religionen positive spirituelle Kräfte, die sich um das Allgemeinwohl kümmern möchten. In diesem Sinne hat der Vatikan stets die katholische Gemeinschaft in China im Blick gehabt, wie der Papst auch immer wieder betont hat. Wird es im neuen Jahr in dieser Hinsicht Fortschritte geben? Wir hoffen es.“

Der König des Friedens komme für alle. Das gelte also genauso für kleine wie für große Völker. Wenn der Frieden gesucht werde, könnten die Großen keine Bedrohung für die Kleinen sein, so Lombardi. Der Papst habe in diesem Jahr seine Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen ausgesprochen, doch in diesen seien auch alle anderen tausende von Sprachen auf der Erde inbegriffen. Denn die Friedensbotschaft des Papstes sei nicht einem einzelnen Volk gewidmet, sondern der gesamten Menschheit. (rv)

2011 hat vatikanisches Almosenamt 900.000 Euro verteilt

Das Almosenamt des Vatikans hat 2011 etwa 900.000 Euro für Bedürftige bereitgestellt. Insgesamt hat die vatikanische Institution rund 7.000 Hilfegesuche bearbeitet. Das sagte der neue päpstliche Almosenmeister, Erzbischof Guido Pozzo, in einem Interview der Vatikanzeitung „L´Osservatore Romano“ in der Samstagsausgabe. Erzbischof Pozzo präzisierte, dass es sich bei den Empfängern nicht nur um Einzelpersonen gehandelt habe, sondern auch rund 50 karitative Einrichtungen dabei waren. Die meisten Hilfeleistungen wurden im Bistum Rom und allgemein nach Italien vergeben, gefolgt von Beihilfen für Antragsteller aus Osteuropa und aus dem Nahen Osten. Das vatikanische Almosenamt untersteht unmittelbar dem Papst und hilft in seinem Namen.

Haupteinnahmequelle des Almosenamtes bleibt der Vertrieb von Segensformularen. Insgesamt habe das päpstliche Amt im vergangenen Jahr rund 228.000 Exemplare ausgestellt. 120.000 seien unmittelbar beim Almosenamt bestellt worden, weitere 108.000 seien von den etwa 70 zum Vertrieb befugten Einrichtungen, wie etwa Devotionaliengeschäften, zur Unterschrift vorgelegt worden. Gläubige können beim Almosenamt zu besonderen Anlässen wie beispielsweise Hochzeiten einen päpstlichen Segen erbitten, der in gedruckter Form auf Schmuckpapier übermittelt wird. Der päpstliche Segen selbst ist kostenlos, bezahlt werden muss jedoch die Ausstellung der Urkunde. (rv)